Melatonin, Hormon der Nacht: Besser schlafen, länger leben
München (ots)
Längster Tag, kürzeste Nacht, wenigstes Melatonin. Das ist das schlafmedizinische Profil der Sonnenwende am 21. Juni. Wenn der Zentralkörper unseres Planetensystems seinen Höchststand erreicht, sind die Aussichten auf gesunden Schlaf am niedrigsten.
Hochgradige Schlafprobleme häufen sich im Sommer. Oft werden sie im Zusammenspiel mit Gesundheitsstörungen wie Herz-Kreislauf-Beschwerden, Übergewicht oder chronischen Schmerzen gesehen. Betroffene neigen zur Selbstmedikation. Doch Tiefschlaf erfordert das Zusammenspiel wichtiger Hormone. Die Experten für gesundes Altern der GSAAM e.V. (Deutsche Gesellschaft für Prävention und Anti-Aging Medizin), stufen Schlaf als Boxenstopp des Körpers ein. Impulse der Zirbeldrüse signalisieren den Organen die Tageszeit, beziehungsweise die Jahreszeit. Das geschieht mit Melatonin, dem Mutterhormon unserer inneren Uhren. Der Organismus verändert eine Reihe metabolischer Faktoren wie die Absenkung der Temperatur speziell für die nachts anstehenden Maßnahmen an Reparatur und Verjüngung. Nachtschlaf ist der wichtigste Auslöser für die Ausschüttung des Wachstumshormons. Schon im Körper junger Männer wird ein Defizit beobachtet, vermutlich wegen erhöhtem Blutzucker durch Süßigkeiten und andere Kohlenhydrate spät am Abend. Gleichzeitig wird die Bildung des Botenstoffs für die Appetitsteuerung, Leptin, gehemmt. Eine kurze Nacht führt tagsüber oft zu Heißhunger. Ergebnis: Übergewicht und schlaffe Muskeln.
Unser so genanntes Schlafhormon Melatonin ist auch für Tiere und sogar in der Pflanzenwelt - in Baldrian, Johanniskraut und Algen - einer der wichtigsten Botenstoffe. Es ist ein Antioxidanz, ein Schutzstoff für Nervenzellen des Gehirns und Kampfstoff gegen Krankheitserreger. Melatonin steuert unsere Chronobiologie, und die Anti-Aging-Medizin berücksichtigt das.
Dem Menschen steht mit zunehmendem Alter immer weniger Melatonin zur Verfügung. Das ist mit großer Wahrscheinlichkeit die Ursache für alterstypische Schlafstörungen. Sie können verschwinden, wenn durch die Zuführung von bioidentem Melatonin der frühere Spiegel wieder erreicht wird.
Hormonpräparate sind bei uns verschreibungspflichtig.
Pressekontakt:
Dr. Jan-Dirk Fauteck
GSAAM e.V.
E fauteck@a3m-kg.de
T +49 (0)172 5323 277