BFS: Schweizer Hotellerie im Sommerhalbjahr 2003
(ots)Schweizer Hotellerie im Sommerhalbjahr 2003 Dritter Logiernächterückgang in Folge
Die vom Bundesamt für Statistik (BFS) durchgeführte Vollerhebung bei den schweizerischen Hotelbetrieben ergab für das Sommerquartal 2003 (Juni bis August) 9,9 Millionen Übernachtungen. Dies sind 337 700 Einheiten bzw. 3,3% weniger als vor Jahresfrist. Dieses Ergebnis liegt 5,4% unter dem Mittel der letzten zehn Jahre und 6,3% unter jenem der letzten fünf Jahre. Die Schweizer Hotellerie hat damit zum dritten aufeinander folgenden Mal im Sommerquartal eine Nachfrageabschwächung verzeichnet. Logiernächterückgang trotz «Jahrhundertsommer» Trotz ausgezeichneten Witterungsbedingungen in den Monaten Juni bis August ist die Nachfrage in den schweizerischen Hotelbetrieben nicht auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Im Gegenteil: Die insgesamt 9,9 Millionen im Sommerquartal erzielten Logiernächte bedeuten eine Abschwächung um 3,3% (-337 700 Übernachtungen) gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode. Was seit längerem zu beobachten ist, gilt auch für die Frequenzeinbusse im diesjährigen Sommerquartal: Sie geht hauptsächlich auf das Konto der Gäste aus dem Ausland, die 5,64 Millionen Logiernächte buchten. Dies sind 5,4% (-320 400 Logiernächte) weniger als 2002. Demgegenüber hat sich die inländische Nachfrage mit einem Total von 4,27 Millionen Logiernächten auf dem Vorjahresstand gehalten (-17 300/-0,4%). Wichtigste ausländische Märkte nach wie vor rückläufig Die Frequenzabschwächung der ausländischen Kundschaft ist bei den Gästen aus Übersee besonders ausgeprägt (-233 900/-12,7%). Aber auch die Besucherinnen und Besucher aus Europa erschienen im Sommerquartal 2003 weniger zahlreich als im Vorjahr (-86 500/-2,1%). Praktisch alle ausländischen Märkte der Schweizer Hotellerie sind rückläufig, ausgenommen Italien (+38 600/+12,3%) und Indien (+6500/+8%). Besonders starke Einbussen wurden für folgende Länder registriert: Japan (-95 100/-24,5%), Vereinigte Staaten (-67 600/-11,4%), Deutschland (-66 100/-3,9%), Vereinigtes Königreich (-41 200/-6,7%) und Golfstaaten (-37 300/- 19%). Leichte Verbesserung im August Die Nachfrageabschwächung hielt während allen drei Monaten im Berichtsquartal an. Eine Verbesserung ergab sich im August 2003, als das Logiernächtevolumen verglichen mit dem August 2002 lediglich um 1,3% (-48 100) schrumpfte. Die Monate Juni und Juli brachten hingegen im Vorjahresvergleich grössere Verluste mit sich (Juni: - 137 100/-4,8%; Juli: -152 500/-4,2%). Frequenzsteigerung in Graubünden Die Detailergebnisse nach touristischen Zonen und Regionen fallen unterschiedlich aus. Die Hotels in den Bergkurorten schlossen das Sommerquartal 2003 mit einem Logiernächteplus (+95 100/+2,7%) gegenüber dem Vorjahr ab. Die drei übrigen Tourismuszonen (Städte, Seezonen, übrige Zonen) verzeichneten hingegen tiefere Werte. Die Nachfragesteigerung in den Bergkurorten ist hauptsächlich auf die Region Graubünden zurückzuführen, die 95 500 Logiernächte mehr (+6,3%) verbuchte als 2002. Drei Tourismusregionen konnten das Logiernächtevolumen des Vorjahres halten oder steigern, während die verbleibenden acht Regionen Einbussen zu gewärtigen hatten. Besonders starke Rückgänge verzeichneten die Regionen Mittelland (-101 000/-16,6%), Freiburg-Neuenburg-Jura (-77 400/-27,5%) und Waadt (-70 800/-8,5%). Diese drei Regionen hatten im Vorjahr von der Landesausstellung profitiert. Aufenthaltsdauer und Auslastung Auch die Auslastung der verfügbaren Betten und Zimmer ist in den drei Berichtsmonaten gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode zurückgegangen. Bei den Betten verringerte sie sich von 46,2% auf 44,5%, bei den Zimmern von 52,8% auf 50,5%. Die mittlere Aufenthaltsdauer in einem Hotel verlängerte sich hingegen von 2,3 auf 2,4 Logiernächte.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK Informationsdienst
Auskunft: Thomas Welte oder Aline Bassin, Sektion Tourismus Tel.: 031/323 67 14 oder 323 65 00
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS http://www.statistik.admin.ch
17.10.03