Medienmitteilung: Verkaufsverbot von Nagergiften mit Gerinnungshemmern als Wirkstoff an private Haushalte - STS begrüsst Entscheidung als wichtigen Schritt im Tierschutz
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Medienmitteilung Schweizer Tierschutz STS
Verkaufsverbot von Nagergiften mit Gerinnungshemmern als Wirkstoff an private Haushalte: STS begrüsst Entscheidung als wichtigen Schritt im Tierschutz
Der Schweizer Tierschutz STS ist erfreut über die verschärfte Regelung der Zulassungsbestimmungen für Nagergifte mit Antikoagulanzien (Gerinnungshemmern) als Wirkstoff. Sie treten ab dem 1. April 2025 in Kraft. Ab diesem Datum werden keine Rodentizide mit Antikoagulanzien mehr für den privaten Gebrauch zugelassen. Ziel der Massnahme ist es, Tierleid und Umweltbelastungen zu reduzieren und eine verantwortungsvollere Schädlingsbekämpfung zu fördern.
Rodentizide mit Antikoagulanzien sind hochgiftig und wirken durch Hemmung der Blutgerinnung, was innere Blutungen verursacht. Entgegen den Angaben der Hersteller, verursacht der Einsatz von Nagergift bei den Tieren unsägliches Leid. Nach der Aufnahme des Gifts erleiden sie innere Blutungen, die zu starken Schmerzen führen, bevor sie schliesslich langsam und qualvoll verenden. Eine einmalige Aufnahme reicht meist aus, um tödlich zu wirken. Eine weitere Gefahr stellt die Sekundärvergiftung dar: Wildtiere wie Füchse und Greifvögel nehmen Gift auf, indem sie vergiftete Nager fressen – ein Problem, das auch in der Schweiz nachgewiesen wurde. Selbst für Hunde und Katzen besteht ein erhebliches Risiko. Zudem wurden Vergiftungen bei Igeln und Fischen festgestellt, was auf eine grossflächige Belastung der Gewässer und Landlebensräume hinweist. Dies wurde in einer Schweizer Studie belegt. Das Verkaufsverbot soll nun den unsachgemässen Einsatz dieser Gifte im Privathaushalt verhindern und so Mensch, Tier und Umwelt besser schützen.
Der STS setzt sich weiterhin für die Reduktion von Tierleid ein
Der STS begrüsst diese Entscheidung und hofft, dass sie dazu beiträgt, den Einsatz von blutgerinnungshemmenden Rodentiziden in der Nagerbekämpfung zu reduzieren und das damit verbundene Tierleid zu verringern, auch Sekundärvergiftungen bei Wildtieren würden damit zurückgehen. Dies ist ein wichtiger Fortschritt für den Tierschutz. Für den professionellen Schädlingsbekämpfungsbereich bleiben die Bestimmungen unverändert. Privatpersonen dürfen weiterhin Rodentizide mit weniger gefährlichen chemischen Wirkstoffen unter strengen Auflagen verwenden.
Was man tun kann
Der STS empfiehlt, mögliche Ursachen eines Nagerbefalls – wie die unsachgemässe Aufbewahrung von Nahrungsmitteln oder Einschlupfmöglichkeiten in Gebäude – zu beseitigen. Weitere Informationen zum Thema vermehrtes Auftreten von Nagern finden Sie im STS-Merkblatt « Bekämpfung von Schaden verursachenden Nagern».
Achtung: Der Einsatz von Nagergift verursacht bei den Tieren enormes Leid. Nach der Aufnahme des Gifts erleiden sie innere Blutungen, die zu starken Schmerzen führen, bevor sie schliesslich langsam und qualvoll verenden.
Mehr Informationen zur Studie und zur Nagerbekämpfung
- Studie Rietgraf et al., 2022 (PDF), die vom Swiss Centre for Applied Ecotoxicology im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (BAFU) durchgeführt wurde.
- https://tierschutz.com/tierschutz/themen/wildtiere/wilde-nachbarn/
Für Rückfragen
Simon Hubacher
Schweizer Tierschutz STS
Leiter Medienstelle
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Seit über 160 Jahren setzt sich der Schweizer Tierschutz STS für das Wohl der Tiere ein – hartnäckig, glaubwürdig und wirkungsvoll. Seine starke Kompetenz nutzt der STS national auf fachlicher und politischer Ebene, um den Tierschutz zu verbessern und Menschen für Tierschutzthemen zu sensibilisieren. Die STS-Sektionen stellen mit ihren Tierheimen und Auffangstationen die Tierschutz-Basisarbeit in allen Kantonen und Sprachregionen der Schweiz sicher. Seine Aktivitäten finanziert der STS mit Spenden und Dienstleistungen..