BFS: Landesindex der Konsumentenpreise im Januar 2004
(ots)Landesindex der Konsumentenpreise im Januar 2004 Rückgang des Preisniveaus infolge Ausverkaufs
Der vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnete Landesindex der Konsumentenpreise verzeichnete im Januar 2004 einen Rückgang um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat und erreichte den Stand von 102,5 Punkten (Mai 2000 = 100). Innert Jahresfrist betrug die Teuerung 0,2 Prozent, verglichen mit Jahresraten von 0,6 Prozent im Dezember 2003 und von 0,8 Prozent im Januar 2003. Starker Einfluss der Ausverkaufspreise für Winterbekleidung Der Rückgang des Landesindexes um 0,3 Prozent im Januar 2004 ist hauptsächlich die Folge der tieferen Indexziffer für Bekleidung und Schuhe (-14,2%), beeinflusst durch Ausverkaufspreise für Winterbekleidung. Angestiegen sind hingegen die Gruppenindizes für Restaurants und Hotels (+1,0%), für Sonstige Waren und Dienstleistungen (+0,7%), für Verkehr (+0,6%), für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (+0,5%), für Gesundheitspflege (+0,5%), für Nachrichtenübermittlung (+0,4%) sowie für Wohnen und Energie (+0,1%). In den übrigen vier Bedarfsgruppen fanden im Berichtsmonat keine Preiserhebungen statt. Preisentwicklung für Inland- und Importgüter Wie das Bundesamt für Statistik weiter mitteilt, erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat das Preisniveau der Inlandgüter um 0,3 Prozent, während es sich bei den Importgütern, beeinflusst durch tiefere Preise für Bekleidung und Schuhe, um 2,3 Prozent ermässigte. Innert Jahresfrist verzeichneten die Inlandgüter eine durchschnittliche Preissteigerung um 0,7 Prozent, die Importprodukte eine Preisreduktion um 1,4 Prozent.
Details der Preisentwicklung im Januar 2004 Der Index für Bekleidung und Schuhe sank wegen Ausverkaufspreisen für Winterbekleidung und Schuhe um 14,2 Prozent. Die Erhöhung des Indexes für Restaurants und Hotels ist das Ergebnis von saisonalen Preissteigerungen für Übernachtungen in der Hotellerie (Hochsaison in den Winterkurorten) und gestiegenen Preisen für Mahlzeiten und Getränke in Gaststätten (Bier und Café crème). Der Index für Sonstige Waren und Dienstleistungen stieg infolge höherer Prämien für die Hausrat-, die Motorfahrzeug- und die private Krankenversicherung. Die Zunahme der Indexziffer für Verkehr ist hauptsächlich auf gestiegene Kaufpreise für Occasions-Automobile und höhere Tarife für Linienflüge nach den USA und Lateinamerika zurückzuführen. Angezogen haben auch die Ansätze für Service und Reparaturen von Automobilen, die Gebühren für Führerausweise und die Tarife für den öffentlichen Regionalverkehr. Die Treibstoffpreise (vor allem Diesel) erhöhten sich gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent (Stichtag 5. Januar). Sie waren damit immer noch 2,3 Prozent billiger als vor Jahresfrist. Der Indexanstieg der Bedarfsgruppe Nachrichtenübermittlung ist auf höhere Tarife der Post für Briefe zurückzuführen. Tarifanpassungen bei den Spitaltaxen in verschiedenen Kantonen und leichte Preiserhöhungen für zahnärztliche Leistungen bewirkten einen Anstieg der Indexziffer für Gesundheitspflege. Im Bereich Wohnen und Energie stiegen die Heizölpreise gegenüber Dezember 2003 um 1,4 Prozent (Stichtag 5. Januar). Sie lagen damit jedoch um 6,7 Prozent unter dem Stand des Vorjahres. Preisabschläge wurden bei den Gastarifen verzeichnet. Bei den Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken verteuerten sich innert Monatsfrist Gemüse, Schokolade (infolge Ende einer Aktion) sowie Fleisch- und Wurstwaren. Billiger wurden Feingebäck, Konditoreiwaren und Früchte. Verkettung mit früheren Indexreihen Die früheren, rechnerisch mit der aktuellen Indexziffer verknüpften Reihen ergeben für den Januar 2004 Indizes von 108,7 Punkten auf der Basis Mai 1993=100, von 150,5 Punkten auf der Basis Dezember 1982=100, von 187,7 Punkten auf der Basis September 1977=100 und von 316,4 Punkten auf der Basis September 1966=100. Prämienanstieg um 1,3 Prozent in der Krankenzusatzversicherung Das Bundesamt für Statistik (BFS) publiziert seit 2001 jeweils im Frühjahr den Krankenversicherungsprämien-Index (KVPI), welcher die Prämienentwicklung im Grund- und Zusatzversicherungsbereich seit 1999 darstellt. Infolge der Änderungen in den Verordnungen zum Krankenversicherungsgesetz (KVG) per 1.1.2004 lassen sich die KVG- Prämien zwischen 2003 und 2004 nur noch bedingt vergleichen. Da zurzeit eine geeignete Methode zur Berechnung der Prämienentwicklung fehlt, wird vorderhand darauf verzichtet, den KVPI in der bisherigen Form zu publizieren. Unproblematisch ist hingegen der Zusatzversicherungsbereich. Die auch im Landesindex der Konsumentenpreise berücksichtigten Prämien in der Krankenzusatzversicherung legten nach den Erhebungen des BFS zwischen 2003 und 2004 um durchschnittlich 1,3 Prozent zu. Überdurchschnittlich stark stiegen dabei die Prämien der allgemeinen Spitalzusatzversicherung (+3,0%). Die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Versicherungsnehmern waren mit 3,1 bzw. 3,0 Prozent gering. Die Zunahme lag damit bei allen Erwachsenenkategorien in der gleichen Grössenordnung, bei den Kindern fiel sie dagegen mit 2,6 Prozent unterdurchschnittlich aus. Die Prämien für die halbprivate und private Spitalzusatzversicherung verzeichneten mit Erhöhungen um 0,6 bzw. um 0,9 Prozent ein unterdurchschnittliches Wachstum. Die Prämien für die männlichen Versicherungsnehmer stiegen in diesen beiden Spitalkategorien stärker, sie bewegen sich jedoch in der Regel auf einem tieferen Niveau. Zwischen 2003 und 2004 lagen die Zuwachsraten der kantonalen Durchschnittsprämien in einem Bereich von 1,1 (Wallis) bis 1,4 Prozent (Bern) und somit nahe beim Durchschnittswert von 1,3 Prozent. Die in den Vorjahren stark unterschiedlichen kantonalen Prämienentwicklungen haben sich damit angenähert.
Neugewichtung des Warenkorbes Der Landesindex der Konsumentenpreise wurde letztmals im Mai 2000 in methodisch modernisierter Form auf eine neue Basis gestellt. In den neuen Grundlagen ist vorgesehen, ihn als Kettenindex mit jährlicher Neugewichtung zu berechnen. Das bedeutet, dass der Warenkorb jedes Jahr den veränderten Konsumgewohnheiten angepasst wird und damit eine aktuellere Abbildung der realen Verhältnisse erlaubt. Die Gewichtungsgrundlage bildet die ab dem Jahr 2000 jährlich durchgeführte Einkommens- und Verbrauchserhebung (EVE). Die jüngste Neugewichtung des Warenkorbes wurde mit dem Bezugsmonat Dezember 2003 eingeführt und ist erstmals für das vorliegende Januar-Ergebnis wirksam. Basis für die Gewichtung 2004 des Warenkorbes bildet die EVE 2002. Bei rund 3'700 aus dem Telefonverzeichnis zufällig ausgewählten Haushalten wurden die Ausgaben detailliert erhoben und zu einer durchschnittlichen Ausgabenstruktur hochgerechnet. Ausgehend von dieser Ausgabenstruktur wurden die einzelnen Warenkorbpositionen gewichtet. Gewichtung des LIK-Warenkorbes im Vergleich Gewicht in % 2003 2004 Total 100.0 100.0 Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 11.8 12.0 Alkoholische Getränke und Tabak 1.8 1.8 Bekleidung und Schuhe 4.9 4.8 Wohnen und Energie 25.4 25.6 Hausrat und laufende Haushaltführung 4.5 4.3 Gesundheitspflege 15.2 15.8 Verkehr 9.8 9.5 Nachrichtenübermittlung 2.5 2.6 Freizeit und Kultur 9.4 9.3 Erziehung und Unterricht 0.5 0.6 Restaurants und Hotels 9.4 8.9 Sonstige Waren und Dienstleistungen 4.8 4.8 Zwischen 2003 und 2004 hat im Warenkorb die Bedeutung der Nahrungsmittel und alkoholfreien Getränke, von Wohnen und Energie, Gesundheitspflege, Nachrichtenübermittlung, Erziehung und Unterricht zugenommen. Gesunken sind hingegen die Anteile für Bekleidung und Schuhe, Hausrat und laufende Haushaltführung, Verkehr, Freizeit und Kultur, Restaurants und Hotels.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
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5.02.2004