Neues Diagnostik-Werkzeug ist potentieller Lebensretter für Patienten mit Insektengiftallergien
Schweden (ots/PRNewswire)
Bienen, Wespen und Hummeln stellen eine reale gesundheitliche Gefahr für Personen mit Giftallergien dar. Ein Stich von diesen Insekten kann potentiell lebensbedrohliche anaphylaktische Reaktionen bei Personen mit diesen Allergien hervorrufen. Ärzte, die auf Allergien spezialisiert sind, benötigen brauchbare Werkzeuge, um herauszufinden, ob eine Person gegen Insektengifte geschützt werden muss. Ein neuer Diagnosetest, der spezielle Allergenkomponenten verwendet, macht es nun einfacher für Spezialisten, eine optimale Gegengift-Therapie für individuelle Patienten zu bestimmen. Die Behandlung sichert Langzeitschutz gegen anaphylaktische Reaktionen auf Insektenstiche.
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Diese Informationen wurden auf der European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI) präsentiert, einer Tagung, die vom 11. bis 15. Juni 2011 in Istanbul stattfand.
Eine der Präsentationen auf der EAACI schloss damit, dass die angemessene Behandlung von Giftallergien eine präzise Bewertung der allergischen Reaktion und die sichere Identifikation der beteiligten Allergie-auslösenden Substanzen (Allergene) erfordert. Diese werden am besten durch molekulare Allergologie-Diagnosetests ermittelt, die Allergiespezialisten helfen, über die richtige Behandlung für jeden einzelnen Patienten zu entscheiden.
- Die richtige Entscheidung zu treffen kann bei Insektengiftallergien entscheidend und lebensrettend sein, sagt Professor Dr. Thilo Jakob, Allergologe an der Universitätsklinik in Freiburg, Deutschland.
Neue Allergenkomponenten-Diagnosetests bestimmen den Auslöser der Allergie punktgenau
Ein Problem im diagnostischen Testen bei Giftallergien ist, dass traditionellen Diagnosetests die Genauigkeit fehlt, die nötig ist, um die optimale Behandlung für den Patienten zu bestimmen.
In konventionellen Diagnosetests, die komplette, natürliche Giftextrakte zur Erkennung allergischer Reaktionen auf Bienen- oder Wespengift verwenden, erhalten viele Patienten ein positives Resultat für Substanzen beider Insekten, obwohl sie eine klinische Reaktionen nur auf das Gift einer Insektenart zeigen. In den meisten Fällen entsteht ein solches doppelt positives Resultat durch spezifische Antikörper, genannt IgE, die auf bestimmte molekulare Strukturen (kreuzreaktive Kohlenhydrat-Determinanten oder Cross-reactive Carbohydrate Determinants, CCDs, genannt) abzielen, die in mehreren Giftallergenen sowohl der Biene als auch der Wespe vorhanden sind. Die IgE-Reaktion auf CCDs scheint im konventionellen Test als doppelt positives Resultat für beide Gifte auf, aber dies hat selten klinische Relevanz.
Heute ist es möglich, das Problem der doppelten Positivität zu eliminieren, indem man mit speziell präparierten, "rekombinanten" Allergenkomponenten, die komplett von CCD-Strukturen frei sind, testet. Tests, die solche Komponenten verwenden, bieten dieselben Informationen wie traditionelle Diagnosetests, aber sie können ausserdem bestimmen, ob doppelt positive Resultate durch "echte" Allergie auf das eine oder das andere Gift verursacht wurden oder ob die beobachtete Reaktion nur das Ergebnis der CCD-dependenten Kreuzreaktivität ist.
Diese neue molekulare Allergologie-Diagnostik kann somit zwischen echten und "unechten" Reaktionen auf Bienen- und Wespengift unterscheiden. Dies hilft Allergologen, die richtige und effektive Behandlung für ihre Patienten zu bestimmen. Studien haben gezeigt, dass die optimale Behandlung von Giftallergien die Gift-Immuntherapie (Venom Immunotherapy, VIT) ist. Sie bezieht das Immunsystem des Patienten mit ein und bewirkt, dass dieses die Allergene in Insektengiften toleriert. Eine solche "Hyposensibilisierung" hat das Potential, die Sicherheit und das Wohlbefinden von Patienten zu verbessern, indem ein effektiver Schutz gegen zukünftige anaphylaktische Reaktionen bei neuen Insektenstichen geboten wird.
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