Touring Club Schweiz/Suisse/Svizzero - TCS
Europäischer Tunneltest 2006 : Schweizer Tunnels mit einer Ausnahme ausgezeichnet bewertet
Ein Dokument
Bern (ots)
TCS, Genf, 27. April 2006. Im Rahmen des EuroTAP-Tunneltests 2006 wurden 52 europäische Autobahntunnels auf ihre Sicherheit überprüft. Die sechs getesteten Schweizer Tunnels schnitten mit einer Ausnahme mit sehr gut bis gut ab. Dieses ausgezeichnete Resultat ist auf die auf dem Gebiet der Tunnelsicherheit erzielten Verbesserungen zurückzuführen.
Im Rahmen von EuroTAP (European Tunnel Assessment Programme), haben die grossen europäischen Automobilclubs von 12 Ländern, darunter auch der TCS, 52 Tunnels in 14 Ländern auf ihrer Sicherheit geprüft. Insgesamt schnitt die Schweiz gut ab. Drei Tunnels erhielten die Note sehr gut: Glion (VD, A9), Confignon (GE, A1) und Rosenberg (SG, A1). Als gut befunden wurden der Sonnenberg- (LU, A2) und Fäsenstaub-Tunnel (SH, A4). Nur der Cholfirst-Tunnel (ZH, A4) genügte den Anforderungen nicht und wurde als ungenügend bewertet.
Die guten Ergebnisse der Schweizer Tunnels zeugen für verbesserte nationale Infrastrukturen und unterstreichen die im Sicherheitsbereich vorgenommenen Anpassungen. Sie zeigen auf, dass auch ein älteres Bauwerk nach einer Sanierung hohen Ansprüchen an die Sicherheit genügen kann. Dies trifft etwa auf den 1970 erstellten Glion-Tunnel zu, der zwischen 2003 und 2005 saniert wurde und jetzt das beste schweizerische Ergebnis erzielte. Der zürcherische Cholfirst-Tunnel hingegen wurde wegen zweier erheblicher Mängel als ungenügend bewertet. Zum einen fehlen im 1260 Meter langen Tunnel mit Gegenverkehr Notausgänge, und zum andern genügte die Lüftung im Falle eines Brandes nicht, was beim Testergebnis schwer ins Gewicht fiel. Eine Erneuerung des Lüftungssystems ist aber für 2007 bereits vorgesehen.
Unabhängige vom deutschen Automobilclub ADAC in Zusammenarbeit mit dem TCS beauftragte Fachleute, haben die Sicherheit der Tunnels nach zwei hauptsächlichen Kriterien analysiert: einerseits das Risikopotential, also die mögliche Gefährdung der Lenker durch Unfälle und deren Folgen, und andererseits das Sicherheitspotential, also alle baulichen, technischen und organisatorischen Massnahmen, mit denen Notfälle vermieden oder beherrscht werden können. Die Bewertung beruht auf einer Liste von über 200 Kontrollen, deren Auswertung ständig verfeinert wird, um hohen Anforderungen zu genügen.
Das Programm EuroTAP, das von der EU-Kommission unterstützt und mitfinanziert wird, sieht vor, bis 2007 150 Tunnels in Europa zu überprüfen, 18 davon in der Schweiz.
Medienkontakt: Thierry Pucci, Dr. Ing. ETH, Projektleiter Strassengestaltung und -verkehr, Tel. 022 417 28 46
Die wichtigsten Kriterien für die Bewertung von Tunnels
Risikopotential für den Benützer:
<sum> Verkehrsaufkommen, Anzahl Fahrzeuge pro Stunde <sum> Gestaltung des Tunnels (ein- oder doppelröhrig) <sum> Anteil Schwerverkehr <sum> Gefälle <sum> Gestaltung der Einfahrt <sum> Transport gefährlicher Güter (reglementiert oder nicht) <sum> Länge
Sicherheitspotential :
<sum> Tunnelsystem <sum> Beleuchtung und Energieversorgung <sum> Verkehr und Verkehrsüberwachung <sum> Kommunikationssystem (Funk, Lautsprecher, Notrufsäulen) <sum> Flucht- und Rettungswege <sum> Brandschutzsystem <sum> Lüftung <sum> Notfallmanagement (durch die Notfalldienste)
Zusätzliche Angaben und alle Ergebnisse unter www.tunnel.tcs.ch. Der Synthesebericht finden Sie unter http://www.presseportal.ch/de/ story.htx?firmaid=100000091.