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Eidg. Departement des Innern (EDI)

Der Bundesrat entzieht der Schweizerschule Rio de Janeiro die Anerkennung als Schweizerschule

(ots)

Der Bundesrat hat beschlossen, der Schweizerschule in Rio de Janeiro die Anerkennung als Schweizerschule auf Ende 2004 zu entziehen. Die Schule hat in den vergangenen Jahren zunehmend brasilianischen Charakter angenommen und ist heute keine Schweizerschule im Sinne des Bundesgesetzes mehr. Sie verfügt noch über zwei schweizerische Lehrkräfte. Zurzeit besuchen 41 Schweizer Schülerinnen und Schüler die Schule, womit der Anteil an Schweizer Kindern 19% beträgt. Die Schweizerschule in Rio de Janeiro hat die Möglichkeit, beim Bund auch künftig eine Unterstützung zu beantragen.

Der Bundesrat hat an seiner heutigen Sitzung beschlossen, der 
Schweizerschule in Rio de Janeiro die Anerkennung als 
Schweizerschule auf Ende 2004 zu entziehen. Mit diesem Entscheid 
verliert die 1963 gegründete Schweizerschule ihre bisherige 
Beitragsberechtigung als anerkannte Schweizerschule. Da Rio de 
Janeiro als Anziehungspunkt schweizerischer Auswanderung in den 
vergangenen Jahrzehnten an Bedeutung verloren hat, leben dort vor 
allem Schweizerinnen und Schweizer der zweiten und dritten 
Generation, die stärker auf Brasilien als auf die Schweiz 
ausgerichtet sind. Dies spiegelt sich auch in der Entwicklung der 
Schweizerschule wider. Sie verfügt noch über zwei schweizerische 
Lehrkräfte. 1998 waren an der Schule nebst dem schweizerischen 
Schulleiter noch 13 Schweizer Hauptlehrerinnen und Hauptlehrer 
tätig. Die Anzahl Schweizer Kinder ist im gleichen Zeitraum von 89 
auf 41 zurückgegangen, die Gesamtschülerzahl von 272 auf 217. Der 
Anteil an Schweizer Kindern beträgt noch 19%. Nach dem 
Auslandschweizer-Ausbildungsgesetz vom 9. Oktober 1987 (SR 418.0) 
müsste die Schule, um als Schweizerschule anerkannt zu werden, eine 
schweizerische Schulleitung, eine Mehrheit von schweizerischen 
Hauptlehrkräften und einen ausreichenden Anteil an Schweizer Kindern 
aufweisen.
Das Auslandschweizer-Ausbildungsgesetz gibt dem Bund die 
Möglichkeit, die Ausbildung junger Auslandschweizerinnen und 
Auslandschweizern auch ausserhalb der anerkannten Schweizerschulen 
zu unterstützen. Dies geschieht vor allem durch Beiträge an die 
Anstellung von Schweizer Lehrkräften an Deutschen, Französischen 
oder Internationalen Schulen, die von einer grossen Zahl von 
Schweizer Kindern besucht werden. Eine Unterstützung dieser Art wird 
auch die Schweizerschule Rio de Janeiro in Zukunft beantragen 
können. Ihr Umfang ist allerdings erheblich bescheidener als die 
Bundesbeiträge an die anerkannten Schweizerschulen. Der 
Bundesbeitrag, den die Schweizerschule dieses Jahr aufgrund der 
geltenden Subventionsrichtlinien voraussichtlich erhalten wird, 
beträgt rund 240'000 Franken.
Gestützt auf das Auslandschweizer-Ausbildungsgesetz (AAG) würde sich 
künftig eine Unterstützung bei gleich bleibender Anzahl Schweizer 
Kinder und zwei Schweizer Lehrkräften auf rund 100'000 Franken 
belaufen.
EIDG. DEPARTEMENT DES INNERN
Presse- und Informationsdienst
Auskunft:
Bundesamt für Kultur: Paul Fink, Sektion Kultur und Gesellschaft, 
Tel. 031 322 92 98,
e-mail  paul.fink@bak.admin.ch

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