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Bundesamt für Statistik

Indikatorensystem zur Strassenverkehrsdelinquenz

(ots)

Indikatorensystem zur Strassenverkehrsdelinquenz

Strassenverkehrsdelinquenz: Wirkungen der jüngsten Massnahmen
Die im Januar 2005 in Kraft getretenen Massnahmen, wie 
beispielsweise die Senkung der gesetzlichen Blutalkohollimite und 
anlassfreie Atemalkoholkontrollen, zeigen Auswirkungen auf das 
Verhalten der Motorfahrzeuglenkenden: Die Zahl der schweren 
Strassenverkehrsunfälle ist stark zurückgegangen (-12%), vor allem 
diejenige der Unfälle unter mutmasslichem Alkoholeinfluss (-26%). 
Gleichzeitig ist auch eine Abnahme der Zahl der Unfälle mit 
überhöhter Geschwindigkeit als mutmasslicher Ursache zu beobachten 
(- 10%). Neben der breiten öffentlichen Diskussion und den 
Informationskampagnen in den Medien dürften auch die intensiveren 
Polizeikontrollen das Verhalten beeinflusst haben. Die langfristige 
Wirksamkeit dieser Massnahmen bleibt zu überprüfen. Das neu auf der 
BFS-Website abrufbare Indikatorensystem zur 
Strassenverkehrsdelinquenz soll hierfür einen Beitrag leisten. 
Bereits seit mehreren Jahren machen Strafurteile wegen 
Strassenverkehrsdelikten die Mehrzahl der im Strafregister 
eingetragenen Verurteilungen aus (2004: 54%). Aus diesem Grund hat 
das Bundesamt für Statistik seine Beobachtungstätigkeit in diesem 
Bereich intensiviert und ein System von Indikatoren der 
Strassenverkehrsdelinquenz erstellt. Dieses soll die Zusammenhänge 
zwischen den verschiedenen Einflussfaktoren erhellen, die zu einer 
Senkung der Zahl der Unfälle mit Toten oder schwer Verletzten 
beitragen, was einem der Ziele der Bundespolitik im Bereich der 
Verkehrssicherheit entspricht. Der derzeitige Entwicklungsstand des 
Systems erlaubt die Bereitstellung von Daten über die effektive und 
wahrgenommene Dichte der Polizeikontrollen, die Häufigkeit der 
verübten und bestraften Widerhandlungen, die Härte der Sanktionen 
und die Meinung der Motorfahrzeuglenkenden über die neuen Massnahmen 
im Bereich der Strassenverkehrssicherheit. Genereller Rückgang nach 
Jahren der Stagnation Seit dem Inkrafttreten der Änderungen des 
Strassenverkehrsgesetzes am 1. Januar 2005 ist die Zahl der Unfälle 
auf Schweizer Strassen um 12 Prozent zurückgegangen. Die Daten der 
Unfallstatistik für das erste Halbjahr zeigen einen Rückgang der 
Zahl der schweren Unfälle unter mutmasslichem Alkoholeinfluss um 26 
Prozent. Gleichzeitig hat auch die Zahl der Unfälle mit überhöhter 
Geschwindigkeit als mutmasslicher Ursache um 10 Prozent abgenommen. 
Diese Entwicklung stellt die grösste Verbesserung seit 1992 dar und 
ist umso erstaunlicher, als die Zahl der Unfälle seit Mitte der 
Neunzigerjahre stagnierte. Die Zahl der tödlichen Unfälle unter 
Einfluss von Alkohol verringerte sich um 37 Prozent, diejenige wegen 
übersetzter Geschwindigkeit um 23 Prozent. Die Massnahmen gegen 
Trunkenheit am Steuer haben also offenbar auch Auswirkungen auf 
andere Verkehrdelikte, insbesondere zu schnelles Fahren, auch wenn 
die Wirkung hier weniger bedeutend ist. Der beobachtete Rückgang des 
durchschnittlichen Schweregrades der Unfälle ist darauf 
zurückzuführen, dass die Zahl der tödlich Verunfallten stärker 
abnahm als die Zahl der schwer Verletzten. Starke Zunahme der 
Polizeikontrollen Die Erhebung der im Juni 2005 von allen 
Polizeistellen durchgeführten Alkoholkontrollen zeigt, dass sich 
deren Zahl seit der Einführung der neuen Massnahmen verdreifacht 
hat. Mussten sich bis Ende 2004 jährlich lediglich 2 Prozent aller 
Motorfahrzeuglenkenden einer Atemalkoholkontrolle unterziehen, 
dürfte der Anteil der kontrollierten Personen im Jahr 2005 gegen 6 
Prozent betragen. Betrachtet man die Gesamtheit der von der Polizei 
angehaltenen Fahrerinnen und Fahrer, so stieg der Anteil der 
Personen, die ins Atemalkohol-Messgerät blasen mussten, ebenfalls 
stark an, nämlich von 17 Prozent im Jahr 2001 auf 47 Prozent im Jahr 
2005. Dieser Anteil variiert stark nach der Art der Kontrolle. So 
mussten sich 76 Prozent der in einen Unfall verwickelten 
Motorfahrzeuglenkenden einem Alkoholtest unterziehen (2001: 27%). 
Bei den Personen, die wegen auffälliger Fahrweise von mobilen 
Patrouillen angehalten und kontrolliert wurden, betrug dieser Anteil 
gar 87 Prozent (2001: 49%). Bei den Kontrollen mit Anhalteposten 
betrug dieser Anteil 22 Prozent, wo Geschwindigkeitskontrollen das 
Ziel waren (2001: 6%), und 38 Prozent (2001: 13%) bei den übrigen 
Polizeiaktionen (darunter die systematischen Alkoholkontrollen). Die 
Delinquenzrate ist dagegen rückläufig. Der Anteil der Fahrerinnen 
und Fahrer mit einer Blutalkoholkonzentration von mehr als 0.8 
Promille sank von 25 Prozent im Jahr 2001 auf 8 Prozent im Jahr 
2005. Im Zuge der Einführung der systematischen Alkoholkontrollen 
war ein Rückgang erwartet worden.
Quellen der Daten für die Indikatoren der Strassenverkehrsdelinquenz 
sind die Strafurteilsstatistik, die Erhebung über die 
Polizeikontrollen im Strassenverkehr, die Statistik der 
Strassenverkehrsunfälle, die Befragung der Motorfahrzeuglenkenden, 
sowie die Statistik der Administrativmassnahmen, die auf Grund der 
entsprechenden Datenbank des Bundesamtes für Strassen (ASTRA) 
erstellt wird. Die Indikatoren der Strassenverkehrsdelinquenz sind 
ab 11. Oktober 2005 auf der Website des Bundesamtes für Statistik 
abrufbar: www.statistik.admin.ch. Die Daten werden regelmässig 
aktualisiert.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle
Auskunft zur Strassenverkehrsdelinquenz:
Steve Vaucher, BFS, Sektion Kriminalität und Strafrecht, Tel.: 032 
713 69 61
Neuerscheinung 
BFS aktuell « Indikatoren der Strassenverkehrsdelinquenz. Konzeption 
und Beispiele », 
Bestellnummer: 283-0500, Preis: gratis, verfügbar auf der Homepage 
des BFS unter der folgenden Adresse : 
http://www.justice-stat.admin.ch » Publikationen 
Nähere Informationen auf www.justice-stat.admin.ch
Pressestelle BFS, Tel.: 032 713 60 13; Fax: 032 713 63 46
Publikationsbestellungen, Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
Mail:  order@bfs.admin.ch
Weiterführende Informationen und Publikationen in elektronischer 
Form finden Sie auf der Homepage des BFS 
http://www.statistik.admin.ch
Die Medienmitteilungen des BFS können als elektronische Newsletter 
abonniert werden. 
Anmeldung unter http://www.news-stat.admin.ch

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