BFS: Inverkehrsetzung neuer Strassenfahrzeuge 2002 Strassenfahrzeugmarkt stark rückläufig
Neuchâtel (ots)
Die Zahl der neuen Fahrzeuge ist zwischen 2001 und 2002 deutlich gesunken: Soweit ein Hauptergebnis der Statistik über die Inverkehrsetzung neuer Strassenfahrzeuge des Bundesamtes für Statistik (BFS). Das Minus beträgt 7,3% für alle Motorfahrzeuge zusammen, 6,8% für die Personenwagen und insbesondere 15,9% für die Sachentransportfahrzeuge. Der Rückgang ist zwar bemerkenswert, stellt jedoch keine Ausnahme dar: Ähnliche oder sogar noch grössere Einbrüche wurden auch 1997, 1992 und vor allem 1993 notiert. Der Kauf neuer Fahrzeuge macht rund 2% des letzten Verbrauchs der privaten Haushalte aus, der seinerseits 60% des Bruttoinlandprodukts (BIP) darstellt. Zu Beginn einer Rezession haben die privaten Haushalte die Tendenz, ihre Ausgaben für dauerhafte Güter so auch für Neuwagen zu drosseln. Da jedoch Strassenfahrzeuge in vielen Fällen kaum mehr aus dem Alltag wegzudenken sind, ist jeweils ein Aufholeffekt und damit ein Wiederanstieg der Käufe zu erwarten, nachdem das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten wieder hergestellt ist. Personenwagen: Diesel weiterhin im Hoch 2002 wurden 293'000 neue Personenwagen in Verkehr gesetzt. Dies sind 21'500 Fahrzeuge oder 6,8% weniger als im Vorjahr.
Der Diesel gewinnt gegenüber dem Normalbenzin weiterhin an Boden. Im Jahr 2000 wurden 29'000 neue Dieselfahrzeuge in Verkehr gesetzt, 2001 waren es 42'000 Stück und 2002 deren 52'000. Rund eines von fünf Fahrzeugen ist nun mit einem Dieselmotor ausgestattet, während dies 1993 lediglich für eines von dreissig Fahrzeugen der Fall war. 2002 finden sich unter den 40 meistverkauften Marken dieselben Namen wie 2001; einzig deren Reihenfolge hat sich etwas geändert. Die zehn ersten Marken verzeichneten im Berichtsjahr allesamt einen Rückgang, so zum Beispiel VW (1. Rang, -17,7%), Opel (2., -10,1%) und Renault (3., -9,5%). Die nachfolgenden Marken legten hingegen zu, so Citroën (11. Rang, +7,1%), Hyundai (12., +17,2%) und Honda (13., +21,0%). Möglicherweise beginnt der Markt, sich auf eine grössere Anzahl Hersteller zu verteilen, schrumpfte doch der Anteil der 10 führenden Marken zwischen 2001 und 2002 von 65,6% auf 64,3%.
Unter den 40 beliebtesten Modellen legten insbesondere folgende zu: Audi A4 (8790 Fahrzeuge, +41,1%), VW Polo (6801, +20,9%), Peugeot 307 (5242, +159,4%), Toyota Corolla (4232, +45,2%). Demgegenüber hatten allen voran der VW Golf IV (der jedoch weiterhin klarer Spitzenreiter ist), der Peugeot 206, der Fiat Punto und der Mercedes Klasse C weniger Erfolg als ein Jahr zuvor. Allgemeiner und deutlicher Rückgang bei den Nutzfahrzeugen Zu den Sachentransportfahrzeugen zählen die Lieferwagen, d.h. Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht, die Lastwagen mit einem Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen, die Sattelschlepper sowie schliesslich einige wenige Fahrzeuge des Typs Sattelmotorfahrzeuge, die aus einer untrennbaren Kombination von Sattelschlepper und anhänger bestehen.
Die Zahl der neuen Nutzfahrzeuge ist 2002 insgesamt geschrumpft. Dabei ist hervorzuheben, dass die Zahl der neuen Lieferwagen zum ersten Mal seit 1996 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen ist. Hatte man 2001 noch 22'600 Stück notiert, waren es 2002 lediglich noch deren 20'100 (-11%). Auch die Anzahl neuer Sattelschlepper hat nachgegeben, und zwar von 1271 Fahrzeugen im Jahr 2001 auf 1121 Fahrzeuge (-11,8%) ein Jahr später. Was schliesslich die Lastwagen betrifft, hatte sich 2000 und 2001 eine Erholung abgezeichnet. 2002 bestätigte sich diese Entwicklung ganz und gar nicht, brachen doch die Verkäufe um 40,9% ein (2001: 4645 Fahrzeuge, gegenüber 2002: 2745 Fahrzeuge). Damit ist der Anteil der Lastwagen am Total der Nutzfahrzeuge auf 11,4% - den tiefsten Stand seit 1994 gefallen. Der Bestand an neuen Nutzfahrzeugen hat sich strukturell, ausser im Treibstoffbereich, wenig verändert. Der Diesel, traditionellerweise den schweren Motorwagen vorbehalten, breitet sich nun auch immer mehr auf die Lieferwagen aus. Seit 1996 gibt es mehr neue Nutzfahrzeuge mit Dieselmotor als mit Benzinmotor, und der Aufwärtstrend des Diesels ist nach wie vor ungebrochen: Während 1996 ein Anteil von 53,9% gemessen wurde, ergab sich 2002 ein Wert von 78,8%. Neuer Star unter den Motorrädern: das Kleinmotorfahrzeug Zwischen 1995 und 2000 hatte die Zahl den in Verkehr gesetzten neuen Motorräder insbesondere wegen der leichten Motorräder stark zugenommen. Nachdem die Zahlen 2001 leicht rückläufig waren, schien die Entwicklung ein Plateau erreicht zu haben. 2002 ist der Einbruch nun unverkennbar, liegt doch das Total der neuen Motorräder deutlich tiefer (2002: -5,8%, verglichen mit 2001: -1,0%), und selbst die Zahl der bisher sehr beliebten leichten Motorräder hat nachgegeben (- 5,2%).
Seit 1996 ist ein neuer Typ von Motorrädern auf dem Vormarsch: das so genannte Kleinmotorfahrzeug. Dabei handelt es sich um ein Fahrzeug mit begrenzter Motorenleistung (15 kW) und begrenztem Leergewicht (550 kg). 2002 gingen über 1000 neue Motorräder auf das Konto dieser Kategorie. Zu den vierrädrigen Motorfahrzeugen zählen offene, auch Quads genannte Geländefahrzeuge insbesondere der Marken Yamaha (217 Fahrzeuge), Kawasaki (142) und Bombardier (130) sowie einige Mini-Autos hauptsächlich der Marke Aixam (86).
Die verwendeten Informationen stammen aus der Datenbank MOFIS der eidgenössischen Fahrzeugkontrolle. Sie beziehen sich auf die im Jahr 2002 vorgenommenen und bis zum 15. Januar 2003 in dieser Datenbank registrierten Inverkehrsetzungen. Berücksichtigt wurden auch Fahrzeuge mit Schildern der Bundesverwaltung (A), der Post (P) oder des Militärs (M).
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BFS, Strassenfahrzeuge in der Schweiz, Bestand 2002, Neuchâtel 2003, Bestellnummer: 033-0200, Preis: 30.- Fr., erscheint im März 2003 Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS http://www.statistik.admin.ch Sie können die Pressemitteilungen des BFS auch abonnieren unter http://www.news-stat.admin.ch