Präventionsmedizin: Armutszeugnis der Ärztekammern und Universitäten
Kritik von der GSAAM
München (ots)
Die Ärztekammern und Universitäten in Deutschland werden von der führenden europäischen Gesellschaft für Prävention und Anti-Aging-Medizin, der GSAAM e.V., wegen des Ignorierens einer wichtigen medizinischen Entwicklung kritisiert. Bis heute wurde die Präventionsmedizin nicht zum Gegenstand von Fachkunde und Weiterbildung gemacht. GSAAM-Gründungsmitglied Dr. Wolf Bleichrodt: "Es ist sehr bedauerlich, dass Fortschritte auf diesem wissenschaftlich anerkannten und mit dem Nobelpreis 2009 gewürdigten Gebiet bisher geleugnet oder schlichtweg verschlafen wurden - dafür kann nur ein Armutszeugnis ausgestellt werden."
Die GSAAM wurde 1999 mit dem Ziel gegründet, neben die Reparaturmedizin, die erst nach dem Eintritt von Krankheit und Gebrechen einsetzt, die Präventionsmedizin zu stellen, um Gesundheit zu schützen und möglichst lange zu erhalten.
Anti-Aging wurde im selbst verantwortlichen Teil der Bevölkerung zum Mega-Trend. Nicht zuletzt wegen der desolaten Gesundheitspolitik: Es gibt eine immer größer werdende Differenz zwischen dem, was dem Arzt möglich ist, und dem, was ihm ermöglicht wird. Die Regierung verspricht allen alles, gleichzeitig budgetiert sie die Ausgaben für die Versorgung.
Prävention ist keine Leistung der gesetzlichen und nur ausnahmsweise der privaten Krankenkassen, denn sie erfüllt nicht die Kriterien einer Kostenübernahme durch die Solidargemeinschaft: wirtschaftlich-ausreichend-notwendig-zweckmäßig. Das ist bitter, weil es so gar nicht dem entspricht, was man sich unter den ureigensten Aufgaben des Staates und seiner Organe vorstellt. Laut § 1 des Sozialgesetzbuches greifen Kassen und Staat erst bei Krankheit. Sie greifen aber immer weniger, und ziehen sich im Gegenteil zunehmend zurück.
Gleichzeitig beweisen internationale Studien: Den Ausgaben für wissenschaftlich begründete Vorsorgemaßnahmen stehen dadurch vermeidbare Behandlungskosten in siebzehnfacher Höhe gegenüber.
Deshalb die Kernforderungen der GSAAM an den Staat und die Verantwortlichen des Gesundheitswesens: Vorsorge statt Nachsorge, kostengünstige Prävention statt teurer Reparatur.
In der Ausbildung zum Präventionsmediziner hat die GSAAM längst die notwendige Eigeninitiative ergriffen. Neben zahlreichen Seminarreihen und Kongressen mit wissenschaftlicher Fortbildung gibt es seit 2007 den europaweit ersten Master-Studiengang für Präventions- und Anti-Aging-Medizin. Zusammen mit der Dresden International University werden approbierte Ärzte und Professoren zu "Experten für Gesundes Altern" ausgebildet. Prävention braucht eben auch Kompetenz.
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Erika J. M. Bürk GSAAM e.V. e.buerk@gsaam.de | T +49(0)1785460652 | www.gsaam.de