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Eidg. Departement des Innern (EDI)

Bundesrat setzt nationale Ethikkommission für die Humanmedizin ein

Bern (ots)

Der Bundesrat hat neu eine nationale Ethikkommission
im Bereich der Humanmedizin (NEK) gewählt. Sie umfasst 21 Mitglieder;
Präsident ist der Basler Philosoph und Ethiker Christoph
Rehmann-Sutter. Die NEK wird die Entwicklungen in der Medizin und den
biomedizinischen Wissenschaften verfolgen und zu den damit
verbundenen ethischen, gesellschaftlichen und rechtlichen Fragen
Stellung nehmen.
Das Gesetz zur Fortpflanzungsmedizin, das am 1. Januar 2001 in
Kraft getreten ist, sieht die Einsetzung einer nationalen
Ethikkommission vor. Die entsprechende Verordnung regelt die
Aufgaben, die Zusammensetzung und die Organisation der Nationalen
Ethikkommission im Bereich der Humanmedizin (NEK).
Die NEK ist eine unabhängige, interdisziplinär zusammengesetzte
Kommission mit beratender Funktion. Ihr Tätigkeitsgebiet erstreckt
sich auf die gesamte Humanmedizin. Die Aufgaben der NEK sind laut
Verordnung insbesondere, die Oeffentlichkeit über wichtige
Erkenntnisse zu informieren und die Diskussion über ethische Fragen
in der Gesellschaft zu fördern. Sie soll Empfehlungen für die
medizinische Praxis erarbeiten. Weiter hat sie die Aufgabe, auf
Lücken und gegebenenfalls auf Vollzugsprobleme in der Gesetzgebung
aufmerksam zu machen. Die NEK wird die Bundesversammlung, den
Bundesrat und die Kantone auf Anfrage beraten. Sie kann auch
öffentliche Veranstaltungen und Anhörungen durchführen.
Die Kommission wird sich mit ethischen Fragen zu den neuen
Möglichkeiten und zu den Grenzen der Medizin auseinandersetzen. Dazu
gehören z.B. die Organtransplantation, die neuen
fortpflanzungsmedizinischen Techniken, Gentherapie und
Genomforschung, die Stammzellforschung und das therapeutische Klonen
wie auch die Sterbehilfe.
Bei den 21 vom Bundesrat gewählten Mitgliedern handelt es sich zu
etwa gleichen Teilen um Fachpersonen der Ethik, des Gesundheitswesens
und aus weiteren Bereichen wie Recht, Natur- und
Sozialwissenschaften. In der Kommission nehmen 11 Frauen und 10
Männer aus einem breiten Meinungsspektrum Einsitz. Die Landesprachen
und Altersgruppen sind ausgewogen vertreten. Das Sekretariat ist dem
Bundesamt für Gesundheit angeschlossen. Der Kommissionspräsident,
Christoph Rehmann-Sutter, hat Molekularbiologie am Basler Biozentrum
studiert und ein Zweitstudium in Philosophie und Soziologie
abgeschlossen. Seit 1989 forscht und unterrichtet er im Bereich
biomedizinischer Ethik in der Schweiz, Deutschland und den USA. Er
ist Professor für Bioethik und leitet die Arbeitsstelle für Ethik in
den Biowissenschaften an der Universität Basel. Die erste Sitzung der
NEK wird nach den Sommerferien stattfinden.
Die Mitglieder der Kommission: Christoph Rehmann-Sutter,
Präsident, (Basel); Andrea Arz de Falco, (Freiburg); Christiane
Augsburger, (Lausanne); Ruth Ella Baumann-Hölzle, (Zürich); Alberto
Bondolfi, (Zürich); Jean-Claude Chevrolet, (Genf); Johannes Fischer,
(Zürich); Carlo Foppa, (Lausanne); Sabina Gallati, (Bern); Olivier
Guillod, (Neuenburg); Daniel Hell, (Zürich); Silvia Huber,
(St.Gallen); Silvia Käppeli, (Zürich); Margrit Leuthold, (Basel);
Jean Martin, (Lausanne); Alexandre Mauron, (Genf); Carola
Meier-Seethaler, (Bern); Hansjakob Müller, (Basel); Judith L. PÛk
Lundquist, (Zürich); Franziska Probst, (Zürich); Brigitte Weisshaupt,
(Zürich)

Kontakt:

Christoph Rehmann-Sutter, Präsident NEK
Tel.: +41 (0)61 267 30 67
E-Mail: christoph.rehmann-sutter@unibas.ch
Georg Amstutz, Bundesamt für Gesundheit
Medien & Kommunikation
Tel.: +41 (0)31 322 95 05

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