BFS: Schweizerische Arbeitskräfteerhebung 2004
(ots)Schweizerische Arbeitskräfteerhebung 2004
Ausländerinnen und Ausländer auf dem Arbeitsmarkt
Im 2. Quartal 2004 waren in der Schweiz 817'000 Personen ausländischer Nationalität erwerbstätig (ohne Grenzgänger, Kurzaufenthalter und Personen des Asylbereichs). Gegenüber dem Vorjahr ist insbesondere die Zahl der Erwerbstätigen deutscher Staatsangehörigkeit angestiegen (+7,9%). Rückläufig war hingegen die Zahl der italienischen Erwerbstätigen (-3,0%). Erwerbspersonen aus Nord- und Westeuropa sind überwiegend gut ausgebildet. Vor allem bei den Südeuropäern und den Erwerbspersonen aus den westlichen Balkanländern ist die zweite und dritte Ausländergeneration besser qualifiziert als die Zugewanderten. Im weiteren weisen die ausländischen Erwerbstätigen der zweiten und dritten Generation bei den ausgeübten Berufen insgesamt ein ähnliches Muster auf wie die Schweizer. Dies zeigen die Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS). 817'000 niedergelassene Ausländer und Aufenthalter sind in der Schweiz erwerbstätig Gemäss der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) war im 2. Quartal 2004 jede fünfte der insgesamt 3,959 Mio. erwerbstätigen Personen ausländischer Nationalität mit ständigem Aufenthalt (20,6% bzw. 817'000 Personen). Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der niedergelassenen ausländischen Erwerbstätigen und Aufenthalter um 0,4 Prozent, während jene der Schweizer Erwerbstätigen um 0,2 Prozent abnahm. Diese Zahlen berücksichtigen die ständige Wohnbevölkerung ab 15 Jahren. Zusätzlich sind in der Schweiz rund 251'000 Grenzgänger, Kurzaufenthalter sowie Personen des Asylbereichs erwerbstätig (+0,4% verglichen mit 2003). Anstieg der Zahl Erwerbstätiger aus Deutschland 508'000 der ausländischen Erwerbstätigen (62,2%) sind Staatsangehörige eines EU-25- oder EFTA-Landes. Verglichen mit 2003 ist ein deutlicher Anstieg der Zahl Erwerbstätiger aus Nord- und Westeuropa zu verzeichnen (+3,8%, +7000), wobei insbesondere die Zahl der Erwerbstätigen deutscher Staatsangehörigkeit angewachsen ist (+7,9%, +6000). 84'000 oder 10,3 Prozent der ausländischen Erwerbstätigen stammen heute aus unserem nördlichen Nachbarland. Rückläufig war hingegen die Zahl der Erwerbstätigen aus Südeuropa (- 2,1%, -7000). Abgenommen hat insbesondere die Zahl der italienischen Erwerbstätigen (-3,0%, -5000) sowie jener aus Spanien und Griechenland (-5,1%, -3000), während die Zahl der Erwerbstätigen aus Portugal um 1,7 Prozent angestiegen ist (+2000). Grösster Anteil gut qualifizierter Erwerbspersonen bei den Nord- und Westeuropäern Gemäss SAKE 2004 haben 65,1 Prozent der über 25-jährigen ausländischen Erwerbspersonen (Erwerbstätige plus Erwerbslose) und 89,2 Prozent der Schweizer (Gebürtige Schweizer: 89,9%; Eingebürgerte: 83,6%) eine Ausbildung auf Sekundarstufe II oder Tertiärstufe absolviert. Allerdings gibt es grosse Unterschiede zwischen verschiedenen Ausländergruppen, wenn man nach Migrationshintergrund sowie Nationalität differenziert. So zeigt sich etwa der höchste Anteil gut ausgebildeter Erwerbspersonen bei den Nord- und Westeuropäern, und zwar unabhängig von der jeweiligen Ausländergeneration (insgesamt 93,7%). Markante Unterschiede im Ausbildungsniveau werden jedoch bei den Südeuropäern sowie den Erwerbspersonen aus den westlichen Balkanländern sichtbar: Hier haben lediglich 40,2 Prozent (Südeuropäer) bzw. 47,3 Prozent (westliche Balkanländer) der vor über zehn Jahren zugewanderten Erwerbspersonen mindestens eine Ausbildung auf Sekundarstufe II abgeschlossen. Die entsprechenden Anteile für die zweite und dritte Generation aus diesen Ländern fallen dagegen deutlich höher aus (Südeuropa: 87,2%; westliche Balkanländer: 77,3%). Ähnliche berufliche Tätigkeiten der Schweizer und der 2./3. Ausländergeneration Je nach Migrationshintergrund sind zwischen den ausländischen Erwerbstätigen auch grosse Unterschiede in den ausgeübten Berufskategorien feststellbar. Auffallend ist insgesamt, dass sich das Muster der ausgeübten Berufe der zweiten und dritten Ausländergeneration jenem der Schweizer angleicht. Besonders deutlich zeigt sich das bei den Anlagen- und Maschinenbedienern sowie Hilfsarbeitskräften. In diesen Berufskategorien arbeiten nämlich nur 7,5 Prozent der Erwerbstätigen der zweiten bzw. dritten Ausländergeneration (Schweizer: 8,1%), während es bei den seit über zehn Jahren in der Schweiz ansässigen Zugewanderten 23,6 Prozent sind. Eine Rolle spielt aber auch der Zeitpunkt der Einwanderung. So ist beispielsweise ein Drittel (33,2%) der zugewanderten Erwerbstätigen, die seit weniger als zehn Jahren in der Schweiz leben, als Führungskräfte oder in akademischen Berufen tätig. Unter jenen, die vor über zehn Jahren in die Schweiz gekommen sind, beträgt der entsprechende Anteil hingegen nur 13,1 Prozent. Bei der zweiten bzw. dritten Ausländergeneration sind es 18,6 Prozent und bei den Schweizern 24,2 Prozent. Zwischen den eingebürgerten und den gebürtigen Schweizern schliesslich sind kaum Unterschiede in den ausgeübten Berufskategorien festzustellen.
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