Jahr der Sprachen zu Gast beim Film Fest Vaduz
Vaduz (ots)
Warum Filme im Originalton, wenn es doch Uebersetzungen gibt?
Das Film Fest Vaduz setzt mit seinem Programm, das grösstenteils aus Filmen in der Originalfassung besteht, einen wichtigen Impuls für die Verbreitung der Ziele des Europäischen Jahres der Sprachen 2001. Deshalb unterstützt die Europäische Union das Filmfestival im Rheinpark Stadion Vaduz mit einem Beitrag in Höhe von 5'000 Euro. Das von Daniel Quaderer und seinem Team veranstaltete Fest ist eines von insgesamt 185 europäischen Projekten, das von der Kommission aus Anlass des Sprachenjahres eine finanzielle Zuwendung erhalten hat.
Wilfried Müller von der liechtensteinischen Koordinationsstelle des EJS 2001 freut sich über die Förderung des Film Festes und über das Angebot der Organisatoren, das Festival als weitere Informationsplattform nutzen zu dürfen. Vor jeder Vorführung verweist eine Einblendung auf der grössten Kinoleinwand der Region auf die Webseite der Kontaktstelle im Schulnetz, im Eingangsbereich liegen Informationsmaterialien zum Sprachenjahr auf. Zudem wird an fünf Abenden, an denen ein Film in der Originalsprache läuft, ein von der Koordinationsstelle gestifteter Preis unter den Anwesenden verlost: Ein kompletter interaktiver Sprachkurs mit 3 CD-ROMs, einer Audio CD und einem Sprachführer sollen die Gewinnerinnen oder Gewinner ermuntern, in eine neue Sprache hineinzuschnuppern bzw. schon vorhandene Kenntnisse per e-learning zu vertiefen.
Filme im Originalton bieten den Zuhörern eine ganz eigene Atmosphäre, die in synchronisierten Fassungen oftmals verloren geht. Daher kann das Film Fest dazu beitragen, dass das Kinopublikum motiviert wird, sich mit fremden Sprachen auseinander zu setzen. Es ist nicht nur reizvoll, einmal die richtige Stimme eines grossen Stars wie Julia Roberts, Jennifer Lopez oder Brad Pitt zu hören, der Originalton fördert auch die Lust, eine andere Sprache zu verstehen. Das ist mit Hilfe der Untertitel auch nicht so schwer, selbst wenn die Charaktere in den meisten Filmen Umgangssprache verwenden. Diese Sprache ist lebendiger und aktueller als es die Texte eines Lehrbuches sein können. Sollten da unbekannte Slangausdrücke oder Neologismen vorkommen, die noch in keinem Sprachbuch zu finden sind, so kann man schnell einen Blick auf den eingeblendeten Text werfen.
Ein weiterer Aspekt, warum viele Menschen Filme in der Originalfassungen bevorzugen, liegt in der Tatsache, dass hier die verbale Sprache, Stimmführung sowie die Gestik und Mimik wirklich zusammenpassen. Bei synchronisierten Fassungen ist dies nicht der Fall, weil sich die Körpersprache in allen Sprachen genauso unterscheidet, wie die Grammatik und der Wortschatz. Darüber hinaus trifft der Wortlaut im Original die Situation besser als eine Uebersetzung, die in den meisten Fällen zu Kompromissen gezwungen ist, denn viele Redewendungen und Wortspiele lassen sich nicht direkt oder nur ungenau übertragen.
Man mag zwar einwenden, dass das Sehen von Filmen lediglich die passive Sprachkompetenz fördere. Das mag richtig sein, bei aller Kritik darf aber nicht übersehen werden, dass Originalversionen den Anreiz geben können, sich intensiver mit einer Fremdsprache zu beschäftigen. Vielleicht lässt sich auch der eine oder andere aufgeschnappte Ausdruck schon bei der nächsten Gelegenheit im Urlaub verwenden, vielleicht reift im Laufe eines Kinoabends auch der Entschluss, sich zu einem Sprachkurs anzumelden, am besten mit Partnerin oder Partner, denn gemeinsam macht Sprachenlernen mehr Spass.
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