Eidg. Departement des Innern (EDI)
EDI: Bundesrat verstärkt Tabakprävention
Bern (ots)
Der Bundesrat hat beschlossen, die Tabakabgabe um 50 Rappen pro Zigarettenpackung zu erhöhen, um aktiv gegen den Tabakkonsum in der Schweiz vorzugehen, der jährlich für den Tod von 8'000 Menschen verantwortlich ist. Das Eidgenössische Finanzdepartement wurde beauftragt, im Laufe des Jahres 2004 diese Erhöhung vorzunehmen. Im Weiteren hat der Bundesrat die Verordnung über den Tabakpräventionsfonds in Kraft gesetzt, welcher die Prävention unterstützt.
Die heutigen Entscheide entsprechen der Präventionspraxen mehrerer europäischer Länder, insbesondere Frankreich und Deutschland. Die Tabakbesteuerung wird international als eines der effektivsten Präventionsmittel gegen Tabakkonsum anerkannt. Gemäss einer Studie der Weltbank führt eine Steuererhöhung von 10 % zu einer durchschnittlichen Verringerung des Zigarettenkonsums um rund 4 %, bei Jugendlichen gar bis zu 7 %.
Mit diesem Beschluss unterstreicht der Bundesrat seine Bereitschaft, aktiv gegen Tabakkonsum in der Schweiz vorzugehen. In der Schweiz sterben jedes Jahr 8'000 Personen vorzeitig an den Folgen des Tabakkonsums, das sind 22 pro Tag. Dies entspricht 15 % aller Todesfälle in unserem Land, 13-mal mehr als durch den Strassenverkehr ums Leben kommen.
Der Tabakkonsum verursacht ebenfalls hohe Ausgaben für die Gesellschaft. Die Kosten, bestehend aus Kosten für medizinische Behandlungen, Invalidität und indirekten Erwerbsausfall infolge Krankheit, belaufen sich auf 5 Mia Franken pro Jahr.
Gemessen an der Kaufkraft sind die Tabakpreise in der Schweiz zurzeit die günstigsten in ganz Europa. In der Schweiz reichen 12 Minuten Arbeitszeit um sich eine Packung Zigaretten zu kaufen. In Deutschland braucht es dafür 18 Minuten, in Frankreich 32 Minuten und in Italien 26 Minuten.
Der Bundesrat hat heute zudem beschlossen, die Verordnung über den Tabakpräventionsfonds auf den 1.4.2004 in Kraft zu setzen. Dieser gründet auf dem Bundesgesetz über die Tabakbesteuerung. Er wird durch die Abgabe von 2.6 Rappen pro verkaufte Zigarettenpackung finanziert, die seit dem 1.Oktober 2003 erhoben werden. Die jährlich freigesetzten Mittel werden für die Tabakprävention eingesetzt. Gemeinsam mit dem Bundesamt für Sport (BASPO) hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine Fachstelle eingerichtet, die den Fonds verwalten wird. Aus dem Fonds können Präventionsmassnahmen finanziert werden, die den Einstieg in den Tabakkonsum verhindern, den Ausstieg fördern und die Bevölkerung vor Passivrauch schützen.
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Auskunft: Bundesamt für Gesundheit, Thomas Zeltner, Tel. 031 322 95 05