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Bundesamt für Statistik

Krankenversicherungsprämien-Index (KVPI) 2002

Neuenburg (ots)

7,9 Prozent Prämienwachstum
Der vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnete
Krankenversicherungsprämien-Index verzeichnete für das Jahr 2002
einen Anstieg um 7,9% gegenüber dem Vorjahr. Auf der Basis 1999=100
erreichte der KVPI 2002 damit einen Indexstand von 119,0 Punkten.
2001 wuchsen die Prämien um 5,4%, 2000 um 4,6%. Der KVPI erfasst die
Prämienentwicklung der obligatorischen Krankenpflegeversicherung und
der Krankenzusatzversicherung und bildet das gewichtete Mittel der
beiden Teilindizes.
Anhand des KVPI lässt sich zudem die Auswirkung der
Prämienentwicklung auf das Wachstum des verfügbaren Einkommens der
Haushalte schätzen. Im Vergleich zum Vorjahr fiel demnach die
Wachstumsrate des verfügbaren Durchschnittseinkommens in Folge der
steigenden Prämien im Jahr 2002 um 0,5% geringer aus.
Prämienwachstum von 10 Prozent in der Krankengrundversicherung
Die vom Bundesamt für Sozialversicherung (BSV) erhobenen
Grundversicherungsprämien erhöhten sich im Durchschnitt aller
Versicherten zwischen 2001 und 2002 um 10%. Diese Zunahme wurde durch
den anhaltenden Kostenanstieg im Gesundheitswesen, insbesondere bei
den ambulanten Spitalbehandlungen sowie bei den Medikamenten,
verursacht. Auf der Basis von 1999=100 ergibt sich für das
Prämienjahr 2002 ein Indexstand für die Grundversicherung von 120,8
Punkten.
Auffällig sind die starken kantonalen Differenzen. Am stärksten
wuchsen die Prämien zwischen 2001 und 2002 in den Kantonen
Schaffhausen (+15,5%), Graubünden und Thurgau (je +14,0%), Schwyz
(+12,7%), Glarus (+12,6%), Zug und Aargau (je +12,0%), am schwächsten
in den Kantonen Solothurn (+5,6%), Waadt (+7,2%) und Genf (+7,6%).
Prämienanstieg um 3,9 Prozent bei den Krankenzusatzversicherungen
Die vom BFS erhobenen Prämien für die Krankenzusatzversicherungen
stiegen zwischen 2001 und 2002 durchschnittlich um 3,9% an. Auf der
Basis von 1999=100 ergibt sich für das Prämienjahr 2002 ein
Indexstand für die Zusatzversicherung von 115,4 Punkten.
Überdurchschnittlich stark stiegen die Prämien der halbprivaten
(+4,4%) und der privaten Spitalzusatzversicherung (+6%). Für die
allgemeine Abteilung resultierte hingegen ein unterdurchschnittliches
Wachstum (+0,4%).
Bemerkenswert sind auch für den Zusatzversicherungsbereich die
starken kantonalen Differenzen. Zwischen 2001 und 2002 wiesen vor
allem die Kantone Genf (+4,7%), Freiburg (+4,4%), Basel-Stadt und
Waadt (je +4,3%) überdurchschnittliche Zuwachsraten auf, im Gegensatz
zu den Kantonen Glarus (+2,6%), Tessin (+2,8%) und Appenzell A.Rh.
(+2,9%).
Geschätzter Einfluss der Prämienentwicklung auf das verfügbare
Einkommen
Prämienerhöhungen belasten - ähnlich wie höhere Steuern oder
Versicherungsbeiträge - das Budget der privaten Haushalte. Zur
Messung dieses Effekts bietet sich das verfügbare Einkommen der
Haushalte an. Es entspricht dem Einkommen aller Mitglieder eines
Haushaltes (Erwerbseinkommen, Zinsen, Renten, Rückerstattungen und
Verbilligungen der Versicherungen und sonstige Einkommen) abzüglich
der sogenannten Transferzahlungen (Steuern, Sozial- und sonstige
Versicherungsbeiträge), also dem Betrag, der den Haushalten effektiv
für Konsum- und Sparzwecke zur freien Verfügung steht.
Was den Einfluss der Prämienentwicklung auf das Wachstum der
verfügbaren Einkommen betrifft, so stiegen diese zwischen 2001 und
2002 um schätzungsweise 1,7%. Ohne die Netto-Prämienenerhöhungen der
Krankenversicherung würde dieser Anstieg im Jahr 2002 um 0,5% höher
ausfallen und damit 2,2% erreichen (vgl. Anhang 1).

Kontakt:

Stefan Röthlisberger
BFS, Sektion Preise und Verbrauch
Tel. +41/32/713'65'04
mailto:stefan.roethlisberger@bfs.admin.ch

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS
http://www.statistik.admin.ch

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