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Touring Club Schweiz/Suisse/Svizzero - TCS

Klimaanlagen - heutzutage eine Selbstverständlichkeit

Emmen (ots)

Fit am Steuer dank angenehmer Temperatur
Eine Klimaanlage ist heutzutage kein Luxus mehr.
Mediziner weisen darauf hin, dass bei Temperaturen von über 30°
Celsius die Sinneswahrnehmung und die Kombinationsfähigkeit
beeinträchtigt werden. Ein durch eine Klimaanlage angenehm gekühlter
Fahrzeuginnenraum ist also auf alle Fälle ein Beitrag zur Erhöhung
der Verkehrssicherheit.
Vor noch nicht allzu langer Zeit galt eine Klimaanlage im Auto als
teurer Luxus. Die meisten Automobilisten stellten sich auf den
Standpunkt, dass eine solche Einrichtung in unseren Breitengraden mit
den moderaten Sommertemperaturen keinen realen
Kosten-Nutzen-Vergleich zulasse. Man verschaffte sich an heissen
Tagen die nötige Abkühlung im Fahrzeuginnern mit Durchzug und allen
damit in Zusammenhang stehenden Konsequenzen wie Erkältungen,
pollenbedingten Allergiereaktionen oder im Wageninnern
herumschwirrenden Insekten.
Der technologische Fortschritt im Automobilbau hat dazu geführt,
dass der Markt heutzutage kostengünstige Klimaanlagen anbietet. In
einigen Mittelklassefahrzeugen gehören diese bereits zur
Serienausstattung.
Gemäss Erhebungen von "Eurotax Schweiz AG" stand 1999 bei
Neuwagenkäufen die Klimaanlage an oberster Stelle der Wunschliste.
Auto in der Sonne = Backofen
Der Trend zum verbrauchsoptimierten Automobil drängt zu
strömungsgünstigeren Karosserieformen, die auch grössere und weniger
steile Verglasungen nach sich ziehen. Dies hat zur Folge, dass sich
der Innenraum durch die Einstrahlung entsprechend stark aufheizen
kann. In unseren Breitengraden beträgt die Leistung der Sonne in der
Mittagszeit ca. 800 Watt/m2, das heisst, der Innenraum eines
geschlossenen Autos kann sich auf gegen 80° Celsius erwärmen. Dass
sich ein weisses Auto unter diesen Bedingungen um 30° Celsius weniger
erwärmt als ein schwarzes, ist in diesem Zusammenhang gut zu wissen.
Selbst bei geöffneten Fenstern und Türen bedarf es einer geraumen
Weile, bis in diesem "Backofen" Platz genommen werden kann und selbst
dann sinken die Temperaturen im Wageninnern nur zögernd in Richtung
angenehmer Werte.
Medizinische Untersuchungen zeigen, dass die Pulsfrequenz im
Innenraum eines nicht gekühlten Fahrzeuges bei über 30° Celsius auf
95 Schläge pro Minute ansteigt. Dabei wird eine wesentlich
schlechtere Sinneswahrnehmung und Kombinationsfähigkeit
hervorgerufen. Auch wurden zunehmende Aggressivität und
Sekundenschlaf bemerkt. Bei Innenraumtemperaturen um 24° Celsius
haben Wissenschafter keine Leistungseinbussen oder
Verhaltensänderungen eruiert.
Wie funktioniert die Klimaanlage?
Die kühlende Wirkung von verdunstender Flüssigkeit auf der Haut,
also der Übergang vom flüssigen in den gasförmigen Zustand, ist
allgemein bekannt. Dieses Prinzip liegt auch der Klimaanlage
zugrunde, nur dass sich hier das Medium in einem geschlossenen
Kreislauf befindet. Das Kältemittel lässt sich leicht vom gasförmigen
in den flüssigen Zustand und umgekehrt verändern.
Der vom Motor angetriebene Kompressor verdichtet das angesogene,
gasförmige Kältemittel. Durch die Komprimierung wird dieses erhitzt
und in den Kondensator weitergeleitet. Im Kondensator wird das unter
Druck stehende Gemisch verflüssigt und entweicht via Sammler durch
das Expansionsventil in den Verdampfer. Durch das Verdampfen, die
Verwandlung vom flüssigen in den gasförmigen Zustand, findet eine
Abkühlung statt. Die durch die Austauschrippen des Verdampfers
strömende Aussenluft wird abgekühlt. Da kalte Luft weniger
Feuchtigkeit aufnehmen kann als warme, wird Wasser ausgeschieden und
unter das Fahrzeug geleitet. Dies erklärt die Wasserlachen, die bei
parkierten Fahrzeugen mit Klimaanlage oft zu beobachten sind. Der
Verdampfer ist vor dem Wärmetauscher der Wagenheizung installiert.
Somit können hier Kalt- und Warmluft zur Idealtemperatur gemischt
werden.
Zwei Arten von Klimaanlagen
Im heutigen Neuwagenangebot unterscheiden wir zwei Arten von
Klimaanlagen, denen aber das gleiche Funktionsprinzip zugrunde liegt.
Die manuell regelbare Klimaanlage (AC). Dieses System ist das am
meisten verbreitete und aufgrund des relativ geringen
Herstellungsaufwandes auch das preisgünstigste. Allerdings ist hier
Handarbeit angesagt, um im Wageninnern ein "Wohlfühlklima"
herzustellen. Das Aktivieren des Kompressors, die Bedienung des
Gebläses und des Mischreglers müssen selbst vorgenommen werden. Mit
der Intensität der Gebläsestufe wird der Luftdurchsatz im Wageninnern
bewerkstelligt. Mit dem Mischregler wird Kalt- und Warmluft zur
Idealtemperatur gemischt. Mit einer weiteren Funktion kann nur die
Innenraumluft umgewälzt und am Verdampfer vorbeigeführt werden, ohne
dass Frischluft zugeleitet wird. Dadurch kann die Innenluftmasse
rascher auf die Wunschtemperatur abgekühlt werden. Die Klimaautomatik
(ACC) nimmt dem Fahrer das ständige Nachregeln der
Innenraumtemperatur ab und sorgt dank Sensorik und Elektronik für das
Beibehalten der am Display vorgewählten Temperatur. Klimaautomaten
mit unterschiedlich regulierbaren Klimazonen im Fahrzeug und kühlbare
Handschuhfächer, sind bereits an der Tagesordnung. Solche Anlagen
sind der aufwändigen Technik wegen entsprechend teurer, bieten aber
ein hohes Mass an Komfort.
Umwelt und Klimaanlage
Ab 1990 wurde das umweltschädliche Kühlmittel R12 durch das
wesentlich umweltfreundlichere R134a ersetzt und auch ältere Anlagen
konnten zum Teil auf das neue Kühlmittel umgestellt werden. Bei der
Verschrottung werden alle Anlagen ausnahmslos evakuiert und die
Kühlmittel fachgerecht entsorgt und rezykliert. Der Kompressor der
Klimaanlage wird vom Fahrzeugmotor angetrieben und benötigt je nach
Belas-tung entsprechend Motorleistung, was sich im Gesamtverbrauch
bemerkbar macht. Ob ein Fahrzeug öfters an der prallen Sonne
abgestellt wird und anschliessend erneut abgekühlt werden muss, ob es
ausschliesslich im Stadtverkehr  bewegt wird oder nur auf längeren
Autobahnstrecken gefahren wird, machen hier den Unterschied aus.
Zudem sind die modernen Kompressoren wesentlich effizienter geworden
und benötigen weniger Leistung. Anhand von Simulationsprogrammen und
einer Annahme von jährlich 15000 Kilometern wurde ein Mehrverbrauch
zu Lasten der Klimaanlage in der Höhe von ca. 60 - 70 Litern
errechnet. Demgegenüber beeinflussen offene Seitenscheiben und
Schiebedächer den Strömungsverlauf ungünstig und erhöhen dadurch den
Luftwiderstand, was sich ohne weiteres in einem Mehrverbrauch in
gleicher Höhe niederschlagen kann.
Gesundheitsaspekte
Das Hitzeempfinden eines jeden Menschen ist unterschiedlich.
Generell hat man die Tendenz, bei hohen Aussentemperaturen das
Innenraumklima auf ein möglichst tiefes Niveau zu senken. Durch das
starke Abkühlen wird der einströmenden Luft am Verdampfer viel
Feuchtigkeit entzogen. Dadurch trocknen die Schleimhäute aus. Auch
auf nackte Haut gerichtete Kaltluft, insbesondere der Kopfpartie,
kann zu Erkältungen führen. Die ideale Innenraumtemperatur liegt
zwischen 23° und 25° Celsius.
Es empfiehlt sich, vor Erreichen des Fahrziels die
Innenraumtemperatur sukzessive der Aussentemperatur anzupassen.
Fazit TCS
Vernünftig eingesetzt und den Vorschriften entsprechend gewartet
ist eine Klimaanlage eine gute Sache und trägt zur Erhöhung der
Verkehrssicherheit bei. Ein beträchtlicher Teil der im Angebot
stehenden Personenwagen ist mit einem Klimasystem ausgerüstet, oder
dieses kann zu einem erschwinglichen Preis geordert werden. Der
Wiederverkaufswert eines Fahrzeuges mit Klimaanlage ist höher.
Gesundheitliche Risiken sind bei einem vernünftigen Einsatz
auszuschliessen und der Mehrverbrauch hält sich bei gezieltem Umgang
in vertretbaren Grenzen.

Kontakt:

TCS Emmen
Markus Studer
Tel. +41 41 267 18 29

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