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Wirtschaftsverbände - Minarett-Initiative schadet dem Ruf der Schweiz
Die Wirtschaft setzt sich für ein Nein zur Minarett-Initiative am 29. November 2009 ein

Zürich (ots)

Die Minarett-Initiative ist anti-liberal und
unschweizerisch. Sie setzt den Ruf der Schweiz als offenes und 
tolerantes Land aufs Spiel und verletzt zentrale freiheitliche Werte,
zu denen auch die Glaubens- und Religionsfreiheit zählt. Ein Verbot 
von Minaretten in der Schweiz fügt darüber hinaus dem 
Wirtschaftsstandort Schweiz Schaden zu. In einer gemeinsamen 
Medienkonferenz setzen sich verschiedene Persönlichkeiten aus der 
Wirtschaft gegen die Minarett-Initiative ein. Sie lehnen die 
Initiative aus staats- und standortpolitischen Gründen klar ab.
Demokratie, Offenheit und Toleranz gehören zu den unumstösslichen 
Werten der Schweiz. Dafür wird die Schweiz im Ausland respektiert und
als neutrale Vermittlerin zwischen Konfliktparteien geschätzt. Die 
Initiative "Gegen den Bau von Minaretten" setzt das gute Ansehen der 
Schweiz aufs Spiel. Sie verstösst gegen die konfessionelle 
Neutralität. Zur Bekämpfung des islamischen Fundamentalismus ist ein 
Minarettverbot nutzlos: Das Minarett ist bloss ein Bauwerk, nicht die
Quelle der radikalen islamischen Strömungen. Kein Nachbarland der 
Schweiz kennt ein Verbot von Minaretten. "Die Initiative belastet das
von Offenheit und Toleranz geprägte Image der Schweiz und fügt 
unserer Wirtschaft Schaden zu", erklärt Gerold Bührer, Präsident von 
economiesuisse.
Rudolf Stämpfli, Präsident des Arbeitgeberverbandes, hält fest, 
dass Respekt eine Stärke des Werkplatzes Schweiz sei. "Ein Blick in 
unsere Betriebe zeigt, dass sich die Angehörigen der verschiedenen 
Kulturen und Religionsgemeinschaften untereinander verstehen, dass 
sie in der Regel gut integriert sind und sich gegenseitig 
respektieren." Zu diesem erfreulichen Zusammenleben trage der 
liberale und tolerante Geist der Schweiz mit der durch die Verfassung
garantierten Glaubens- und Religionsfreiheit bei.
Der Bau von Minaretten hat nie ernsthafte Probleme bereitet. Es 
gibt nur vier Minarette in der Schweiz. Wie andere Bauten ist auch 
der Minarettbau bewilligungspflichtig. Bernard Rüeger, CEO der Rüeger
SA, ist besorgt: "Ich sehe in dieser Initiative eine ungute Absicht, 
den Konfessionsfrieden in der Schweiz zu stören. Ein Klima des 
Argwohns und der Feindseligkeit wäre für die Schweiz, für unseren Ruf
und unsere Wirtschaft sehr schädlich."
Die Initiative sendet falsche Signale und gefährdet die Marke 
Schweiz. Davon ist Hanspeter Rentsch, Mitglied der Konzernleitung der
Swatch Group, überzeugt. Die Schweizer Uhrenindustrie pflegt seit 
jeher enge wirtschaftliche Beziehungen mit muslimischen Ländern. 
Diese gehören traditionell zu den wichtigsten Uhrenexportländern der 
Schweiz. Zahlreiche Uhrenfirmen verfügen über Niederlassungen in 
muslimischen Ländern. Die Minarett-Initiative gefährdet diese 
langjährigen Geschäftsbeziehungen. "Die Marke ,Schweiz' muss 
weiterhin für Werte wie Weltoffenheit, Pluralismus und 
Religionsfreiheit stehen. Sie darf auf keinen Fall mit Hass, 
Fremdenfeindlichkeit und Engstirnigkeit in Verbindung gebracht 
werden."
"Der gute Ruf ist unser grösstes Kapital", sagt Guglielmo L. 
Brentel, Präsident der hotelleriesuisse. Für den Tourismusstandort 
Schweiz ist die Reputation von entscheidender Bedeutung. Ein 
Minarettverbot würde dem Ansehen der Schweiz als Gastland nachhaltig 
schaden. Dabei zählen gerade die Golfstaaten zu den wichtigsten 
Wachstumsmärkten des Schweizer Tourismus. Im vergangenen Jahr 
generierten Besucher aus den Golfstaaten über 400'000 Logiernächte, 
was einer Steigerung von rund 15 Prozent gegenüber 2007 entspricht. 
Brentel ist entschieden: "Die Minarett-Initiative gefährdet unser 
Image als Gastland. Daher sage ich klar Nein."
Christoph Lindenmeyer, Mitglied der Konzernleitung von Schindler 
Management AG sowie Mitglied des Vorstandsausschusses SWISSMEM, ist 
gegen die Initiative, weil sie gegen die Grundsätze der 
Religionsfreiheit und Rechtsgleichheit verstösst. Wirtschaftlich 
gehörten muslimische Länder im Jahr 2009 auch zu den 
Wachstumsmärkten. Im Jahr zuvor exportierte die Schweizer Maschinen-,
Elektro- und Metallindustrie (MEM) in die 57 Länder der Islamischen 
Konferenz Waren im Wert von über 5 Mrd. Franken. Dank ihrem Erdöl- 
und Gasreichtum werden diese schon heute wichtigen Wirtschaftspartner
in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. "Die Annahme der Initiative 
würde die guten Beziehungen zu muslimischen Ländern massiv stören", 
stellt Lindenmeyer klar. "Das ist nicht im Interesse unseres Landes."
Unter folgendem Link finden Sie Bilder zur Medienkonferenz: http:/
/www.photopress.ch/image/Aktuell/November+09/Schweizer+Wirtschaft+geg
en+Minarettverbot

Kontakt:

Urs Rellstab
044 421 35 44
urs.rellstab@economiesuisse.ch

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