Aussenminister Walch zu offiziellem Besuch bei Bundesrat Deiss
Vaduz (ots)
Enge Zusammenarbeit und Terrorismusbekämpfung im Mittelpunkt der Gespräche
Fragen der bilateralen und internationalen Zusammenarbeit bildeten den Schwerpunkt der Gespräche am 16. Oktober zwischen Bundesrat Joseph Deiss und Regierungsrat Ernst Walch. Beide Minister stimmten überein, dass die bilaterale Zusammenarbeit ausgezeichnet funktioniere und dort, wo notwendig, auch weiter vertieft werden soll. Sie ist auch eine der Grundlagen dafür, dass beide Länder in internationalen Organisationen und Gremien sehr eng zusammenarbeiten. «Wir würden einen Beitritt der Schweiz zur UNO sehr begrüssen. Natürlich ist dies aber eine Entscheidung, die allein von der Schweiz zu treffen ist», erklärte Regierungsrat Walch in diesem Sinne.
Gerade nach der Verabschiedung der Sicherheitsratsresolution zur Unterdrückung der Finanzierung des Terrorismus ist klar, dass die Vereinten Nationen in Fragen des Finanzplatzes, welche für Liechtenstein und die Schweiz von vitalem Interesse sind, eine zunehmend starke Rolle spielen wird. Walch begrüsste in diesem Zusammenhang ausdrücklich die seit einiger Zeit laufende schweizerisch-deutsche Initiative im UNO-Sanktionenbereich. Dabei soll durch gezielte Sanktionen die politische Spitze eines Landes getroffen, die Zivilbevölkerung aber möglichst geschont werden. Durch die Terroranschläge in New York und Washington haben diese Arbeiten im Bereich Finanzierungsaspekte neues Gewicht erlangt.
Die liechtensteinischen Massnahmen im Bereich der Terrorismusbekämpfung waren ein weiteres zentrales Thema in den Gesprächen, die in sehr freundschaftlicher Atmosphäre verliefen. Walch betonte, dass die humanitäre Hilfe für die afghanische Zivilbevölkerung in diesem Zusammenhang noch von steigender Bedeutung sein werde. Liechtenstein hat bisher 100'000 Franken für die betroffene afghanische Bevölkerung gespendet. Die Regierung zieht eine Erhöhung dieses Beitrags in Erwägung.
Die Stärkung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), insbesondere der politische Dialog, ist ein besonderes Anliegen der beiden Aussenminister. Hier besteht traditionell eine gute und intensive Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Liechtenstein. Aussenminister Walch informierte über das bevorstehende Treffen auf politischer Ebene zwischen der rumänischen OSZE-Präsidentschaft und der liechtensteinischen Europarats-Präsidentschaft am 30. Oktober in Vaduz.
Die Stärkung der Instrumente zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens, Stärkung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte und die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen wie der Europäischen Union und der OSZE sind hierbei besondere Anliegen im Programm des liechtensteinischen Vorsitzes im Europarat, der noch bis 8. November dauert.
Die liechtensteinisch-schweizerische Zusammenarbeit im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit soll auf pragmatische und direkte Weise intensiviert werden. So hat die Schweiz im Wege der DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit) angeboten, geeignete Personen aus Liechtenstein in das Schweizerische Korps für humanitäre Hilfe aufzunehmen. Zur Umsetzung dieses Angebotes und zur Rekrutierung geeigneter Personen werden Informationsveranstaltungen in Liechtenstein stattfinden. Liechtenstein hat bereits in der Vergangenheit verschiedene DEZA- Projekte unterstützt. So etwa das «Cash for Shelter»-Programm zur Unterbringung von Flüchtlingen in den Krisenregionen des Balkans oder den Wiederaufbau einer Schule in Albanien, die vor etwa einem Monat eröffnet wurde.
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