Swissmem lehnt Atomausstiegs-Initiative ab
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Zürich (ots)
Swissmem lehnt die Atomausstiegs-Initiative der Grünen ab. Der überstürzte und teure Ausstieg aus der Kernenergie wäre eine Kurzschlusshandlung, welche die Versorgungssicherheit für Haushalte und Unternehmen gefährdet. Die Auslandsabhängigkeit der Schweiz nähme kontinuierlich zu. Woher aber dieser Importstrom kommen soll, ist mittelfristig unklar. Bereits ab 2025 werden die aktuellen Hauptlieferanten Deutschland und Frankreich der Schweiz im Winterhalbjahr keinen Strom mehr liefern können.
Bei einem Ja zur Atomausstiegs-Initiative würde bereits im Winter 2018 rund 15 Prozent der Schweizer Stromproduktion ersatzlos wegfallen. Eine solche überstürzte Sofortabschaltung der Kernkraftwerke würde direkt die Versorgungssicherheit für Unternehmen und Haushalte in der Schweiz gefährden. Vor möglichen Stromausfällen als Folge des Sofortausstiegs hat Swissgrid unlängst gewarnt. Die Unternehmen der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) sind aber auf eine sichere Stromversorgung angewiesen. Bereits kürzeste Stromausfälle können Produktionslinien zum Stillstand bringen, die Qualität der Produkte beeinträchtigen, die Infrastruktur beschädigen und so hohe Kosten verursachen. Hans Hess, Präsident Swissmem, kommentiert: «Es ist illusorisch zu glauben, die durch die Abschaltung der Kernkraftwerke fehlende Kapazität innert so kurzer Frist mit erneuerbaren Energien im Inland ersetzen zu können. Auch lässt sich die von Kernkraftwerken bereitgestellte Bandenergie nicht eins zu eins durch nur unregelmässig anfallenden Strom aus Sonnen- oder Windkraftwerken ersetzen. Gerade im Winterhalbjahr wird nicht genügend Strom zur Verfügung stehen.»
Stromimportquellen fallen mittelfristig weg
Wegen der im Inland wegfallenden Kapazitäten wäre die Schweiz bei Annahme der Initiative gezwungen, im Winterhalbjahr massiv mehr Strom aus dem Ausland zu importieren. In rund zehn Jahren müsste fast 40 Prozent des Schweizer Stroms anderweitig beschafft werden. Allerdings sind die aktuellen Hauptlieferanten Deutschland und Frankreich gemäss den Prognosen des Verbandes Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E) ab 2025 gar nicht mehr in der Lage, die Schweiz mit dem benötigen Strom zu beliefern. Woher dann der Strom kommen soll, ist heute völlig unklar.
Die Kosten tragen die Steuerzahlenden
Heute können die Kernkraftwerke in der Schweiz so lange betrieben werden, wie sie sicher sind. Werden diese aber nun infolge der Initiative frühzeitig abgeschaltet, drohen Entschädigungszahlungen der Eigentümer. Diese müssten letztlich die Steuerzahlenden - also wir alle - bezahlen.
Die Umfragen zur Abstimmung vom 27. November 2016 deuten auf ein knappes Resultat hin. Im Interesse der Schweizer MEM-Industrie ruft Swissmem deshalb die Stimmbürger auf, ihr Stimmrecht wahrzunehmen und die unnötige und teure Atomausstiegs-Initiative abzulehnen.
Kontakt:
Ivo Zimmermann, Leiter Kommunikation
Tel. +41 44 384 48 50 / Mobile +41 79 580 04 84
E-Mail i.zimmermann@swissmem.ch
Philippe Cordonier, Responsable Suisse romande
Tel. +41 21 613 35 85 / Mobile +41 79 644 46 77
E-Mail p.cordonier@swissmem.ch