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Ehrendoktorwürde für Karlheinz Böhm

Jimma/Äthiopien (ots)

Für seinen unermüdlichen Einsatz in
Äthiopien wurde Karlheinz Böhm die erste Ehrendoktorwürde der
westäthiopischen Universität Jimma verliehen. In Anwesenheit der
österreichischen Botschafterin, Brigitte Öppinger-Walchshofer, des
stellvertretenden äthiopischen GTZ - Landesdirektors und zahlreicher
Ehrengäste ernannte Dr. Damtew Woldemariam, der Präsident der
Universität Jimma, Karlheinz Böhm zum Ehrendoktor der Philosophischen
Fakultät.
Einstimmig fiel die Entscheidung des Senats der Universität auf
Karlheinz Böhm, um ihn für seinen einzigartigen humanitären Beitrag
zur Entwicklung des Landes mit dem ersten Ehrendoktortitel der
Universität zu würdigen. Diese Ehre wurde in den letzten 25 Jahren in
Äthiopien ausser Karlheinz Böhm nur zwei berühmten äthiopischen
Schriftstellern zuteil.
„Seit 1981 sammelt der ehemalige Schauspieler Spendengelder und
setzt sich nicht nur dafür ein, die unmittelbare Not hungernder
Menschen zu lindern, sondern ihnen Hilfe zur Selbstentwicklung zu
geben, damit sie sich langfristig selbst versorgen können," so der
Präsident der Universität in seiner Laudatio. Seit 22 Jahren baue
Karlheinz Böhm mit Hilfe seiner Organisation MENSCHEN FÜR MENSCHEN
Schulen, Wasserstellen, Brücken , Krankenstationen, engagiere sich
für die Belange der Frauen und der Umwelt und kämpfe gegen die
Verbreitung von HIV/Aids, betonte der Universitätspräsident. Im
Anschluss an seine Ansprache kleidete der Präsident der Universität
Jimma Karlheinz Böhm feierlich in seine neue Robe ein.
Der Geehrte dankte auch im Namen von Millionen Spendern, die ihm
ihr Vertrauen schenken. „Durch meine Frau Almaz bin ich Mitglied
einer äthiopischen Familie und der äthiopischen Gesellschaft
geworden," erklärte Karlheinz Böhm. „ Ich beobachte reiche,
wohlmeinende Helfer, die dem Land den vermeintlichen Fortschritt
bringen, ohne ihnen die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu
entwickeln. Wir können nicht vom Kamel auf den Traktor und im
nächsten Satz auf den Computertisch springen. Lassen Sie uns vielmehr
Dinge bauen, die die Menschen in Äthiopien auch selbständig instand
halten können. Der jungen Generation im Land wünsche ich, dass sie
mehr existenzielle Sicherheit erlebt, als die Generationen davor."
Eine der Ursachen für die Armut in Äthiopien sieht Karlheinz Böhm in
der sozialen Benachteiligung der Frauen. „Lassen Sie uns daher
gemeinsam gegen schädliche Traditionen wie z.B. die Beschneidung von
Mädchen und ihre Verheiratung im Kindersalter kämpfen. Wir müssen
begreifen, dass Frauen die selben Rechte haben wie die Männer",
erklärte Karlheinz Böhm vor der versammelten akademischen Gemeinde in
Jimma.
Der Vorschlag, dem ehemaligen Schauspieler die Ehrendoktorwürde zu
verleihen, kam von der medizinischen Fakultät. 
Karlheinz Böhm hat sich um die Verbesserung des äthiopischen
Gesundheitswesens u.a. durch den Bau und die Renovierung dreier
Bezirkskrankenhäuser verdient gemacht, in deren Einzugsgebieten
insgesamt knapp zwei Millionen Menschen leben.
Ausserdem unterstützt Karlheinz Böhm seit einem Jahr das erste
Austauschprogramm zwischen einer äthiopischen und einer deutschen
Universität. In der ersten Universitätspartnerschaft ihrer Art in
Äthiopien besuchen Medizinstudenten und medizinisches Personal aus
Jimma die Universitätskliniken der Ludwigs-Maximilians-Universität in
München und umgekehrt Münchner Medizinstudenten die Uniklinik in
Jimma.
MENSCHEN FÜR MENSCHEN wird den Aufbau einer Ausbildungsstätte für
Zahnärzte und eines Prothesenzentrums in Jimma unterstützen. Obwohl
derzeit in Äthiopien etwa eine Million körperlich behinderte Menschen
leben - unter ihnen viele Kriegsversehrte - gibt es bislang nur ein
einziges Prothesenzentrum.
Darüber hinaus finanziert MENSCHEN FÜR MENSCHEN den Ausbau der
Universitätsklinik in Jimma. Am Vortag seiner Ehrendoktorverleihung
legte Karlheinz Böhm in Jimma den Grundstein für die neue
chirurgische Abteilung und die neue Intensivstation, eine der wenigen
im ganzen Land.
Während Karlheinz und Almaz Böhm die Universitätsklinik in Jimma
besichtigten, kam dort gerade ein Junge zur Welt. Voll Freude über
das neugeborene Kind erklärte Karlheinz Böhm: „ Die Geburt dieses
Kindes ist ein Symbol für die Geburtsstunde von MENSCHEN FÜR
MENSCHEN." Am 16. Mai vor 22 Jahren trat er mit seiner berühmten
Saalwette in Frank Elstners Quiz „Wetten dass..." auf. Diese Wette
wurde zum Ausgangspunkt von Karlheinz Böhms Engagement von MENSCHEN
FÜR MENSCHEN in Äthiopien.

Kontakt:

Stiftung MENSCHEN FÜR MENSCHEN
Marieluise Ruf, Jimma

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