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Forschung für Leben begrüsst Transparenz bei Tierversuchen - Zahl der Tiere in Tierversuchen rückläufig

Zürich (ots)

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen hat zum ersten Mal zusätzlich zur Zahl der Tiere in Versuchen, die jährlich publiziert werden, die totale Anzahl der Tiere in der Zucht und der Haltung in Schweizerischen Tierstationen veröffentlicht. «Forschung für Leben» begrüsst diese Transparenz, welche die in Forschungskreisen bekannte Tatsache untermauert, dass die totale Anzahl der gehaltenen Tiere grösser ist als jene in Versuchen. Hoch erfreut ist man bei «Forschung für Leben», dass trotz der zunehmenden Bedeutung und des Fortschritts der biomedizinischen Forschung in der Schweiz die Zahl der Tiere in Versuchen rückläufig ist. Dies zeigt, dass die Bestrebungen zur Reduktion der in Versuchen eingesetzten Tiere auf das absolut notwendige Minimum erfolgreich sind.

In der modernen molekularbiologischen und medizinischen Forschung sind spezifisch gentechnisch veränderte Tiere - vor allem Nagetiere, also Ratten und Mäuse - die am besten geeigneten und am meisten benutzten Tiermodelle. Dank dieser Tiermodelle konnte die Qualität der Studien signifikant verbessert werden. Die Resultate sind zuverlässiger, was im generellen dazu führt, dass die Anzahl der Tiere pro Studie stark gesenkt werden kann. Es ist im Interesse einer qualitativ hochstehenden Forschung wichtig, dass die Tiere möglichst dieselben Eigenschaften in Bezug auf bestimmte Erbanlagen aufweisen. Dies bedeutet, dass mindestens 2-4 Mal mehr Tiere gezüchtet werden als an Versuchen teilnehmen. Für gewisse Versuche können auch entweder nur weibliche oder nur männliche Tiere eingesetzt werden. Da bei den natürlichen Verpaarungen immer weibliche UND männliche Nachkommen geboren werden, kann bei solchen Studien im Schnitt nur jedes zweite Tier teilnehmen.

Dadurch bedingt wird insgesamt nur ein Teil der gezüchteten Tiere in Studien eingesetzt, während die andern in Tierhaltung leben, wie dies auch bei Haus- und Zootieren in menschlicher Obhut der Fall ist. Die Anforderungen in Bezug auf tiergerechte Haltung sind in der Schweiz richtigerweise äusserst hoch. Im Gegensatz zur Haltung von z.B. Haustieren unterliegen die Tierstationen der Hochschulen und Industrie einer strengen staatlichen Kontrolle mit unangemeldeten Inspektionen. Verstösse werden bestraft. Dadurch wird sicher gestellt, dass die Tiere keinen unnötigen Leiden ausgesetzt sind. Früher wurden viele Versuchstiere aus ausländischen Zuchtstationen importiert. Heute werden die meisten unter besten Bedingungen in der Schweiz gezüchtet und in der Schweiz gehalten.

Besonders erfreulich entwickeln sich die Zahlen der Tiere in Versuchen. Insgesamt geht die Gesamtzahl zurück, bei den Hochschulen nimmt sie leicht zu, wobei die weitaus meisten Tiere gar nicht oder nur gering belastet werden (Schweregrad 0-1). «Forschung für Leben» wertet diese Entwicklung angesichts der starken Zunahme von Forschungsgruppen im Gebiet der Life Sciences und insbesondere der Biomedizinischen Forschung als grossen Erfolg, da pro Studie weniger Tiere benötigt werden. In der Akademischen Forschung werden Tierversuche meist mit Alternativmethoden (Zell-basierte Studien und/oder Computersimulationen) kombiniert, um aussagekräftigere Resultate zu erhalten. Dies zeigt, dass die Forschenden in der Schweiz dem Prinzip der 3R (Reduce, Refine, Replace) nachleben und nur so viele Tiere in Studien einsetzen, wie zum Erhalt von aussagekräftigen Resultaten minimal nötig sind.

Eine gemeinsame Medienmitteilung von «Forschung für Leben» und der «Basel Declaration Society»

Kontakt:

«Forschung für Leben»:
Prof. Michael Hottiger, Präsident
Tel.: 044 635 54 74

oder an:

Basel Declaration Society:
Prof Rolf Zeller, Präsident
Tel.: 061 695 30 33

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