Touring Club Schweiz/Suisse/Svizzero - TCS
Wichtig : Sehen und gesehen werden !
Bern (ots)
- Hinweis: Bildmaterial steht zum kostenlosen Download bereit unter: http://www.presseportal.ch/de/pm/100000091 -
Am kommenden 25. November findet der vierte nationale « Tag des Lichts » statt ; der TCS nimmt diesen zum Anlass, um während des ganzen Novembers seine Kampagne zur Unfallverhütung durchzuführen : « Sehen und gesehen werden ! » In Zusammenarbeit mit der Polizei, den TCS-Sektionen und den Technischen Zentren des TCS können Automobilisten einen Sehtest machen und die Beleuchtung ihres Fahrzeugs überprüfen lassen.
Gut sehen... Die Sehteste ergaben 2009, dass das Sehvermögen bei 14 Prozent der Verkehrsteilnehmer (Automobilisten, Motorrad- und Velofahrer) - bei über 50jährigen sogar 16 Prozent - zum Führen eines Fahrzeugs nicht genügte. Da das Sehvermögen subjektiv ist und von der eigenen Einschätzung abhängt, ist es schwer eine Minderung der Sehkraft selbst einzuschätzen. In Zusammenarbeit mit Optikern gibt der TCS daher den Automobilisten im Rahmen dieser Kampagne einen Gutschein für eine Augenkontrolle ab.
Und gesehen werden... Fahren mit Abblendlicht auch bei Tag fördert die Verkehrssicherheit. Ausländische Studien belegen dies eindeutig. Der TCS empfiehlt daher seit Jahren auch am Tag mit Abblendlicht zu fahren. Die Wahrnehmung eines Fahrzeugs wird dadurch erheblich verbessert und Abstand und Geschwindigkeit können von anderen Verkehrsteilnehmern besser eingeschätzt werden. In den meisten umliegenden Ländern ist denn auch Fahren mit Licht vorgeschrieben oder empfohlen (siehe die beiliegende Europakarte). Die Zahlen der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) belegen für die Schweiz, dass 53 % der Automobile bereits heute auch bei Tag mit Abblendlicht fahren ; 2001 waren es nur 11 Prozent.
Im November werden in einigen Kantonen Polizei und TCS-Patrouilleure eine Präventionskampage durchführen und die Beleuchtung der Fahrzeuge kontrollieren. In den übrigen Kantonen können Automobilisten direkt ein Technisches Zentrum des TCS aufsuchen und ihr Fahrzeug dort prüfen lassen.
Die genauen Empfehlungen der Kampagne « sehen und gesehen werden » können auf der Webseite www.tcs.ch unter « Sicherheit » abgerufen werden.
Weitere Informationen finden sich unter www.tagdeslichts.ch.
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3 Fragen an Jean-Marc Thévenaz, Leiter Verkehrssicherheit des TCS
Automobilisten, die am Tag ohne Licht fahren argumentieren oft mit dem eingesparten Treibstoff, der bei Fahren mit Licht am Tag entsteht. Wie steht es damit? Ein Missverständnis: tatsächlich erhöht Fahren mit Licht am Tage den Treibstoffverbrauch kaum, nämlich nur um 0.2 bis 2 Prozent. Verglichen mit der Benützung einer Klimaanlage, die durchschnittlich einen Mehrverbrauch von 4 bis 8 Prozent verursacht und bei Kleinwagen sogar bis zu 20 Prozent betragen kann, ist dies zu vernachlässigen. Zudem ist es weitaus nützlicher, die Fahrtechnik Eco-Drive® anzuwenden, um den Verbrauch zu senken, lassen sich doch damit rund 15 Prozent Treibstoff sparen.
Wäre es nicht einfacher, Abblendlicht bei Tage einfach vorzuschreiben? In der Schweiz wird das Fahren mit Licht empfohlen. Der TCS unterstützt diese Empfehlung, lehnt aber ein Obligatorium ab. Das Problem erledigt sich ohnehin von selbst. Eine europäische Richtlinie verpflichtet die Hersteller von Personenwagen, diese ab Februar 2011 so zu bauen, dass sich die Abblendlichter immer automatisch einschalten. Ab August 2012 gilt diese Regelung für alle Motorfahrzeuge. In sieben bis zehn Jahren werden daher wohl alle Motorfahrzeuge ständig mit Abblendlicht fahren. Das Projekt Via Sicura, das der Bundesrat dem Parlament unterbreitet hat, sieht Fahren mit Abblendlicht zwingend vor. Wir warten nun auf den Entscheid der Räte.
Gefährdet dies nicht Motorradfahrer, die gerade auf ihre Scheinwerfer zählen, um im Verkehr besser wahrgenommen zu werden? Motorradfahrer sind im Verkehr tatsächlich schwerer auszumachen als andere Verkehrsteilnehmer. Anderseits können sie Fahrzeuge mit Abblendlicht ihrerseits besser erkennen. Und der Vorteil ist besonders gross für Kinder und ältere Personen, die Abstand und Geschwindigkeit beleuchteter Fahrzeuge besser einschätzen können. Indem die Sichtbarkeit aller Verkehrsteilnehmer verbessert wird, wird auch die Verkehrssicherheit für alle verbessert.
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