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Fürstentum Liechtenstein

Für die Vergangenheit sensibilisieren: «Anne-Frank-Ausstellung» in Vaduz

Vaduz (ots)

Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 22. Januar
2002 beschlossen, einen Beitrag über 7'500 Franken zur
Internationalen Wanderausstellung «Anne Frank - eine Geschichte für
heute» zu genehmigen. Die Ausstellung soll in der Zeit vom 27. Mai
bis 22. Juni 2002 im Foyer des Liechtensteinischen Gymnasiums
stattfinden. «Ziel dieser Ausstellung ist, Jugendlichen den Zugang zu
Fragen der Vergangenheit zu verschaffen und gleichzeitig für diese -
nach wie vor aktuellen - Themen zu sensibilisieren», erklärte
Regierungschef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck.
«Schulen sollen nicht nur die Aufgabe wahrnehmen, den Schülerinnen
und Schülern Wissen sowie Fachkompetenz zu vermitteln, sondern auch
einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass Jugendliche lernen,
über Toleranz, Demokratieverständnis und Menschenrechte
nachzudenken», so die Bildungsministerin.
Anne Frank: Zeitzeugin einer unmenschlichen Rassenpolitik
Menschen in aller Welt kennen das Tagebuch der Anne Frank, die
sich - 1929 als Kind jüdischer Eltern in Frankfurt am Main geboren -
während des Naziterrors mit ihrer Familie in einem Amsterdamer
Hinterhaus verbergen konnte, bis sie 1944 entdeckt und deportiert
wurde. Anne Frank ist durch ihren Tod 1945 im Konzentrationslager
Bergen-Belsen zum Symbol für Millionen von Juden geworden, die der
Rassenpolitik Hitler-Deutschlands zum Opfer fielen.
Aktive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit
«Liechtenstein ist sich auch in der heutigen Zeit bewusst, dass es
nötig ist, sich mit der Vergangenheit intensiv auseinanderzusetzen.
Ein Land darf sich nicht darauf beschränken, sich bei allfälligen
Forderungen auf Geldleistungen zu reduzieren, sondern ist
verpflichtet, gerade bei jüngeren Generationen nachhaltige
Aufklärungsarbeit zu leisten», zeigte sich Rita Kieber-Beck vom Sinn
der Ausstellung überzeugt. Aus diesem Grund konnte die
Anne-Frank-Wanderausstellung, die in zahlreichen Metropolen und
Städten in 30 Ländern zu sehen war, auch für das Liechtensteinische
Gymnasium in Vaduz gewonnen werden.
Die Ausstellung, die vom 27. Mai bis 22. Juni 2002 in Vaduz
gastiert, soll öffentlich zugänglich sein und somit allen
Schülerinnen und Schülern sowie einem breiten Publikum in
Liechtenstein die Gelegenheit bieten, sich mit einem wichtigen
Abschnitt der Zeitgeschichte auseinanderzusetzen und Verbindungen zur
heutigen Zeit schaffen. Die Themen der Ausstellung, ausgesucht nach
den Etappen der Lebensgeschichte Anne Franks, haben heute - wie auch
gestern - grosse Relevanz. Um den Schülerinnen und Schülern
authentische Informationen aus der Vergangenheit zugänglich zu
machen, sollen auch Zeitzeugen aus ihren Erfahrungen berichten.
Schüler als Ausstellungsexperten
Die Ausstellung, welche am Liechtensteinischen Gymnasium
präsentiert wird, wurde als Wanderausstellung konzipiert und kann
deshalb ohne grossen finanziellen Aufwand übernommen werden. Die
Kosten von 7'500 Franken, welche von der Regierung übernommen werden,
beinhalten Transport, Versicherung sowie alle notwendigen Materialien
zur Sicherstellung der Wanderausstellung.
«Ebenso in den Kosten integriert ist ein spezielles
Ausbildungsprogramm für interessierte Schülerinnen und Schüler,
welche sich als Experten zur Ausstellungsbegleitung zur Verfügung
stellen werden», betonte Bildungsministerin Rita Kieber-Beck.

Kontakt:

Presse- und Informationsamt des Fürstentums Liechtenstein (pafl)
Tel. +423/236'67'22
Fax +423/236'64'60
Internet: www.presseamt.li

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