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Fürstentum Liechtenstein

pafl: Der Jugendgewalt keinen Freiraum geben

Vaduz, 3. November (pafl) -

(ots)

Sprengstoffanschlag unterstreicht Bedeutung von Gewaltprävention

Die Regierung des Fürstentums
Liechtenstein hat an ihrem Mediengespräch von Dienstag, 3. November, 
über den Sprengstoffanschlag informiert, der sich in der Nacht von 
vergangenem Sonntag in Triesen ereignet hat. Nach Auffassung der 
Regierung unterstreicht der untersuchte Strafgegenstand die 
Wichtigkeit von Gewaltprävention und Sozialarbeit an Liechtensteins 
Schulen, wie dies seit einigen Jahren vermehrt praktiziert wird.
"Der Sprengstoffanschlag in Triesen offenbart eine Form der Gewalt, 
die Liechtenstein bisher nicht gekannt hat", erklärte Regierungsrat 
und Innenminister Alois Ospelt anlässlich des Mediengesprächs. Der 
Strafbestand geht nach den derzeitigen Ermittlungen weit 
über ‚jugendlichen Leichtsinn’ hinaus. So ist der Anschlag nicht das 
Werk jugendlicher Heisssporne, sondern das Resultat einer mehrere 
Wochen währenden detaillierten Planungsarbeit.
Gesellschaft gegen Gewalt
Wie Regierungsrat Ospelt weiter ausführte, mache der Vorfall 
deutlich, dass es künftig noch intensiverer Anstrengungen im Umgang 
mit Gewalt bedürfe. Dabei seien aber nicht nur Justiz und Polizei 
gefordert, sondern auch die Gesellschaft als solche. Es gehe darum, 
strafbares Verhalten zu sanktionieren und damit klare Grenzen 
aufzuzeigen. Auf diese Weise könne verhindert werden, dass der 
Jugendgewalt Freiräume zur ungehinderten Entfaltung gegeben würden. 
Dabei gehe es darum, an den Mut zur Intervention zu appellieren, 
denn ein Dulden oder Wegschauen bedeute immer schon, der Gewalt 
Boden zur Entfaltung zu gewähren.
Gewaltschutzkommission
Von Seiten der Regierung wird dem Thema Sicherheit und Gewalt 
seit Jahren oberste Priorität beigemessen. Aus diesem Grund wurde im 
Juni 2003 die ständige Gewaltschutzkommission eingesetzt. In diesem 
Umfeld wurde ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Kanton St. Gallen zur 
Gewaltprävention ausgearbeitet, das exakt jene Altersklassen 
sensibilisieren soll, in welchem sich die Personen befinden, die in 
den Sprengstoffanschlag involviert sind.
Gewalt in Schule thematisieren
Wie Regierungschef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck anlässlich 
des Mediengesprächs ausführte, komme der Schule in der Prävention 
von Jugendgewalt besondere Bedeutung zu. Im Wissen darum seien im 
Rahmen des neuen Lehrerdienstrechts Zeitgefässe geschaffen worden, 
in welchen sich die Klassenlehrer intensiver mit den Problemen und 
Fragen der Schüler auseinandersetzen können.
Hinzu komme neben anderen Massnahmen, dass seit Sommer diesen 
Jahres direkt in den Schulen Sozialarbeit betrieben werde, um so den 
Schülerinnen und Schülern sowie der Lehrerschaft Hilfestellung zu 
bieten und Spannungen frühzeitig erkennen zu können. All diese 
Massnahamen könnten zwar jugendliche Gewaltakte wie in Triesen nicht 
verhindern, aber zu einer massgeblichen Prävention und Hilfestellung 
beitragen.
Abschliessend wies Regierungschef-Stellvertreterin Kieber-Beck 
darauf hin, dass die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen seien 
und daher keine Vorverurteilung stattfinden dürfe. Stattdessen sei 
es zentral, die Geschehnisse detailliert zu untersuchen und im 
Anschluss daran allenfalls weitere Massnahmen zur künftigen 
Vermeidung derartiger Strafakte umzusetzen.

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