pafl: Regierung unterstützt Energieprojekt "Energie sparen, natürliche Ressourcen schonen, Lebensqualität verbessern" in Zentralasien
(ots)
Vaduz, 18. August (pafl) -
Anlässlich des Umweltgipfels von Johannesburg im Jahre 2002 trat Liechtenstein der von der Schweiz angeregten "Internationalen Partnerschaft für die nachhaltige Entwicklung von Berggebieten" bei. In der Folge beschlossen die Umweltminister der Alpenländer bei der letzten Alpenkonferenz, Erfahrungen aus dem Alpenprozess in Projekte dieser internationalen Bergpartnerschaft einzubringen, insbesondere in solche in den Bergregionen der Karpaten, des Kaukasus und Zentralasiens. Damit soll ein Beitrag zu Umwelt und Sicherheit, nicht zuletzt in Krisenregionen wie dem Kaukasus, geleistet werden.
In diesen Bergregionen stellen die Ausgaben für Energie für viele Familien eine ungeheure Belastung des Haushaltbudgets dar. Deshalb stellen viele Haushalte auf "betriebseigene" Energieträger um, d.h., sie verbrennen mehr und mehr getrockneten Mist (bis zu 3 Tonnen pro Haushalt und Winter); dies führt längerfristig zu schweren Ernteeinbussen, da Mineraldüngern nicht zur Verfügung stehen. Ohnehin spärlich vorhandene Busch- und Baumressourcen werden zunehmend abgeholzt, was unter anderem zu Erosion und Beeinträchtigung des Wasserhaushaltes führt.
Seit 2002 unterstützt deshalb Liechtenstein zusammen mit anderen Partnern Projekte im Energiebereich in den Ländern Zentralasiens: In einer ersten Projektphase wurden Prototypen von lokal herstellbaren Isolationsmaterialien sowie mögliche Herstellverfahren entwickelt und geprüft. Ausgegangen wurde von lokal verfügbaren Rohstoffen wie Lehm, Stroh, Wolle, Kalk, etc. In zwei weiteren Projektphasen galt es, die Wirksamkeit der entwickelten Isolationsmaterialien sowie die Anwendungsmöglichkeiten an konkreten Objekten zu überprüfen. So wurden in verschiedenen Klimazonen eine Reihe von Pilotobjekten isoliert, Messungen und Bewertungen der damit erzielten Wirkungen durchgeführt und gleichzeitig lokale Fachkräfte ausgebildet. In der nun anlaufenden vierten Projektphase sollen vor allem Tätigkeiten im Bereich der Nutzung der Sonnenenergie, der Verbesserung der Öfen und des Energie- und Ressourcenmanagements auf verschiedenen Ebenen, insbesondere im Hinblick auf die CO2-Reduktion gemacht werden.
Ein erneuter Unterstützungsbeitrag seitens Liechtensteins bietet Gelegenheit, die anlässlich der Ratifikation des Kyoto-Protokolls bekundete Absichtserklärung der Regierung, nämlich als Ausdruck des klimapolitischen Engagements ein Klimaschutzprojekt in einem Entwicklungsland mit einem Beitrag von 100`000 Franken zu unterstützen, mit einem konkreten Umsetzungsprojekt einzulösen.
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Ressort Umwelt, Raum, Land- und Waldwirtschaft
Stefan Hassler
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