12. Internationale Deutschlehrertagung in Luzern
Vaduz (ots)
Vom 30. Juli bis 4. August findet in Luzern die 12. Internationale Deutschlehrertagung (IDT) statt. An diesem Kongress nehmen rund 1700 Lehrer, die an höheren Schulen Deutsch als Fremdsprache unterrichten, sowie Hochschulprofessoren aus 80 verschiedenen Ländern, zum Beispiel auch aus Algerien, Kuba und Pakistan, teil. Am 30. Juli eröffnete eine Medienkonferenz die Tagung. Themen waren Deutsch in der Welt (in Südostasien etwa nimmt der Deutschunterricht derzeit wieder zu), Fremdsprachenkonzept, Image der Schweiz im Ausland, Jahr der Sprachen des Europarats und Kulturaustausch.
Auch Liechtenstein, das ja zum deutschen Sprachraum gehört, hat zu diesem Kongress sowohl ideell als auch materiell beigetragen: Schulamtsleiter Guido Wolfinger vertrat Liechtenstein im Patronatskomitee des Kongresses, und die Guido Feger-Stiftung gab Stipendien (Reisebeihilfen) für Deutschlehrer, die ohne Reisekostenzuschuss nicht hätten teilnehmen können.
Ausserdem ist Liechtenstein neben anderen deutschsprachigen Ländern mit einem Informationsstand zum Thema Landeskunde im Deutschunterricht vertreten, was angesichts so vieler Multiplikatoren aus aller Welt eine ausgezeichnete Möglichkeit zur Darstellung Liechtensteins im Ausland bietet.
Botschafter Josef Wolf, der Ständige Vertreter Liechtensteins beim Europarat und derzeitiger Vorsitzender des Ministerkomitees des Europarats auf Botschafterebene, überbrachte ein Grusswort des Europarats. Er wies eingangs darauf hin, dass die europäische Einigung Sprachkompetenz erfordere: klare und deutliche Ausdrucksweise in der Muttersprache sowie Kenntnisse in möglichst vielen Fremdsprachen. Die Schulen müssten viele Fremdsprachen anbieten, und man sollte nicht unbedingt mit Englisch als leichter Sprache anfangen und schulische Zweisprachigkeit in Grenzregionen und sprachlich gemischten Gegenden fördern.
Botschafter Wolf betonte, dass der Europarat sich schon seit 1960 um wirksameres Fremdsprachenlernen bemüht habe. Er habe für alle europäischen Sprachen sogenannte Kommunikationsschwellen erarbeitet, die Lehrerausbildung verbessert, Mehrsprachigkeit gefördert, für möglichst frühes Sprachenlernen schon in der Grundschule und Sprachenerwerb auch in der Erwachsenenbildung geworben und einen mehrsprachigen Schlagwortkatalog im Bildungswesen geschaffen.
Josef Wolf erläuterte das Europäische Jahr der Sprachen als gemeinsame Aktion des Europarats in Strassburg und der EU in Brüssel, an der 45 Staaten teilnehmen. Ziel sei, sprachliche und kulturelle Vielfalt als schützenswertes Gut herauszustellen, Europas Bürger zum Sprachenlernen anzuregen und lebenslanges Sprachenlernen zu fördern. Ein Leitfaden "Sprachenlernen für alle" enthalte praktische Hinweise. Mit einer Europäischen Woche "Erwachsene lernen Sprachen" im Mai und einem Europäischen Sprachentag am 26. September seien zahlreiche Veranstaltungen verbunden, die für das Sprachenlernen werben sollten. Ein Europäischer Lenkungsausschuss koordiniere das Ganze.
Als Beitrag des Europarats zum Jahr der Sprachen nannte Botschafter Wolf neben der Verbreitung der bisherigen Arbeitsergebnisse
- einen europäischen Sprachenpass, in dem jeder seine Sprachkompetenz nach international festgelegten Kriterien eintragen könne;
- eine breitere Anwendung der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen und des Europäischen Rahmenübereinkommens für den Schutz nationaler Minderheiten; - ein Seminar über die Situation weniger weit verbreiteter Sprachen; - engere Zusammenarbeit des Europarats mit EU, UNESCO und nichtstaatlichen Organisationen im Sprachlernbereich.
Auch die 43 Mitgliedsstaaten des Europarats und zwei weitere Länder machen beim Jahr der Sprachen mit. Ausschüsse und Koordinatoren in den einzelnen Ländern organisieren mit Unterstützung der Medien Ausstellungen, allerlei Festlichkeiten, Seminare, Gesprächsrunden und vieles mehr.
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Nr. 360