Kommentar zu Energie
Atom
Endlager
Osnabrück (ots)
Dagegen sein reicht nicht
Es ist wieder Bewegung in die Suche nach einem Atommüll-Endlager gekommen, und das ist gut so. Darum hat sich vor allem Grünen-Realpolitiker Winfried Kretschmann verdient gemacht. "Irgendwo muss das Zeugs einfach hin", sagt der Ministerpräsident, und da hat er recht.
Zuvor ist eine erneute ergebnisoffene Suche nach dem besten Standort nötig. Streng sachlich sollte sie sein und nüchtern Vor- und Nachteile abwägen. Eine emotional geführte Kampagne hilft dabei nicht, der Blick von Experten aus dem Ausland dafür umso mehr. Viel ist zu klären: ob Atommüll in Salz, Ton oder kristallinem Gestein gelagert werden soll, ob man den Müll zurückholen kann oder nicht.
Und dann muss die Politik bald Pflöcke einschlagen und einen Standort auswählen. Egal, wo dieser Ort sein wird: Er wird unpopulär sein. Und mit jedem möglichen Endlager wird mindestens eine Bürgerinitiative entstehen. Dennoch führt kein Weg daran vorbei, denn, siehe Kretschmann, irgendwo muss das Zeugs ja hin.
1977 fiel die Entscheidung, Gorleben als Endlager für hoch radioaktiven Müll zu prüfen. 1,6 Milliarden Euro hat der Staat bisher in diese Prüfung investiert. Die Steuermittel können kein ausschlaggebendes Argument für Gorleben sein. Die Summe darf keine Fakten schaffen. Doch Gorleben ist nicht kategorisch auszuschließen. Wer das will, macht es sich zu einfach. Er muss schon Alternativen nennen.
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