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Eidg. Volkswirtschaftsdepartement (EVD)

EVD: Schweizer Arbeitsmarktpolitik schneidet im EU-Vergleich gut ab

Bern (ots)

Wirtschaftsminister Joseph Deiss nimmt am 11. Juli
2003 am informellen Treffen der EU-Arbeits- und Sozialminister im 
italienischen Varese teil. Themen des Treffens sind die 
Arbeitsmarktpolitik, das Problem der Schwarzarbeit sowie die soziale 
Dimension der Lissabonner Strategie zur Steigerung der 
Wettbewerbsfähigkeit. Die Schweiz nimmt als Beobachterin am Treffen 
teil. Am EU-Gipfel von Lissabon im März 2000 hatte sich die 
Europäische Union als strategisches Ziel gesetzt, zum 
„wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten 
Wirtschaftsraum der Welt“ zu werden. Endziel des so genannten 
Lissabonner Prozesses ist, die Gesamtbeschäftigungsquote bis 2010 
möglichst nahe an 70 Prozent heranzuführen.
Die Beschäftigungssituation präsentiert sich in der Schweiz 
gegenwärtig günstiger als der EU-Durchschnitt: Die Erwerbsquote 
liegt mit 79 Prozent bereits heute über dem Lissabonner Ziel. Diese 
relativ gute Ausgangslage dürfe die Schweiz allerdings nicht dazu 
verleiten, im Bereich der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik untätig zu 
bleiben, ist Bundesrat Joseph Deiss der Ansicht. Prioritär sei für 
die Schweiz der flexible Arbeitsmarkt kombiniert mit der 
nachhaltigen Sicherung der Sozialwerke.
Aus diesem Grund hat die Schweiz eine gesetzlich festgelegte 
Reduktion der Arbeitszeit verworfen. Zudem wurden im Jahre 2003 die 
Lohnnebenkosten (Prämien der Arbeitslosenversicherung) um 1,2 
Milliarden Franken reduziert; eine weitere Reduktion im gleichen 
Umfang steht für 2004 an. Die Arbeitsbeschaffungsreserven wurden 
freigegeben und die Bezugsdauer für die Kurzarbeitsentschädigung 
verlängert. Des weiteren hat die Schweiz einen umfassenden 
Aktionsplan zur Stärkung des wirtschaftlichen Wachstums eingeleitet.
Arbeitsmarktlich relevant ist zudem die Ausdehnung des bilateralen 
Personenfreizügigkeits-abkommens Schweiz-EU auf die neuen EU- 
Mitgliedstaaten, über deren Modalitäten ab Mitte Juli verhandelt 
wird. Dadurch öffnet sich der Schweizer Wirtschaft ein zusätzlicher 
Rekrutierungsmarkt von Arbeitnehmern.
Auskünfte:
Evelyn Kobelt,
Informationsbeauftragte EVD,
Tel. 031 322 20 59

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