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BFS: Provisorische Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2003 Erwerbslosenquote erreicht erneut das Niveau von 1997

(ots)

Provisorische Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2003 Erwerbslosenquote erreicht erneut das Niveau von 1997 Im 2. Quartal 2003 waren in der Schweiz 166'000 Personen ohne Arbeit und auf Stellensuche. Innert Jahresfrist kletterte die Erwerbslosenquote damit von 2,9% auf 4,0%. In den 90er Jahren lag die Erwerbslosigkeit nur 1997 noch leicht höher (4,1%). Von der Verschlechterung der Arbeitsmarktlage waren insbesondere die ausländischen Arbeitskräfte, die Frauen sowie die Jüngeren betroffen. Die Jugenderwerbslosigkeit betrug im 2. Quartal 2003 8,4% und erreichte einen neuen Höchststand. Nur leicht zugenommen hat die Zahl der Unterbeschäftigten: 371'000 teilzeitlich Erwerbstätige wollten ihr Arbeitspensum erhöhen, was einem Anteil von 9,0% der Erwerbsbevölkerung entspricht (2002: 8,8%). Dies zeigen die provisorischen Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2003 des Bundesamtes für Statistik (BFS). Anstieg der Erwerbslosigkeit – stärker bei den Ausländern… Gemäss den provisorischen Ergebnissen der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) waren im 2. Quartal 2003 166'000 Personen erwerbslos, d.h. ohne Arbeit und auf Stellensuche. Innert nur einem Jahr stieg die Zahl der Erwerbslosen um 46'000 an. Die Erwerbslosenquote kletterte von 2,9% auf 4,0% und erreichte damit praktisch den Stand von 1997 (4,1%). Einen besonders starken Anstieg der Erwerbslosigkeit verzeichneten die ausländischen Arbeitskräfte (von 5,7% auf 8,5%; +50%). Die Erwerbslosenquote der Schweizerinnen und Schweizer erhöhte sich im Vergleich dazu deutlich weniger (von 2,2% auf 2,8%; +29%). …und bei den Frauen Auch nach Geschlecht zeigen sich grosse Unterschiede: Bei den Männern stieg die Erwerbslosenquote gegenüber dem Vorjahr von 2,8% auf 3,8% (+34%), bei den Frauen von 3,1% auf 4,4% (+41%). Nach wie vor verzichten Frauen viel häufiger auf den Gang zu einem regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) als Männer: Rund die Hälfte der erwerbslosen Frauen (51%), aber nur 36% der erwerbslosen Männer waren im 2. Quartal 2003 nicht bei einem RAV als arbeitslos registriert. Die Erwerbslosendefinition der SAKE basiert auf den Empfehlungen des internationalen Arbeitsamts, wonach eine Person als erwerbslos gilt, wenn sie in der Referenzwoche ohne Erwerb war, in den vergangenen 4 Wochen eine Stelle gesucht hat und innerhalb von 4 Wochen verfügbar ist für die Aufnahme einer Tätigkeit. Jugenderwerbslosigkeit erreicht einen Höchststand Die Analyse der Erwerbslosenquote in den verschiedenen Altersklassen zeigt, dass insbesondere die Jüngeren von der Verschlechterung der Arbeitsmarktlage betroffen waren: 50'000 Personen im Alter zwischen 15-24 Jahren waren im 2. Quartal 2003 ohne Arbeit und auf Stellensuche (2002: 33'000). Die Erwerbslosenquote in dieser Altersklasse betrug mit 8,4% mehr als das Doppelte des Durchschnitts und erreichte einen neuen Höchststand. In der momentanen Arbeitsmarktlage ist es für die Jugendlichen bedeutend schwieriger geworden, ins Berufsleben einzusteigen bzw. als Schüler oder Studierende eine Nebentätigkeit zu finden. Lediglich etwas mehr als ein Drittel (35%) der Erwerbslosen im Alter von 15-24 Jahren war im 2. Quartal 2003 bei einem RAV als arbeitslos gemeldet. Bei den übrigen Erwerbslosen im erwerbsfähigen Alter liegt dieser Anteil deutlich höher (25-39 Jährige: 63%; 40-54 Jährige: 68%; 55-64 Jährige: 77%). Dies erstaunt nicht, wenn man bedenkt, dass viele der jüngeren Erwerbslosen direkt nach dem Schulabschluss keinen Job finden und somit erst nach einer Wartezeit von vier Monaten zum Bezug von Arbeitslosengeld berechtigt sind. 125'000 Teilzeiterwerbstätige möchten lieber Vollzeit arbeiten Im 2. Quartal 2003 zählte die Schweiz rund 371'000 Unterbeschäftigte, d.h. teilzeitlich Erwerbstätige, die ihr Arbeitspensum erhöhen möchten. Das sind 9,0% der Erwerbspersonen. Rund ein Drittel der Unterbeschäftigten (34% bzw. 125'000 Personen) würden lieber vollzeitlich arbeiten. Die auf den ersten Blick sehr hohe Zahl an Unterbeschäftigten wird aus zwei Gründen etwas relativiert: Erstens ist nicht bekannt, ob die als unterbeschäftigt geltenden Personen für einen höheren Beschäftigungsgrad auch verfügbar wären. Zweitens wünscht sich knapp ein Drittel der Unterbeschäftigten (31%, 116'000 Personen) nur eine kleine Erhöhung des Arbeitspensums um maximal 5 Stunden pro Woche. Es fehlen umgerechnet 243'000 Vollzeitstellen Insgesamt waren im 2. Quartal 2003 13,1% der Erwerbspersonen entweder erwerbslos oder unterbeschäftigt (Männer: 7,3%; Frauen: 20,0%). Berücksichtigt man das von den Erwerbslosen bzw. Unterbeschäftigten gewünschte Arbeitspensum, so beläuft sich der Mangel an Arbeit auf umgerechnet rund 243'000 Vollzeitstellen. Über die Hälfte davon (57%, 139'000 Vollzeitstellen) ist auf Erwerbslosigkeit zurückzuführen, welche somit stärker ins Gewicht fällt als die Unterbeschäftigung (105'000). Regionale Unterschiede vor allem bei der Erwerbslosigkeit Unterschiede zwischen den Grossregionen zeigten sich im 2. Quartal 2003 vor allem bei der Erwerbslosigkeit: Während der Espace Mittelland, die Nordwestschweiz und die Zentralschweiz (jeweils 3,5%) sowie die Ostschweiz (3,6%) eine Erwerbslosenquote unter dem schweizerischen Durchschnitt verzeichneten, lag die Quote in der lateinischen Schweiz (Tessin: 4,5%; Genferseeregion: 5,5%), aber auch in der Region Zürich (4,3%) deutlich höher. Der Anteil an Unterbeschäftigten hingegen variiert etwas weniger stark zwischen den Regionen. Auffallend ist dennoch der Unterschied zwischen der lateinischen Schweiz und den anderen Regionen: Im Tessin (8,3%) und der Genferseeregion (8,5%) lag die Unterbeschäftigung etwas niedriger als in den übrigen Grossregionen (Nordwestschweiz: 8,9%; Ostschweiz: 9,0%; Zentralschweiz: 9,0%; Zürich: 9,1%; Espace Mittelland: 9,5%). Schweiz gehört europaweit zu den Ländern mit tiefer Erwerbslosigkeit Mit einer Erwerbslosenquote von 4,0% im 2. Quartal 2003 steht die Schweiz im europäischen Vergleich nach wie vor sehr gut da. Zwar liegen für die Staaten der EU noch keine Durchschnittswerte für das 2. Quartal vor, ein Vergleich des ungefähren Niveaus der Erwerbslosigkeit ist aber dennoch möglich. Die Schweiz reiht sich demnach in eine Gruppe von eher kleineren Ländern mit tiefer Erwerbslosigkeit ein. Dazu gehören Luxemburg (3,5%, saisonbereinigte Zahlen im April), die Niederlande (4,0%), Österreich (4,3%) oder auch Irland (4,6%). Mit deutlich höherer Erwerbslosigkeit hatten hingegen unsere Nachbarländer Deutschland (9,4%), Frankreich (9,3%) und Italien (8,7%) zu kämpfen.

2003 wurden im Rahmen der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 
(SAKE) rund 55'000 Personen befragt. Darin enthalten ist erstmals 
eine spezielle Teilstichprobe von 15'000 ausländischen Personen, die 
nach dem Zufallsprinzip aus dem Zentralen Ausländerregister (ZAR) 
ausgewählt wurden. Die definitiven Ergebnisse der Schweizerischen 
Arbeitskräfteerhebung 2003 werden anfangs November veröffentlicht.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Informationsdienst
Auskunft:
Enrico Moresi, BFS, Sektion Erwerbsleben und Arbeitsmarkt, Tel. 032 
713 64 02
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS 
http://www.statistik.admin.ch

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