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Rechtsanwälte Dr. Lang & Kollegen

Initiativen von kirchlichen Missbrauchsopfern solidarisieren sich

München - Ettal - Berlin (ots)

Während in Fulda die Deutsche
Bischofskonferenz hinter geschlossenen Türen über die Fragen der 
finanziellen Entschädigung berät, solidarisieren sich Betroffene von 
Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen. Die Opfer kritisieren die 
mangelnde Beteiligung an der Präventions- und 
Entschädigungsdiskussion. Zugleich danken die Betroffeneninitiativen 
der unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung Christine Bergmann 
für ihr Engagement gegenüber den Opfern. Gleichzeitig fordern sie 
jedoch die sofortige Einbeziehung in die Gespräche am RUNDEN TISCH. 
Unabhängig davon planen bayerische Politiker eine Gesetzesinitiative 
im Rahmen der Wiedergutmachungsproblematik.
Bereits Ende August 2010 stellten die Deutschen Bischöfe eine 
Überarbeitung ihrer Leitlinien für den Umgang bei sexuellem 
Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in ihren Einrichtungen vor. 
Allerdings wurde darin die Frage nach Höhe und Umfang einer 
Entschädigung offen gelassen. Auch der von der Bundesregierung ins 
Leben gerufene RUNDE TISCH gab darauf bisher keine Antwort.
Dies kritisiert nicht nur die Vereinigung Ettaler Misshandlungs- 
und Missbrauchsopfer, sondern auch der Zusammenschluss von Opfern in 
Einrichtungen des Jesuitenordens, der ECKIGE TISCH. Deren Sprecher 
Matthias Katsch fordert wie der Vereinsvorsitzende in Ettal, Robert 
Köhler, die Einbeziehung der Betroffenen bei der Aufarbeitung und der
Frage nach Prävention und Entschädigung.
Auch die Ettaler Opfervereinsanwälte Stephan J. Lang und Markus 
Pohle sind mit der bisherigen Arbeit des RUNDEN TISCHES nicht 
glücklich, weil neben der fehlenden Mitsprache bis heute kaum 
greifbare Ergebnisse für die Geschädigten vorliegen. Diese Auffassung
teilt auch die Berliner Anwältin Manuela Liane Groll, die zahlreiche 
Betroffene vertritt, die sich am  ECKIGEN TISCH organisiert haben.
Die jetzige Solidarisierung beider Opferinitiativen bezieht sich 
auch darauf, dass bisher ein politisches Bekenntnis auf Bundes- oder 
Landesebene zum Versagen staatlicher Stellen im Bereich der Heim- und
Schulaufsicht gänzlich fehlt. Lediglich die Bayerischen 
Landtagsabgeordneten Florian Streibl und Peter Meyer machten darauf 
vor wenigen Wochen mit einer Anfrage ihrer Fraktion (Freie Wähler) 
gegenüber der Bayerischen Staatsregierung aufmerksam. Eine zufrieden 
stellende Antwort des zuständigen Staatsministeriums blieb bis heute 
aus. Streibl begrüßt allerdings auch die positive Entwicklung im 
Kloster Ettal, die er vor allem auf den "modifizierten 
Täter-Opfer-Ausgleich" zurückführt. Dieser Lösungsansatz könnte 
künftig im Rahmen einer von Streibl geplanten Gesetzesinitiative 
bundesweit Anwendung finden.
Weitere Vorschläge zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals werden
auch auf einem am 25. und 26. 09.2010 in Berlin stattfindenden 
Opferkongress diskutiert werden 
(http://www.aus-unserer-sicht-kongress.de/). Dieses Treffen könnte 
somit auch einen wichtigen Schritt zur bundesweiten Solidarisierung 
von Betroffenen und ihren Initiativen bedeuten.
Pressekonferenz:
am 24.09.2010 um 10:15 Uhr 
in der Anwaltskanzlei Dr. Lang und Kollegen 
am Promenadeplatz 9 in 80333 München
(um Anmeldung wird bis zum 23.9. / 17.00 Uhr gebeten unter:  
office@anwaltskanzlei-muenchen.de )

Pressekontakt:

Verantwortlich:
Ettaler Missbrauchs- und Misshandlungsopfer e.V. (
http://ettaler-missbrauchsopfer.de )
Eckiger Tisch ( www.eckiger-tisch.de )
Rechtsanwälte Dr. Lang & Kollegen ( www.anwaltskanzlei-muenchen.de )
Rechtsanwältin Manuela Liane Groll ( www.rain-groll.de )
Bayerischer Landtag Fraktion Freie Wähler ( www.fw-bayern.de )