Europäischer Aktionstag gegen den Beifang in der Fischerei
Wädenswil (ots)
Die ASMS hat zusammen mit 102 europäischen Tier- und Umweltschutzorganisationen an die EU appelliert, sofortige Schritte zur Reduzierung des Beifangs einzuleiten. In europäischen Gewässern sterben jährlich immer noch Tausende von Walen und Delfinen sinnlos und qualvoll als Beifang. Obwohl die inakzeptablen Beifangzahlen in diesem Gebiet bestens bekannt sind, wurde von den Mitgliedstaaten der EU bisher wenig unternommen, um diese zu reduzieren.
Der Beifang in der Industriefischerei ist eines der schwerwiegendsten Probleme, denen Delfine und Wale ausgesetzt sind. Die ASMS und andere europäische Tier- und Umweltschutzorganisationen forderten die EU auf, umgehend nachhaltige Massnahmen zu treffen. Die Forderungen beinhalten den Einsatz von unabhängigen Beobachtern an Bord der Fischerboote zur Überwachung der Beifangmengen. Ausserdem wird ein Verbot von Gespanntrawlern, die ganzjährige oder zeitweise Schliessung bestimmter Fischfanggebiete sowie der obligatorische Einsatz von nachweislich den Beifang reduzierendem Fanggerät gefordert. Unumgänglich sind griffige Kontroll- und Vollzugsmassnahmen.
In Gebieten, in welchen solche Beifang reduzierenden Massnahmen angewendet wurden, konnten bedeutende Erfolge erzielt werden. Zum Beispiel im Golf von Maine, USA, wo die Beifangzahl im ersten Anwendungsjahr bereits von 2100 auf 270 Hafenschweinswale gesenkt werden konnte.
Die Mitgliedstaaten der EU haben sich gemäss Richtlinie 92/43/EWG schon vor längerer Zeit dazu verpflichtet, Beifang und direkte Tötung von Walen und Delfinen zu überwachen und Massnahmen zu ergreifen, um nicht gezielt befischte Arten zu schonen und erhalten. "Wir hoffen mit dieser europaweiten Aktion eine klare Botschaft an die EU zu senden, dass unverzüglich Handlungsbedarf besteht." sagt Sigrid Lüber, Präsidentin der ASMS "Eine derart hohe Zahl des Beifangs ist aus vielen Gründen einfach nicht mehr zu verantworten."
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