15 Jahre ohne Tarifanpassung sind genug - physioswiss zeigt Bundesrat Berset die rote Karte und lanciert eine Petition
Sursee (ots)
Seit 1998 (!) arbeiten die Schweizer PhysiotherapeutInnen in einer unveränderten Tarifsituation, trotz der Teuerung während dieser 15 Jahre (ca. 17%). Tarifverhandlungen zwischen physioswiss, dem über 8'000 Mitglieder zählenden Schweizer Physiotherapie Verband, und den Krankenkassen sind schon vor zwei Jahren gescheitert, weil die Kassen eine Annäherung der Tarife an die Teuerung verweigern.
Dieser aktuelle Verhandlungspatt gefährdet die Versorgungssicherheit mit physiotherapeutischen Behandlungen in der Schweiz und damit die Gesundheit der PatientInnen massiv. Bereits sind Fälle bekannt, wo vor allem ältere Menschen keine Physiotherapie in einer zumutbaren Erreichbarkeit finden oder wo sie aufgrund der Kostenstruktur nicht mehr angenommen werden. Der Verhandlungsstillstand gefährdet aber auch die Existenz von Tausenden von PhysiotherapeutInnen in unserem Land!
Viele Kantone verweigern jedoch Neuverhandlungen der Tarife, solange der Bundesrat die Zuständigkeiten in diesem Tarif-Missstand nicht eindeutig und unmissverständlich geklärt hat. Vor über einem Jahr hat physioswiss deshalb anlässlich einer Kundgebung mit über 4'000 TeilnehmerInnen auf dem Bundesplatz dem zuständigen Gesundheitsminister Alain Berset eine Resolution übergeben, mit der Aufforderung, endlich Klarheit zu schaffen. Und was hat der Bundesrat seither getan? Er übt sich in Bürokraten-Optik und schiebt den Ball ohne offizielle Entscheidung weiterhin den Kantonen zu. Dafür zeigt physioswiss Bundesrat Alain Berset jetzt die rote Karte!
Morgen, 19. April 2013, lanciert physioswiss eine Petition, mit welcher der Gesundheitsminister aufgefordert wird, endlich unmissverständlich Stellung zu beziehen, die Zuständigkeiten im Tarif-Kampf zu klären und sich mit einem klaren JA zur Physiotherapie als zweite Säule der Schulmedizin zu bekennen. Nur damit kann er die sowohl für die PatientInnen als auch für die Physiotherapie unhaltbaren Zustände beheben und die Versorgungssicherheit in der Schweiz weiterhin gewährleisten.
Kontakt:
Daniel Amstutz, Bereichsleiter Kommunikation
Tel.: +41/41/926'69'05
E-Mail: daniel.amstutz@physioswiss.ch
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