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Fürstentum Liechtenstein

pafl: Ostschweiz Luftbelastung mit organischen Schadstoffen unerwartet hoch

(ots)

Vaduz, 5. August (pafl) -

Die EU hat für Benzol in der
Aussenluft einen Grenzwert von 5 µg/m3 im Jahresdurchschnitt 
eingeführt. Durch die Übernahme der entsprechenden Richtlinie ins 
EWR-Abkommen ist dieser Grenzwert auch für Liechtenstein massgebend. 
Zur Überwachung dieses Grenzwertes sowie weiterer organischer 
Schadstoffe (neben Benzol auch Toluol, Ethylenbenzol und Xylole) 
wurden im Jahr 2002 an sieben und im Jahr 2003 an sechs 
liechtensteinischen Standorten Immissionsmessungen mit 
Passivsammlern durchgeführt. Dabei wurde der Immissions-Grenzwert 
für Benzol an allen Messstandorten eingehalten. Aufgrund der 
krebserregenden Eigenschaften von Benzol ist jedoch darauf 
hinzuweisen, dass die Einhaltung dieses Grenzwertes nicht 
dahingehend interpretiert werden darf, dass dann keine 
Gesundheitsgefährdung mehr vorliegt.
Die höchsten Benzolkonzentrationen wurden entlang stark befahrener 
Strassen in Vaduz (Äule) und Schaan (Landstrasse) gemessen. Der 
Jahresmittelwert lag im 2002 an beiden Standorten bei 2.9 µg/m3 und 
demzufolge nur knapp über dem Zielwert von 2.5 µg/m3 des deutschen 
Länderausschusses für Immissionsschutz (LAI). Die durchschnittliche 
Benzol-Belastung an den erwähnten Standorten in Schaan und Vaduz ist 
vergleichbar mit den Jahresmittelwerten, wie sie an der äusserst 
stark verkehrsbelasteten Feldkircher Bärenkreuzung gemessen werden.
Das Verhältnis von Toluol zu Benzol wies am „Hintergrundstandort“ 
Mauren Birkenhof zeitweise unerwartet hohe Werte auf. Da weder der 
Verlauf der Benzol- noch der Toluolkonzentration besonders auffällig 
ist, wird vermutet, dass die Verschiebungen des Toluol- 
Benzolverhältnisses auf verstärkte Importe von Luftmassen aus dem 
Grossraum Feldkirch zurückzuführen sind. Allerdings können auch 
lokale Einflüsse wie beispielsweise Lösemittelemissionen aus 
Industrie- und Gewerbebetrieben nicht ausgeschlossen werden.
Im Messjahr 2003 wurden an allen Standorten für alle gemessenen 
Stoffe geringere Belastungen als im Vorjahr registriert. Dies dürfte 
mit den stark unterschiedlichen meteorologischen Bedingungen 
(Jahrhundertsommer 2003) zusammenhängen. Aussagen über Trends können 
aufgrund der erst zweijährigen Messreihe noch nicht gemacht werden. 
Das Amt für Umweltschutz wird deshalb die Belastung mit organischen 
Schadstoffen in den kommenden Jahren weiterhin überwachen.
Der Bericht zu den Messresultaten der Jahre 2002 und 2003 kann auf 
der Homepage des Amtes für Umweltschutz www.afu.llv.li 
heruntergeladen oder direkt beim Amt bestellt werden (Tel: +423/236 
61 91).

Kontakt:

Amt für Umweltschutz
Dr. Helmuth Kindle
+423/236 61 97

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