PSI und Partner schliessen sich dem Aufruf an, die Beschneidungsrate bei Männern zu steigern
Wien, July 20, 2010 (ots/PRNewswire)
Der globale AIDS-Koordinator der USA, Botschafter Eric Goosby, und der Leiter des afrikanischen Regionalbüros der Weltgesundheitsorganisation für HIV, Tuberkulose (TB) und Malaria, Dr. David Okello, schlossen sich heute dem Aufruf von PSI (Population Services International) an, sich verstärkt für eine rasche, effiziente Steigerung der Beschneidungsrate bei männlichen Personen im östlichen und südlichen Afrika einzusetzen.
Im März 2007 sprachen sich die WHO und UNAIDS für die Beschneidung erwachsener Männer als wirksame Vorbeugungsmassnahme gegen HIV aus. Der Eingriff soll das Risiko einer HIV-Infektion bei Männern um bis zu 60 Prozent senken. Die männliche Beschneidung ist der einzige Eingriff, der sich in klinischen Studien dauerhaft als wirksam erweist. Wenn die Beschneidungsrate von Männern und männlichen Säuglingen bis 2015 auf 80 Prozent ausgeweitet wird, könnten zwischen 2009 und 2025 über 4 Millionen Neuinfektionen mit HIV verhindert werden. Im selben Zeitraum könnten auf diese Weise netto insgesamt 20,2 Milliarden USD gespart werden.
Bei einer Pressekonferenz im Rahmen der 18. Internationalen AIDS-Konferenz in Wien erklärte Dr. Krishna Jafa, der Leiter des Bereichs für HIV, TB und reproduktive Gesundheit bei PSI: "Angesichts der weltweiten Mittelknappheit müssen wir uns auf die Ausweitung erprobter, kostengünstiger Methoden wie Beschneidung bei Männern konzentrieren, wenn wir der Ausbreitung von HIV entgegenwirken wollen." Ähnlich äusserten sich gestern auch der frühere US-Präsident Bill Clinton sowie der Philanthrop Bill Gates, die beide eine rasche, effiziente Steigerung der Beschneidungsraten von Männern als erprobte, kostengünstige Methode zur Vorbeugung von HIV forderten.
Trotz des Bewusstseins, dass die Ausweitung der männlichen Beschneidung eine Notwendigkeit ist, bestehen gerade in den Ländern, in denen die Epidemie am schlimmsten ist, nach wie vor erhebliche Hürden. Durch den Mangel an ausgebildetem medizinischem Personal und die unzulänglichen traditionellen Methoden wurde in vielen Ländern die angestrebte Quote an beschnittenen Männern verfehlt.
PSI, das in vier Ländern im südlichen Afrika Beschneidungen bei Männern und in sechs Aufklärungsmassnahmen durchführt, veröffentlichte heute seine wegweisende Studie aus Simbabwe, wo Forscher das MOVE-Modell an die Beschneidung von Männern anpassten und einsetzten. MOVE (Models of Optimizing Volumes and Efficiency - Modelle zur Steigerung von Umfang und Wirksamkeit) optimiert die Nutzung von Personal und Räumlichkeiten und ermöglicht damit Aufgabenteilung und -verlagerung. Durch die Priorisierung klinischer Verfahren und Operationsmethoden trägt sie dazu bei, die Beschneidungen von männlichen Personen auszuweiten. Wie die Studie zeigt, wurde die Qualität des Verfahrens durch das Modell nicht beeinträchtigt. Auch der Anteil der Patienten, die nach dem Eingriff von Nebenwirkungen berichteten, erhöhte sich nicht.
"Dass das MOVE-Modell in Simbabwe erfolgreich umgesetzt werden konnte, ist grossen Teils der Unterstützung der simbabwischen Regierung zu verdanken, die MOVE in ihr Programm zur landesweiten Steigerung der männlichen Beschneidungsrate integrierte", so Karl Hofmann, President und CEO von PSI, der die Pressekonferenz moderierte. "Um einen solchen Erfolg auch in anderen Ländern zu erzielen, müssen wir es schaffen, dass sich alle Sektoren - der öffentliche, der private sowie Nichtregierungsorganisationen - dafür einsetzen, den Zugang zur fachlichen Beschneidung von Männern und Jungen durch die effiziente Bereitstellung dieser Dienste sowie effiziente Systeme zur Verwaltung der Lieferkette auszudehnen."
Am Mittwoch, den 21. Juli, wird PSI auf der Internationalen AIDS-Konferenz eine per Satellit übertragene Sitzung zum Thema Ausweitung der männlichen Beschneidung abhalten. Frances Cowan vom University College London, der auch bei der heutigen Pressekonferenz sprach, wird sich dort mit Vertretern der USAID, den Centers of Disease Control, von Family Health International sowie der kenianischen Nyanza Reproductive Health Society zusammensetzen und über Aspekte wie Wirtschaftlichkeit, fundierte Forderung und Integration der Beschneidung neugeborener männlicher Säuglinge diskutieren.
Informationen zu PSI
PSI ist eine führende globale Gesundheitsorganisation mit Programmen zu Malaria, Kindergesundheit, HIV und reproduktiver Gesundheit. Durch seine Zusammenarbeit mit dem öffentlichen und dem privaten Sektor sowie der Nutzung der Macht des Marktes stellt PSI lebensrettende Produkte, klinische Dienstleistungen und Aufklärung zum Zweck der Verhaltensänderung zur Verfügung, die denjenigen Bevölkerungsgruppen ein gesünderes Leben ermöglichen, die am stärksten gefährdet sind. http://www.psi.org Aktuelles zu PSI finden Sie auf Twitter und dem Healthy Lives Blog: twitter.com/PSIHealthyLives und http://healthylivesblog.blogspot.com/
Auszug TUPDC203: Modelle zur Steigerung von Umfang und Wirksamkeit im Beschneidungsprogramm (MOVE) für männliche Personen in Simbabwe (Models to increase volumes and efficiency (MOVE) in Zimbabwe's Male Circumcision program)
Verfügbare(r) Experte(n) zum Thema: Informationen über den/die Experten erhalten Sie über den entsprechenden Link. Karl Hofmann https://profnet.prnewswire.com/Subscriber/ExpertProfile.aspx?ei=92990
Pressekontakt:
CONTACT: Anna Dirksen, +43(0)680-236-8990, adirksen@psi.org, oder
MarshallStowell, +43(0)680-232-5589, mstowell@psi.org, beide von PSI