pafl: Auswertung der Prämienverbilligung für einkommensschwache Versicherte im Hausarztsystem "Gesundheits-Netz Liechtenstein"(GNL) für das Jahr 2002
(ots)
Vaduz, 17. September (pafl) -
Nachdem im Jahr 2000 die Revision des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) am 1. April 2000 in die Praxis umgesetzt wurde, konnte nun im Jahr 2002 das zweite, vollständige Beitragsjahr des Prämienverbilligungssystems innerhalb des "Gesundheits-Netzes Liechtenstein (GNL)" abgeschlossen werden. Ein Beitragsjahr umfasst jeweils die Rückvergütungen von Krankenkassenprämien für die Zeitspanne von Januar - Dezember. Die Beiträge der Versicherten an die obligatorische Krankenpflegeversicherung basieren auf sogenannten Kopfprämien, die unabhängig von Einkommen und Vermögen erhoben werden. Mit der individuellen Prämienverbilligung sollen die in wirtschaftlich bescheidenen Verhältnissen lebenden Personen finanziell entlastet werden.
Insgesamt sind 3'283 Anträge von Versicherten beim Amt für Volkswirtschaft eingegangen, was etwa 12 Prozent der erwachsenen Wohnbevölkerung entspricht. Davon konnten 2'689 Anträge (81,9 Prozent) positiv entschieden werden. Negative Entscheide mussten 587 (17,9 Prozent) erlassen werden, wobei in knapp 18 Prozent der Fälle die Antragsteller nicht im Hausarztsystem versichert waren und in 80 Prozent der Fälle die Erwerbsgrenzen überschritten waren. Von den 456 Ablehnungen infolge Überschreitens der Erwerbsgrenzen betrafen 70 Anträge solche von in Ausbildung stehenden Personen, bei denen das Elterneinkommen über der Erwerbsgrenze lag.
Wie bereits ausgeführt, wurde das Prämienverbilligungssystem im Rahmen des neuen Krankenversicherungsgesetztes unterjährig eingeführt. Mit dem Abschluss des Jahres 2002 ergibt sich nun erstmals die Möglichkeit, gewisse Angaben über die zahlenmässige Entwicklung dieses Systems bzw. dessen Akzeptanz zu machen.
Die im Jahr 2002 tatsächlich ausgerichteten Leistungen des Landes für die Prämienverbilligung 2002 betrugen 2'730'743.65 Franken. Im Jahr 2002 wurden zusätzlich 6'952.20 Franken an noch ausstehenden Prämiensubventionen für Ansprüche aus dem Jahr 2001 "nachbezahlt". Somit resultierte im Jahr 2002 ein Total von 2'737'695.85 Franken an ausbezahlten Prämienverbilligungen nach KVG.
Diese 2'730'743.65 Franken an Prämienverbilligung nach KVG des Jahres 2002 wurden an insgesamt 2'689 Bezüger und Bezügerinnen ausgerichtet; dies sind 14,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Relativ zur erwachsenen Wohnbevölkerung lässt sich hieraus für 2002 eine Bezüger-Quote von 10 Prozent berechnen. Schliesslich ergibt die separate Betrachtung nach Geschlecht für den weiblichen (erwachsenen) Bevölkerungsanteil eine deutlich höhere Quote als für den männlichen (weiblich 6,5 Prozent, männlich 3,5 Prozent).
Weiter lässt sich aus den genannten Zahlen errechnen, dass im Jahr 2002 im Durchschnitt pro Bezüger 1'015.50 Franken an Leistungen nach KVG ausgerichtet wurden; pro Monat ergibt dies ein Betrag von 84.65 Franken. Diese Grössen können ins Verhältnis gesetzt werden mit dem gemäss der Betriebsrechnung der OKP ausgewiesenen Prämiensoll pro versicherten Person im "GNL" von 2'124 Franken (mit Unfall) bzw. 1'980 Franken (ohne Unfall) pro Jahr oder von 177 Franken (mit Unfall) bzw. 165 Franken (ohne Unfall) pro Monat und lassen dann folgende Interpretation zu: Hat eine versicherte Person im Jahr 2002 eine Prämienverbilligung erhalten, dann wurde dieser Person im Durchschnitt fast 50 Prozent ihrer Monatsprämie subventioniert, während die andere Hälfte oder ca. 80 bis 90 Franken der Prämie von ihr selbst bezahlt werden musste.
Die Erfahrungen mit der Durchführung der Prämienverbilligung haben gezeigt, dass die Prämienverbilligung für einkommensschwache Versicherte eine echte finanzielle Entlastung bringt und daher einem absoluten Bedürfnis entspricht.
Der Abschlussbericht über die Prämienverbilligung für das Jahr 2002 kann beim Amt für Volkswirtschaft, Abteilung Versicherung/Prämienverbilligung, Austrasse 15, 9490 Vaduz, bezogen werden (Tel. +423 / 236 62 92, Fax +423 / 236 74 20, E-Mail: cornelia.konrad@avw.llv.li , Internet: www.avw.llv.li).