Alle Storys
Folgen
Keine Story von Bundesamt für Statistik mehr verpassen.

Bundesamt für Statistik

Die Treibhausgasemissionen nach Wirtschaftsbranche zwischen 1990 und 2002

(ots)

Die Treibhausgasemissionen nach Wirtschaftsbranche zwischen 1990 und 2002

Sind wir auf dem Weg zu einer Entkopplung der Treibhausgasemissionen 
vom Wirtschaftswachstum?
Obwohl das Bruttoinlandprodukt (BIP) zwischen 1990 und 2002 real um 
12,5 Prozent gestiegen ist, sind die von der Wirtschaft verursachten 
Treibhausgasemissionen in etwa stabil geblieben. Es scheint sich 
also eine Entkoppelung zwischen Emissionen und Wirtschaftswachstum 
abzuzeichnen. Dies gilt allerdings nicht in Bezug auf die 
Beschäftigung, die seit 1991, in Vollzeitäquivalenten gemessen, um 
5,2 Prozent zurückgegangen ist. Das Bundesamt für Statistik (BFS) 
hat in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) im Rahmen 
einer Pilotstudie zum ersten Mal die Treibhausgasemissionen 
hinsichtlich ihrer anteilsmässigen Verursachung durch die 
Wirtschaftsbranchen und privaten Haushalte untersucht. Im Jahr 2002 
haben die Wirtschaft und die privaten Haushalte 62 Prozent bzw. 38 
Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen der Schweiz verursacht, 
die seit 1990 praktisch unverändert geblieben sind. Die Emissionen 
der Wirtschaft stammten zu drei Vierteln aus dem verarbeitenden 
Gewerbe (27%), der Verkehrsbranche (24%), der Landwirtschaft (19%) 
und dem Handel (5%). Effizienzgewinn im Produktionssystem In der 
Wirtschaft ist die Emissionsintensität pro Wertschöpfungseinheit 
zwischen 1990 und 2002 um 13 Prozent gesunken (von 93 auf 81 Gramm 
CO2-Äquivalente pro Franken), während die Emissionsintensität pro 
Vollzeitstelle um 4 Prozent gestiegen ist, d.h. von 10,1 auf 10,5 
Tonnen CO2-Äquivalente pro Vollzeitstelle. Diese je nach 
wirtschaftlicher Aktivität unterschiedliche Entwicklung ist vor 
allem auf strukturelle Veränderungen und technologische Fortschritte 
zurückzuführen. Im tertiären Sektor, der 2002 49 Prozent der 
Emissionen verursachte, sind die Emissionen um rund 4,6 Prozent, die 
Wertschöpfung um 15 Prozent und die Beschäftigung um 5,5 Prozent 
gestiegen. Diese Zunahme ist direkt auf die Transportemissionen 
zurückzuführen, die seit 1990 um 16 Prozent gestiegen sind – ein 
Anstieg, der parallel zum Wirtschaftswachstum des Sektors verläuft, 
das durch die zunehmende Mobilität angekurbelt wird. Die 
Emissionsintensität ist pro Wertschöpfungseinheit um 9 Prozent, pro 
Vollzeitstelle um 1 Prozent zurückgegangen. Im sekundären Sektor, 
der 2002 32 Prozent der Emissionen der Wirtschaft verursachte, sind 
die Emissionen um rund 8,4 Prozent reduziert worden, während die 
Wertschöpfung um 8 Prozent gestiegen und die Beschäftigung um 21 
Prozent gesunken ist. Die Emissionsintensität hat pro 
Wertschöpfungseinheit um 15 Prozent abgenommen, während sie pro 
Vollzeitstelle um 16 Prozent gestiegen ist. Der Rückgang der 
Emissionen ist auf den technologischen Fortschritt und die 
strukturellen Veränderungen in diesem Sektor zurückzuführen. Von 
letzteren haben die dynamischeren und weniger emissionsintensiven 
Branchen profitiert (z.B. Chemie, Maschinenbau, Herstellung von 
medizinischen- und Präzisionsinstrumenten, Uhrenindustrie). Im 
primären Sektor, der 2002 19 Prozent der Emissionen der Wirtschaft 
verursachte, sind die Emissionen um rund 8 Prozent, die 
Wertschöpfung um 7 Prozent und die Beschäftigung um 20 Prozent 
zurückgegangen. Die Abnahme der Emissionen verlief praktisch 
parallel zum Abbau der Produktion im Allgemeinen und des 
Viehbestandes im Besonderen. Die Emissionsintensität ist pro 
Wertschöpfungseinheit um 1,5 Prozent gesunken, pro Vollzeitstelle 
aber um 15 Prozent gestiegen. Der Transport ist verantwortlich für 
fast 30 Prozent der Emissionen der Wirtschaft 2002 stammten 30 
Prozent der Treibhausgasemissionen der Wirtschaft aus dem Transport, 
und zwar zu fast 73 Prozent aus der Branche Verkehr. Die restlichen 
27 Prozent entfallen auf die betriebseigenen Transporte der übrigen 
Branchen und machten beispielsweise 9,5 Prozent der Emissionen des 
verarbeitenden Gewerbes, 5 Prozent jener des Handels- und der 
Reparaturgewerbes und 1 Prozent jener des Kredit- und 
Versicherungsgewerbes aus. Im Vergleich zu 1990 sind die 
Transportemissionen um rund 11 Prozent gestiegen. Private Haushalte: 
Die Erhöhung der Verkehrsemissionen kompensiert die Reduktion der 
Heizungsemissionen 2002 stammten die Treibhausgasemissionen der 
privaten Haushalte zu 56 Prozent aus Öl- und Gasheizungen und zu 44 
Prozent aus dem Verkehr. Gegenüber 1990 hat es der technologische 
Fortschritt erlaubt, die ersteren um 5 Prozent zu senken, dies trotz 
eines Bevölkerungsanstiegs von 8,3 Prozent. Dieser Erfolg wurde 
jedoch zunichte gemacht durch die Zunahme der Verkehrsemissionen um 
16 Prozent aufgrund der steigenden Mobilitätsbedürfnisse. Insgesamt 
haben die Treibhausgasemissionen der privaten Haushalte zwischen 
1990 und 2002 um fast 4 Prozent zugenommen.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle
Auskunft:
Jacques Roduit, BFS, Sektion Umwelt, Nachhaltigkeit, Landwirtschaft, 
Tel.: 032 713 66 12
Pressestelle BFS, Tel.: 032 713 60 13; Fax: 032 713 63 46
Publikationsbestellungen, Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
Mail:  order@bfs.admin.ch
Weiterführende Informationen und Publikationen in elektronischer 
Form finden Sie auf der Homepage des BFS 
http://www.statistik.admin.ch
Die Medienmitteilungen des BFS können als elektronische Newsletter 
abonniert werden. 
Anmeldung unter http://www.news-stat.admin.ch

Weitere Storys: Bundesamt für Statistik
Weitere Storys: Bundesamt für Statistik
  • 10.01.2006 – 09:15

    Statistik der Schülerinnen und Schüler 2004 sowie Szenarien 2005-2014

    (ots) - Statistik der Schülerinnen und Schüler 2004 sowie Szenarien 2005-2014 Anzahl Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II erreicht 2008 ihren Höhepunkt Im Zuge der «demografischen Welle» dürften die Schülerzahlen auf der Sekundarstufe II noch bis 2008 zunehmen und sich danach verringern. In der Berufsbildung ist zwischen 2004 und 2008 ...

  • 04.01.2006 – 08:53

    Landesindex der Konsumentenpreise im Dezember 2005 1,0 Prozent Teuerung am Jahresende

    (ots) - Landesindex der Konsumentenpreise im Dezember 2005 1,0 Prozent Teuerung am Jahresende Der vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnete Landesindex der Konsumentenpreise verzeichnete im Dezember 2005 einen Rückgang um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat und erreichte den Stand von 105,2 Punkten (Mai 2000 = 100). Innert Jahresfrist betrug die ...

  • 22.12.2005 – 09:15

    Beschäftigungsbarometer im 3. Quartal 2005. Wenig Bewegung auf dem Arbeitsmarkt

    (ots) - Beschäftigungsbarometer im 3. Quartal 2005 Wenig Bewegung auf dem Arbeitsmarkt Die Indikatoren des vom Bundesamt für Statistik (BFS) vierteljährlich veröffentlichten Beschäftigungsbarometers zeigen, dass der Schweizer Arbeitsmarkt praktisch stabil bleibt. Sowohl die Zahl der Erwerbstätigen als auch der Beschäftigten ist kaum gestiegen. ...