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Textilmuseum St.Gallen

Ausstellung zum Architekturwettbewerb im Textilmuseum St.Gallen

Ausstellung zum Architekturwettbewerb im Textilmuseum St.Gallen
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17. März 2022, St.Gallen – Die Stiftung Textilmuseum stellt die im Rahmen eines zweistufigen Architekturwettbewerbs prämierten Projekte vom 18. März bis 3. April 2022 im Textilmuseum aus und macht sie der Öffentlichkeit zugänglich. Alle eingereichten Projekte und das Siegerprojekt «Das Schwere ist des Leichten Wurzelgrund» des Büros Christian Kerez Architekt, werden gewürdigt.

Das heutige Textilmuseum wurde im 19. Jahrhundert als Ausbildungsstätte des Textilgewerbes und als Verbandsgebäude gebaut. Entsprechend zeigen sich die Anordnung und Dimensionen der Räumlichkeiten. Durch die Umnutzung in einen Ausstellungsbetrieb haben sich die Anforderungen an das Gebäude aber stark gewandelt. Ein zeitgemässes Museum verlangt nach geeigneten Räumlichkeiten für die Ausstellung, den rückwärtigen Betrieb sowie nach einem Archiv. Das Museum soll Teil des öffentlichen Lebens im Herzen der Stadt St.Gallen werden. Mit der Erneuerung und Weiterentwicklung soll die Nutzung der Vergangenheit von gestern, über heute ins Übermorgen transportiert und so Raum geschaffen werden für die neue Nutzung und für Visionen.

Zu wenig Platz für Exponate und ein Archiv

Wie prekär die Platzverhältnisse im heutigen Gebäude sind, zeigt die aktuelle Sammlungsunterbringung. Weil sie über all die Jahrzehnte historisch um viele bedeutende und einzigartige Textilien und Exponate gewachsen ist, können diese nicht konservatorisch und klimatisch einwandfrei gelagert und bearbeitet werden. Sichere und abgetrennte Räumlichkeiten dazu fehlen komplett. Darüber hinaus ist die Personensicherheit – beispielsweise durch den Brandschutz – oder die Barrierefreiheit gemäss heutigen Normen nicht gewährleistet. Auch fehlt ein grösserer Ausstellungsraum an sich.

Architekturwettbewerb zur Erneuerung

Die Stiftung Textilmuseum als Eigentümerin des Gebäudes an der Vadianstrasse 2 hat sich 2019 dazu entschieden, einen zweistufigen Architektur-Wettbewerb durchzuführen. Gesucht war eine architektonisch und städtebaulich überzeugende Idee, welche die baukünstlerischen Qualitäten des bestehenden Gebäudes respektiert und sinnvoll ergänzt und erweitert, um so langfristig optimale Betriebsabläufe sicherzustellen und die Gäste des Hauses zu begeistern.

Würdigung zum Abschluss des Architekturwettbewerbs

Dank dem zweistufigen Verfahren nutzten erfreulich viele Architektur-Büros ihre Chance: 181 Ideen wurden 2019 eingereicht. Daraus wählte die Jury acht aus und lud deren Verfasserinnen und Verfasser anschliessend zusammen mit sieben weiteren, teils internationalen Architekturbüros zum anonymen Projektwettbewerb ein. Die Stiftung Textilmuseum dankt an dieser Stelle allen Teilnehmenden.  

Im November 2020 reichten auch die 15 eingeladenen Architekturbüros einen detailliert ausgearbeiteten Projektvorschlag ein. Das Preisgericht hat dasjenige Projekt zum Gewinner erkoren, dass das grösste Potenzial für die Zukunft bringt. Aufgrund der hervorragenden Leistungen sind neben dem Siegerprojekt 4 weitere Einreichungen mit einem Preis ausgezeichnet worden. Diese werden in der Ausstellung zusätzlich gewürdigt.

Ebenfalls aufgelegt sein werden die Projekte der 176 weiteren Teilnehmenden. Die Ausstellung zum Architekturwettbewerb wird vom 18. März bis 3. April 2022 im Textilmuseum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Folgenden Eingaben wird in der Ausstellung ein besonderer Platz eingeräumt:

  1. Siegerprojekt: «Das Schwere ist des Leichten Wurzelgrund», Christian Kerez Architekt Zürich   
  2. «balance», Jessen Vollenweider Architekten Basel   
  3. «STELLE», bbk Architekten Azmoos   
  4. «THE NEW WHITE VEIL», Sou Fujimoto Architects Tokyo/Paris   
  5.  «BLUE VELVET OAK», Jonas Wirth Architekt Basel  

Siegerprojekt von Christian Kerez

«Das Schwere ist des Leichten Wurzelgrund» des Architekten Christian Kerez wurde zum Siegerprojekt auserkoren. Es nützt den in der Ausschreibung vorgegeben Spielraum maximal aus und überrascht. Besonders überzeugt hat die Jury das stimmige und konsequent umgesetzte Museumskonzept, die weitblickende Grundhaltung und die Ausstrahlung des künftigen Textilmuseums. Im Wurzelgrund wird ein völlig neuer Raum ausgehoben, über dem der Altbau des Palazzo Rosso schwebt, und der mit seiner schieren Grösse Platz für alle erdenklichen Ausstellungen bietet. 

Spezialkonstruktion für Leichtigkeit

Das Projekt des Architekturbüros Kerez Architekten will mit einem Minimum an strukturellen Eingriffen in den Obergeschossen des Gebäudes am ursprünglichen Charakter festhalten. Die rund 1'300 m2 grosse Ausstellungshalle entsteht deshalb unter dem Gebäude. Dank einer speziell angelegten Kassettendecke können die Kräfte abgefangen und in den Baugrund abgeleitet werden. Diese Konstruktion erlaubt zusätzlich das heutige Sockelniveau des Erdgeschosses ebenerdig zum Strassenraum abzusenken.

Öffnung von innen nach aussen

Die Gesamterstellungskosten bleiben im Rahmen der neu dazu gewonnenen Mehrfläche von rund 10 %. Die gewonnene Ausstrahlung des Gebäudes gegen aussen sowie die konsequente Museumsorganisation in den unteren drei Stockwerken hat in der Interessenabwägung der Jury als wichtigeres Kriterium zum 1. Rang geführt. Neben einer besseren öffentlichen Anbindung an die Stadt mit einem ebenerdigen Geschoss bringt das Projekt von Christian Kerez einen deutlichen Raumgewinn und einen zusätzlichen Ausstellungsraum in einer Dimension, wie es das Gebäude bislang nicht gekannt hat. Das Archiv im Dachgeschoss ist eigenständig und betrieblich am geeigneten Ort untergebracht.

Kontakt

Vincenzo Montinaro

Präsident Stiftungsrat Textilmuseum St. Gallen 

071 228 00 10

vmontinaro@textilmuseum.ch  

textilmuseum.ch

Über die Stiftung Textilmuseum

Die Stiftung Textilmuseum wurde 2018 gegründet. Sie übernahm das Museumsgebäude und die textilen Sammlungen der IHK-Stiftung St. Gallen-Appenzell. Die Stiftung Textilmuseum steht dem Verein Textilmuseum, der den Museumsbetrieb führt, als Infrastrukturstiftung zur Verfügung. Sie bedient den Verein mit dem Gebäude und den Sammlungen und leistet einen jährlichen Beitrag aus dem Stiftungsvermögen an das Museum. Darüber hinaus ist die Stiftung für Pflege und Erhalt der Infrastruktur und der Sammlungen verantwortlich.   

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