Regierungsrat Alois Ospelt am Kulturministertreffen in Brügge
Vaduz (ots)
Im Rahmen der belgischen Präsidentschaft der Europäischen Union lud der flämische Minister für Kultur, Bert Anciaux, am 4. und 5. Dezember zu einer informellen Tagung nach Brügge ein. Liechtenstein war am Treffen durch Regierungsrat Alois Ospelt sowie Tom Büchel, Leiter der Stabsstelle für Kulturfragen, vertreten.
Im Mittelpunkt der Tagung stand die Auseinandersetzung mit dem Rahmenprogramm «Kultur 2000». Das Förderprogramm der Europäischen Gemeinschaft steht den Ländern des Europäischen Wirtschaftsraumes sowie Zypern und den assoziierten Ländern Mitteleuropas offen. Ziel des Programmes ist die Förderung eines gemeinsamen Kulturraumes, der sowohl durch kulturelle Vielfalt, als auch durch ein gemeinsames kulturelles Erbe charakterisiert wird. Für die Laufzeit von fünf Jahren (2000-2004) ist ein Gesamthaushalt von 167 Millionen Euro vorgesehen. Unterstützt wird grundsätzlich die Zusammenarbeit bei internationalen Projekten auf allen künstlerischen und kulturellen Gebieten.
Nach der nunmehr zweijährigen Erfahrung mit dem Programm war es Zeit für eine eingehende Standortbestimmung. Zudem galt es, Vorschläge für eine verbesserte Weiterführung nach dem Jahr 2004 zu diskutieren. Die Delegationen waren daher aufgefordert, ihre Erfahrungen mit dem Förderprogramm einzubringen. Regierungsrat Alois Ospelt bedankte sich im Rahmen seiner Ausführungen dafür, dass die EFAT/EWR-Länder die Möglichkeit haben, am Förderprogramm teilzunehmen und gab der Hoffnung Ausdruck, dass diese auch bei einer Weiterführung eingebunden werden. Er wies in seiner Stellungnahme insbesondere auf die Probleme hin, welche sich für einen Kleinstaat ergeben. Gerade für kleine Länder ist es schwierig und oftmals gar unmöglich, einen Projektpartner zu stellen, da die ausgeschriebenen Projekte in Umfang und Zielsetzung schnell einmal die vorhandenen Möglichkeiten überschreiten. Der Wunsch nach vermehrter Berücksichtigung von Kleinprojekten wurde im Verlaufe der Diskussion auch von anderen Delegierten mitgetragen.
Allgemein wurde das Förderprogramm positiv gewürdigt. Gewünscht wurden mehr Flexibilität bei der Anwendung sowie weniger bürokratische Hürden bei einer Bewerbung. Die Delegierten verwiesen auf die Tatsache, dass das Programm die Verwirklichung von Projekten ermöglicht hat, welche ohne die Unterstützung durch die Europäische Union nicht zustande gekommen wären. Der Belgische Vorsitz stellte zum Schluss des Treffens mit Freude fest, dass ein gemeinsamer Wille vorhanden ist, die internationale Zusammenarbeit auf kulturellem Gebiet zu verstärken und diese auch auf die beitrittswilligen Staaten zu erweitern.
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