Schweizer Hilfe für die Opfer der Krise in Côte d'Ivoire
Bern (ots)
Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA hat seit dem Ausbruch der Krise in Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste) 1.5 Millionen Franken für Nothilfe zugunsten der Opfer des Konfliktes gesprochen. Die Nothilfe-Operationen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) wurden mit einer Million Franken, die Nahrungsmittelhilfe des UNO-Welternährungsprogramms WFP mit einer halben Million unterstützt. Im benachbar-ten Burkina Faso steht ein Experte des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe SKH im Einsatz weitere Experten halten sich bereit.
Die humanitären Auswirkungen des Konfliktes in Côte d'Ivoire nach dem Putschversuch vom September sind dramatisch: Rund 200'000 Menschen wurden vertrieben, über 400 Tote sind zu beklagen. Wichtige Basisinfrastruktur im Kampfgebiet im Zentrum des Landes wurde zer-stört, die Bewohner haben keinen Zugang zu sozialen Diensten mehr. Vor allem Medikamen-te, sauberes Trinkwasser, Nahrung und minimale Gesundheitsversorgung fehlen. In Abidjan werden im Rahmen von so genannten "Säuberungsaktionen" durch die Behörden ganze Ar-menviertel dem Erdboden gleichgemacht und ihre Bewohner vertrieben. Dadurch haben bis-her über 6'000 Menschen ihr Obdach verloren. Soweit die Sicherheitslage dies erlaubt, leistet die internationale Gemeinschaft effiziente Nothilfe für die Betroffenen. Die DEZA trägt zu die-sen Anstrengungen bei: Mit einer Million Franken werden Nothilfe-Aktionen des IKRK unter-stützt, 500'000 Franken gehen an das WFP für die Nahrungsmittelhilfe.
Die Krise in Côte d'Ivoire birgt die Gefahr weitreichender humanitärer Konsequenzen für die ganze Region. Rund ein Drittel der Bewohner von Côte d'Ivoire sind Fremdarbeiter aus den Nachbarländern, welche vor allem in den Anbaugebieten von Kakao- und Kaffee im vorwie-gend muslimischen Norden des Landes leben. Die Migration grosser Zahlen von Menschen, vor allem eine fluchtartige Rückkehr von Einwanderern in ihre benachbarten Ursprungsländer erscheint durchaus möglich.
Dieser Möglichkeit wird durch vorbereitende Massnahmen, vor allem in diesen Nachbarlän-dern Rechnung getragen. Es wird angestrebt, diese Migration durch Massnahmen innerhalb von Côte d'Ivoire zu verhindern oder sie wenn möglich in der Region aufzufangen. Die DEZA kann über ihre Koordinationsbüros und die Schweizer Botschaften in Westafrika massgeblich zu notwendigen Hilfeleistungen beitragen. Ein Experte des Schweizerischen Korps für huma-nitäre Hilfe SKH verstärkt das DEZA Koordinationsbüro in Burkina Faso. Er ist einerseits Fachmann für Trinkwasser und Siedlungshygiene, anderseits spezialisiert auf die Anlage von Flüchtlingslagern. Der Experte steht der nationalen Krisenzelle und den humanitären Organi-sationen für die Planung von Durchgangszentren und den Bereich Trinkwasserversorgung zur Verfügung.
DIREKTION FÜR ENTWICKLUNG UND ZUSAMMENARBEIT DEZA Medien und Kommunikation
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Joachim Ahrens, DEZA-Sprecher, Tel. 031-322 35 59