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Zur Euro-Krise

Berlin (ots)

Es ist also etwas vereinfachend zu behaupten, das Problem von Staaten, Banken, Haushalten und Unternehmen bestünde darin, dass sie zu viele Schulden hätten. Denn diese Schulden sind das an den Märkten gehandelte Finanzvermögen, der Reichtum der Welt. "Zu viele Schulden" bedeutet mithin nur, dass an den Finanzmärkten zu viele Ansprüche auf künftige Verwertung, auf noch zu produzierendes Wachstum zirkulieren. Der Finanzmarkt - genauer: das Finanzkapital - ist das Subjekt der globalen Ökonomie. Mit seinen Ansprüchen an die Zukunft überfordert es die reale Welt und wird damit selber brüchig. Um es zu retten, nehmen die Staaten mehr Kredit auf und erhöhen damit die Last der Erwartung, also die Ansprüche an künftiges Wachstum. Das Weltfinanzsystem beruht auf dem Glauben, dass diese Ansprüche eingelöst werden können. Kein Wunder, dass niemand weiß, ob sich dieses Vertrauen einstellt und ob es den Euro morgen noch gibt.

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