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Gehen die toten Wale auf den Kanarischen Inseln auf das Konto der NATO?

Wädenswil/Furteventura (Kanarische Inseln) (ots)

Nach noch
unbestätigten Meldungen sind am 24. September mindestens 9 Wale auf
den Kanarischen Inseln gestrandet, wovon mehr als die Hälfte tot. Es
handelt sich um Tiere dreier verschiedener Schnabelwal-Arten, wovon
mindestens 9 am Strand des beliebten Ferienortes Fuerteventura und 2
Wale auf Lanzarote auf den Kanarischen Inseln. Die mysteriöse
Massenstrandung seien gleichzeitig mit breit angelegten Manöver der
NATO-Seestreitkräfte erfolgt. Die Behörden der Kanarischen Inseln
sollen die NATO unverzüglich zum Übungsabbruch aufgefordert haben.
Die veterinärmedizinische Obduktion der Walschädel ist noch im Gang.
Die ASMS ist sehr beunruhigt und befürchtet einen engsten
Zusammenhang der militärischen Aktionen mit den Strandungen toter
Wale: Denn die US-Navy und die NATO entwickeln seit längerem neue
Sonarsysteme unter Wasser, welche auch die leisesten feindlichen
Unterseeboote orten sollen. Das LFA-Sonar (Low Frequency Active
Sonar) nutzt extrem laute, niedrigfrequente Signale, mit welchen rund
vier Fünftel der Ozeane dieser Welt beschallt werden sollen. Das von
Frankreich, Deutschland und Russland mit entwickelte System sendet
Impulse mit bis zu 240 Dezibel Lautstärke. Im Vergleich dazu erzeugt
ein Düsenflugzeug eine Lautstärke von bloss 140 Dezibel. Seit Mitte
Juli darf die US-Navy diese militärische Technologie definitiv
anwenden.
Mögliche Auswirkungen von Sonargeräten zeigten sich bereits im
März 2000, als 17 Wale, 14 davon Schnabelwale, in den Bahamas
strandeten, nachdem kurz zuvor militärische U-Boot-Abwehrmanöver im
Gebiet durchgeführt wurden. Nach vorläufigem Abstreiten musste die
US-Navy eine ursächliche Verbindung zwischen ihren Tests und den
mindestens sieben toten Walen eingestehen. Bei Tests des LFA-Sonars
im März 1998 erlitt ein Taucher von dem Schalldruck mit 160 Dezibel
Lautstärke ein akutes Schädeltrauma.
Die ASMS koordiniert eine europaweite Kampagne für lärmfreiere
Ozeane und gegen den Einsatz von LFAS und klärt derzeit ab, ob auch
die Waltode auf den Kanarischen Inseln auf die von der US-Navy und
der NATO unter Wasser eingesetzten neuartigen Sonarsysteme
zurückzuführen sind. Näheres unter www.asms-swiss.org

Kontakt:

ASMS
Noëlle Delaquis, Silent Oceans Campaign
Mobile +41/76/393'20'60

Quellen:
Marsha L. Green
PhD - Ocean Mammal Institute
Internet: http://www.oceanmammaliinst.org

SECAC
Tel. +34/626/64'99'84
mailto:cetocanarias@iespana.es
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