Hotelaufenthalte in der Schweiz: Erste provisorische Ergebnisse
Neuenburg (ots)
Nach ersten Hochrechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) verzeichneten die Schweizer Hotelbetriebe im April 2002 mit 2,07 Mio. Logiernächten gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode einen Rückgang um 281'000 Einheiten oder 12%. Kumuliert ergeben die März- und Aprilergebnisse nur noch einen Rückgang von 7,3%. Die rückläufige Entwicklung im April erklärt sich grösstenteils durch die Tatsache, dass die Osterzeit 2002 fast ganz auf Ende März fiel, während sie 2001 vollständig im April lag. Und auch die Frühlingsferien begannen dieses Jahr sowohl in der Schweiz als auch im Ausland in der zweiten Märzhälfte, während sie 2001 erst im April einsetzten. Als weitere Gründe sind auch die unsichere wirtschaftliche Entwicklung und die Verstärkung des Schweizer Frankens zu nennen.
Der Binnentourismus unterschritt im Berichtsmonat das Ergebnis vom April 2001 um 65'000 Übernachtungen (-6,8%) und erreichte 896'000 Einheiten. Die Nachfrage aus dem Ausland ging gegenüber dem Vorjahresergebnis um 215'000 Logiernächte (-15,5%) auf 1,18 Mio. zurück. Damit beschleunigte sich ihre Talfahrt deutlich gegenüber dem Vormonat (-4,3%). Im Gegensatz zu den vorangehenden Monaten verstärkten die Gäste aus Aussereuropa ihre Nachfrage (+7100/+2,3%), während jene aus Europa deutlich weniger zahlreich erschienen (-222'000/-21%). Letztere buchten 858'000 Logiernächte, die Besucherinnen und Besucher aus nichteuropäischen Ländern deren 320'000. Zu erwähnen ist, dass die Nachfrage aus den USA und Japan nicht mehr so rasch zurückging wie früher (-20'000/-16% bzw. -2100/-5,6%). Die Abschwächung der europäischen Nachfrage erklärt sich neben den oben genannten Gründen wahrscheinlich auch durch die Einführung des Euro. Die anschliessende Phase der ersten Erfahrungen kann unter Umständen auch Unsicherheiten über den V erlauf der Lebenshaltungskosten ausgelöst haben. All diese Faktoren dürften die touristische Nachfrage aus Ländern wie Deutschland (-192'000/-36%), Vereinigtes Königreich (-16'000/-12%), Frankreich (-5600/-6,6%), Spanien (-3000/-12%) oder Österreich (-2600/-9,5%) beeinflusst haben. Im Gegensatz dazu wurden für Italien im April 2002 höhere Besucherzahlen notiert (+3900/+5,6%).
Für die Periode Januar bis April 2002 ermittelte das BFS 10,75 Mio. Logiernächte in den schweizerischen Hotelbetrieben (-782'000/-6,8%). Der Binnentourismus brach um 2,9% ein (Stand: 4,74 Mio. Logiernächte), die Nachfrage aus dem Ausland gab um 9,7% auf 6,01 Mio. nach.
Die Jugendherbergen verbuchten von Januar bis April 2002 insgesamt 225'000 Logiernächte, 2,7% mehr als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Sie beherbergten mehr Gäste aus dem Inland (+10,2%), dafür gab es bei den Besucherinnen und Besuchern aus dem Ausland einen Verlust (-5,5%).
Kontakt:
Antonio Di Nardo
Sektion Tourismus
Tel. +41/31/323'66'36
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS
http://www.statistik.admin.ch
Detailliertere Übersichten (regionalisierte Daten sowie weitere
Länder) sind in ca. 10 Tagen verfügbar. Die Monatsberichte des BFS
über den Tourismus in der Schweiz sind jeweils zwei Monate nach
Abschluss des Berichtsmonats erhältlich.
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