Viel zu tiefe Einkommen in der Landwirtschaft!
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Viel zu tiefe Einkommen in der Landwirtschaft!
Die Einkommen in der Landwirtschaft sind zu tief und es braucht dringend Massnahmen zur Verbesserung. Die vom Bundesrat vorgesehene Senkung der Entschädigung der Bau-ernbetriebe für die erbrachten gemeinwirtschaftlichen Leistungen ist deshalb gesetzeswid-rig. Gleichzeitig müssen auch die Abnehmer bessere Produzentenpreise bezahlen, damit die Mehrkosten gedeckt sind.
Agroscope, die landwirtschaftliche Forschungsanstalt des Bundes, hat heute die Einkommenszahlen in der Landwirtschaft veröffentlicht. Von 2021 auf 2022 gingen dieses bedenklich zurück. Im Durchschnitt verdiente eine Familienarbeitskraft noch 56'100 Franken pro Jahr, was 6,3% weniger ist als im Vorjahr. Besonders stark betroffen war das Hügelgebiet mit einem Rückgang von mehr als 10%. Diese Zahlen sind äusserst alarmierend! Denn schon vorher hatten über 80 Prozent der Betriebe ein tieferes Einkommen, als der Vergleichslohn vorgibt. Für 2023 geht Agroscope von einem leichten Anstieg des Sektoreinkommens aus. Dieser reicht aber ebenfalls nicht aus, um nur schon die Inflation aufzufangen. Sprich, die Kaufkraft der landwirtschaftlichen Betriebe sinkt weiter.
Artikel 5 im Landwirtschaftsgesetz hält fest: Nachhaltig wirtschaftenden und ökonomisch leistungsfähigen Betrieben muss es möglich sein, ein Einkommen zu erzielen, das mit jener der übrigen erwerbstätigen Bevölkerung in der Region vergleichbar ist. Andernfalls muss der Bundesrat Massnahmen ergreifen. Dieser tut aktuell aber genau das Gegenteil. Ausschliesslich bei der Landwirtschaft will er effektiv sparen und die Ausgaben senken. Bei den übrigen Ausgabenposten besteht das Ziel maximal darin, das Ausgabenwachstum zu verlangsamen. Dabei sind die Ausgaben für die Landwirtschaft seit Jahrzehnten gleich hoch, während die Anforderungen für den Erhalt der Gelder stetig stiegen.
Gleichzeitig leidet die Landwirtschaft auf dem Markt. Infolge der Teuerung sind wieder vermehrt günstige Lebensmittel ohne spezielle Mehrwerte in Bezug auf Umwelt oder Tierwohl gefragt. Es ist der Landwirtschaft auch nach wie vor nicht gelungen, ihre Mehrkosten vollumfänglich weiterzugeben.
Der Schweizer Bauernverband ist tief besorgt über die aktuelle wirtschaftliche Lage der Bauernbetriebe. Er fordert den Bundesrat und das Parlament auf, die Sparübung auf dem Buckel der Bauernfamilien abzu-brechen. Die Abnehmer hält er dazu an, faire Preise zu bezahlen, welche die Produktionskosten decken und die Schweizer Lebensmittelproduktion attraktiv halten.
Rückfragen: Martin Rufer, Direktor SBV, Mobile 078 803 45 54 Francis Egger, Vizedirektor SBV, Mobile 079 280 69 66 www.sbv-usp.ch