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Bundesamt für Statistik

Eidgenössische Volkszählung 2000: Erwerbsbevölkerung Deutliche Zunahme der Erwerbsbevölkerung

(ots)

3 Vie active et rémunération du travail Arbeit und Erwerb Lavoro e reddito Neuchâtel, 6. Juni 2003 Nr. 0350-0305-40

Eidgenössische Volkszählung 2000: Erwerbsbevölkerung
Deutliche Zunahme der Erwerbsbevölkerung
Die Anzahl der Erwerbspersonen in der Schweiz ist zwischen 1990 und 
2000 um 7,9% gestiegen, während in der gleichen Zeitperiode die 
Bevölkerung im so genannten «erwerbsfähigen Alter» nur halb so stark 
gewachsen ist. Dennoch ist eine Verkürzung der Erwerbsphase 
feststellbar: Der Eintritt ins Erwerbsleben erfolgt immer später, 
die Pensionierung immer früher. Dass die Erwerbsbeteiligung dennoch 
eine Zunahme verzeichnet, ist auf die Mütter zurückzuführen, die 
heute grösstenteils weiterhin erwerbstätig sind. Zudem wird die 
Erwerbsbevölkerung immer älter. Das mittlere Alter der 
Erwerbspersonen ist in zehn Jahren von 38 auf 39½ Jahre angestiegen. 
Dies zeigen die Ergebnisse der Volkszählung 2000, durchgeführt durch 
das Bundesamt für Statistik (BFS). Die Zahl der Erwerbspersonen 
stieg in der Schweiz zwischen 1990 und 2000 von 3,66 Millionen auf 
3,95 Millionen. Dies entspricht einem Zuwachs von 7,9%. Zur Hälfte 
ist dieser Anstieg auf die vermehrte Erwerbsbeteiligung der 
Bevölkerung zurückzuführen. Denn in der gleichen Zeitperiode hat die 
Wohnbevölkerung im erwerbsfähigen Alter (Personen zwischen 15 und 64 
Jahren) lediglich um 4,2% zugenommen. Die Nettoerwerbsquote (d. h. 
der Anteil der Erwerbspersonen unter den 15- bis 64-jährigen) stieg 
von 76,2% (1990) auf 78,9% (2000). Im Verhältnis zur 
Gesamtbevölkerung (Bruttoerwerbsquote) verzeichnete die Erwerbsquote 
auf Grund der wachsenden Zahl älterer Menschen einen kleineren 
Anstieg (von 53,2% auf 54,2%). Zum Zeitpunkt der Volkszählung 2000 
waren 3,79 Millionen Personen erwerbstätig und 158'000 Personen 
erwerbslos. Erwerbslos waren somit 4,0% der Erwerbsbevölkerung. 
Anstieg der Erwerbsquote bei den Müttern Die Zahl der männlichen 
Erwerbspersonen ist in zehn Jahren leicht zurückgegangen (-0,6%, von 
2,21 auf 2,20 Millionen). Besonders stark angestiegen ist hingegen 
die Zahl der weiblichen Erwerbspersonen (+21,0%, von 1,44 auf 1,74 
Millionen). Die Frauen machten 1990 gerade 39,4% der Arbeitskräfte 
aus, während es im Jahr 2000 bereits 44,2% waren. Bei den 15- bis 
64-jährigen ist die Erwerbsquote der Frauen deutlich gestiegen 
(1990: 61,2%; 2000: 70,2%), gleichzeitig verzeichnete die Quote der 
Männer einen markanten Rückgang (1990: 90,7%; 2000: 87,5%).
Vor allem bei den Müttern hat die Erwerbsbeteiligung stark 
zugenommen: Bei den kinderlosen Frauen zwischen 25 und 45 Jahren ist 
die Erwerbsquote nur leicht angestiegen (1990: 88,1%; 2000: 90,8%). 
Die Erwerbsquote der Frauen im gleichen Alter mit mindestens einem 
Kind, das zwischen 0 und 6 Jahre alt ist, stieg indes deutlich von 
39,6% auf 62,2%. Bei den Müttern, deren jüngstes Kind zwischen 7 und 
14 Jahre alt ist, stieg die Erwerbsquote von 59,6% auf 75,7%. Die 
Quote erhöhte sich von 70,8% auf 83,3%, wenn das jüngste Kind 
zwischen 15 und 20 Jahre alt ist. Die stärkere Erwerbsbeteiligung 
von Müttern zeichnet sich bereits seit einigen Jahrzehnten ab, wie 
der Kurvenverlauf der altersspezifischen Erwerbsquoten der Frauen 
zeigt: Gemäss den seit 1970 durchgeführten Volkszählungen ist der 
durch den Familienzyklus bedingte Tiefststand bei der 
Erwerbsbeteiligung von Frauen zwischen 25 und 45 Jahren immer 
weniger ausgeprägt. Parallel dazu gleichen sich die Erwerbsquoten 
der Frauen kontinuierlich an jene der Männer an. Die vermehrte 
Erwerbsbeteiligung der Mütter hat die Entwicklung von Teilzeitarbeit 
klar gefördert (und umgekehrt). Während 1990 weniger als jede fünfte 
erwerbstätige Person in Teilzeit arbeitete (18,8%), war es im Jahr 
2000 bereits mehr als jede vierte (25,9%). Teilzeitarbeit ist indes 
immer noch ganz klar Frauensache: Im Jahr 2000 waren 48,6% der 
Frauen teilzeitbeschäftigt, bei den Männern waren es nur gerade 
8,4%. Immer kürzere Erwerbsphase bei Männern Die Zeitdauer, die ein 
Arbeitnehmer in der Erwerbsphase verbringt, hat sich weiter 
verringert: Zum einen erfolgt der Eintritt ins Erwerbsleben aufgrund 
der längeren Ausbildungszeit immer später, zum andern lassen sich 
die Arbeitnehmenden heute immer früher pensionieren. Bei Männern 
zwischen 15 und 24 Jahren sank die Erwerbsquote von 71,5% (1990) auf 
67,0% (2000). Abrupt zurück ging sie bei den 55- bis 64-jährigen, 
nämlich innerhalb von zehn Jahren von 87,9% auf 78,9%. Die 
Frühpensionierungsquote lag bei den 64- jährigen Männern im Jahr 
2000 bei 48,4%, gegenüber 31,8% zehn Jahr zuvor (diese Quote 
entspricht hier der Summe der frühpensionierten und invaliden 
Personen dividiert durch die Summe der Erwerbspersonen, 
frühpensionierten und invaliden Personen). Bei den 60-jährigen 
Männern, fünf Jahre vor dem gesetzlichen Rentenalter also, betrug 
die Frühpensionierungsquote im Jahr 2000 21,4% gegenüber 8,8% 1990. 
Wie die Männer treten Frauen auch immer später ins Erwerbsleben ein 
(die Erwerbsquote der 15- bis 24-jährigen Frauen lag 1990 noch bei 
66,6%, im Jahr 2000 nur noch bei 62,8%). Auch sie gehen immer früher 
in Pension. Die Erwerbsquote der 55- bis 64-jährigen Frauen stieg 
von 37,8% auf 48,5%, aber parallel dazu erhöhte sich auch die 
Frühpensionierungsquote: Im Alter von 61 Jahren betrug der Anteil 
1990 noch 28,7%, im Jahr 2000 bereits 32,6%. Im Alter von 57 Jahren 
(d. h. fünf Jahre vor dem gesetzlichen Rentenalter, das bis ins Jahr 
2000 bei 62 Jahren lag) stieg der Anteil innerhalb von zehn Jahren 
von 7,8% auf 12,5%. Da die Mütter immer häufiger erwerbstätig 
bleiben, wäre es falsch, daraus zu schliessen, dass sich die 
Erwerbsphase der Frauen insgesamt verkürzt. Alternde 
Erwerbsbevölkerung Obwohl die Berufstätigen immer früher in Rente 
gehen, wird die Erwerbsbevölkerung älter: Die Altersgruppen der 15- 
bis 24-jährigen und der 25- bis 34-jährigen, die 1990 noch 18,1%, 
bzw. 26,1% der Erwerbpersonen ausmachten, liegen anteilsmässig nur 
noch bei 14,0% bzw. 23,8% (2000). Am meisten zugenommen haben die 
35- bis 44- jährigen, die Baby-Boom-Generation der 60er-Jahre, 
nämlich von 22,0% auf 26,2%. Die 45- bis 54-jährigen und die 55- bis 
64-jährigen haben anteilsmässig ebenfalls etwas zugelegt (45-54 
Jahre: von 20,9% auf 21,6%; 55-64 Jahre: von 11,7% auf 12,8%), 
hingegen ist der Anteil der Erwerbspersonen, die 65-jährig oder 
älter sind, praktisch gleich geblieben (1990: 1,5% , 2000: 1,6%). 
Diese Entwicklung widerspiegelt sich auch im mittleren Alter der 
Erwerbspersonen, das von 38 (1990) auf 39½ Jahre (2000) gestiegen 
ist. Zwischen 1990 und 2000 blieb das Verhältnis zwischen der 20- 
bis 64- jährigen Erwerbsbevölkerung und den 65-jährigen und Älteren 
praktisch unverändert. Auf eine 65-jährige oder ältere Person 
entfielen 1990 3,4 Erwerbspersonen, im Jahr 2000 waren es 3,3. 
Gemäss Bevölkerungsszenarien des Bundesamtes für Statistik dürfte 
dieses Verhältnis in einigen Jahren aller Voraussicht nach deutlich 
zurückgehen, vor allem wenn die Baby-Boom-Generation das Rentenalter 
erreicht.
Erwerbsquoten bei Männern: Bildungsstand immer mehr massgebend Das 
Phänomen ist bekannt. Der Bildungsstand hat einen grossen Einfluss 
auf die Erwerbsquote der Frauen. Im Jahr 2000 lag die Quote bei den 
30- bis 64-jährigen Frauen ohne nachobligatorische Ausbildung bei 
63,1%. Frauen mit einer Ausbildung auf Sekundarstufe II (Lehre oder 
Matura) verzeichneten eine Quote von 71,8%, Frauen mit 
Universitätsabschluss oder einer gleichwertigen Ausbildung von 
81,8%. Neu ist hingegen, dass die höchste abgeschlossene Ausbildung 
auch die Erwerbsbeteiligung der Männer sehr stark beeinflusst: Nur 
gerade 86,0% der 30- bis 64-jährigen Männer ohne nachobligatorische 
Ausbildung waren im Jahr 2000 erwerbstätig, gegenüber 92,9% der 
Männer, die einen Lehr- oder Matura-Abschluss besitzen, und 95,6% 
der Männer mit einem Abschluss auf Tertiärstufe. Seit 1990 sind 
diese bildungsspezifischen Unterschiede klar angewachsen. Die 
entsprechenden Quoten lagen damals noch bei 93,4%, 96,7% bzw. 97,8%. 
Erwerbsquote: kantonale Unterschiede Die Erwerbsquoten sind je nach 
Kanton sehr unterschiedlich: Der Kanton Glarus verzeichnet mit 82,1% 
die höchste Erwerbsquote bei den 15- bis 64-jährigen, gefolgt von 
Zürich mit 81,8%. Die schweizweit tiefsten Erwerbsquoten 
registrierten der Kanton Wallis (74,6%) und das Tessin (70,8%). Die 
Unterschiede sind vor allem bei den Frauen markant. Im Kanton Uri 
und in etwas geringerem Masse in den Kantonen Schwyz und Unterwalden 
sowie der Ostschweiz (Appenzell, Graubünden, St. Gallen und Thurgau) 
hängt die Erwerbsbeteiligung der Frauen noch stark vom 
Familienzyklus ab: Während die Erwerbsquoten der 15- bis 24-jährigen 
Frauen in diesen Kantonen über dem gesamtschweizerischen 
Durchschnitt liegen, fallen sie bei den 25- bis 45-jährigen unter 
dieses Mittel. In den Städtekantonen Basel-Stadt und Genf ist der 
üblicherweise feststellbare Tiefststand bei den 25- bis 45-jährigen 
Frauen indes praktisch verschwunden. In den Kantonen Tessin und 
Wallis liegen die Erwerbsquoten der Frauen deutlich unter dem 
Landesdurchschnitt und zwar in allen Alterskategorien.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Informationsdienst
Auskünfte zur Pressemitteilung:
Alain Vuille, BFS, Tel: 032 713 62 72
Dr. Werner Haug, Vizedirektor BFS, Tel: 032 713 66 85
Andere Auskünfte zu den Daten der Volkszählung:
Auskunftszentrale für die Volkszählung 
Bundesamt für Statistik 
Place de l'Europe 10 
2010 Neuchâtel 
Tel : 032 713 61 11 
Fax : 032 713 67 52 
E-Mail :  info.census@bfs.admin.ch
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS 
http://www.statistik.admin.ch
Beilagen zur Pressemitteilung:
Tabellen:
1.	Wohnbevölkerung nach Geschlecht, Alter und 
Arbeitsmarktstatus, 1990-2000
2.	Frühpensionierte und Frühpensionierungsquote nach 
Geschlecht, Alter und Anzahl Vorbezugsjahre, 1990-2000
3.	Wohnbevölkerung, Erwerbsbevölkerung und Erwerbsquote nach 
Geschlecht und Kantonen, 2000
4.	Erwerbsquote nach Geschlecht, Altersgruppen und Kantonen, 
2000, in %
Grafiken:
G1.  Erwerbsquote der Männer nach Alter, 1970, 1980, 1990 und 2000, 
in %
G2.  Erwerbsquote der Frauen nach Alter, 1970, 1980, 1990 und 2000, 
in %
G3.  Erwerbsquote der Männer nach Alter und Ausbildungsniveau, 1970, 
1980, 1990 und 2000, in %
G4.  Erwerbsquote der Frauen nach Alter und Ausbildungsniveau, 1970, 
1980, 1990 und 2000, in %
G5-G10. Erwerbsquote der Frauen nach Alter und Kantonen, 1970, 1980, 
1990 und 2000, in %
Erwerbsbevölkerung gemäss Volkszählung und Arbeitslosenquote gemäss 
Staatssekretariat für Wirtschaft: Die vom Staatssekretariat für 
Wirtschaft (seco) monatlich veröffentlichten Arbeitslosenquoten 
werden auf der Grundlage der bei den Regionalen 
Arbeitsvermittlungszentren registrierten Erwerbslosen im Verhältnis 
zur Erwerbsbevölkerung gemäss Volkszählung erhoben. Die heute, am 6. 
Juni 2003, vom seco publizierten Arbeitslosenquoten stützen sich 
erstmals auf die Zahl der Erwerbspersonen gemäss Volkszählung 2000 
und nicht mehr auf die Angaben aus der Volkszählung 1990. Die 
Arbeitslosenquoten werden retrospektiv bis zum 1. Januar 2000 neu 
berechnet. Künftig wird die Erwerbsbevölkerung bei der Berechnung 
der Arbeitslosenstatistik nach den internationalen Empfehlungen 
definiert: Das heisst, die Erwerbsbevölkerung umfasst Personen, die 
mindestens eine Stunde pro Woche arbeiten, und Personen, die auf 
Arbeitssuche sind. Bis heute galt ein unterer Grenzwert von 6 
Arbeitsstunden pro Woche. Diese Änderung hat nur einen sehr geringen 
Einfluss auf die Arbeitslosenquoten, da der Anteil der 
Erwerbstätigen, die zwischen 1 und 5 Stunden pro Woche arbeiten, nur 
gerade 2,3% der Erwerbsbevölkerung ausmacht (2000).
Erwerbsbevölkerung gemäss Volkszählung und gemäss Schweizerischer 
Arbeitskräfteerhebung (SAKE) Während die Eidgenössische Volkszählung 
zwischen Dezember 1990 und Dezember 2000 von einem Zuwachs der 
Erwerbsbevölkerung von 7,9% ausgeht, verzeichnet die SAKE zwischen 
dem zweiten Quartal 1991 und dem zweiten Quartal 2001 «nur gerade» 
einen Zuwachs von 5,3%. Dieser Unterschied lässt sich nicht alleine 
durch die unterschiedlichen Erhebungszeitpunkte erklären: So geht 
die Volkszählung nämlich vom Wohnbevölkerungskonzept aus, das auch 
die Saisonniers, die Kurzaufenthalter und die Asylsuchenden mit 
einbezieht. Diese Kategorien werden in der SAKE nicht erfasst. 
Ausserdem ist die Erhebungsmethode sehr unterschiedlich: Die 
Volkszählung ist eine Erhebung, die unter der ganzen Bevölkerung 
durchgeführt wird (Vollerhebung) und auf einem relativ kurzen 
schriftlichen Fragebogen basiert. Bei der SAKE dagegen werden mit 
einer Stichprobe von Haushalten detaillierte Telefoninterviews 
geführt, die ungefähr zwanzig Minuten dauern. Zudem muss auch 
berücksichtigt werden, dass der für die Volkszählung 2000 verwendete 
Fragebogen eine überarbeitete und verbesserte Fassung der 1990-er 
Ausgabe ist.
06.06.2003

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