pafl: Nationalmuseum Prag dankt mit einer Sonderausstellung für Hochwasserhilfe
(ots)
Vaduz, 10. Oktober (pafl) -
Als im August 2002 eines der schlimmsten Hochwasser der letzten Jahre Teile von Österreich, Deutschland und der Tschechischen Republik heimsuchte, beschloss die Regierung, den Ländern insgesamt eine Million Franken für den Wiederaufbau zur Verfügung zu stellen. Die Tschechische Republik, insbesondere die Region um Prag, verfügt über wertvolle Kulturgüter, die durch das Hochwasser grossen Schaden genommen haben. Bei der Überschwemmung der Depots des Nationalmuseums in Theresienstadt wurden an die 20'000 Bücher, vor allem aus den Beständen der Schlossbibliotheken, beschädigt. Die Regierung entschied deshalb, 150'000 Franken für die Restaurierung von wertvollen Büchern und Drucken des Nationalmuseums in Theresienstadt zur Verfügung zu stellen.
Dank der finanziellen Hilfe des Fürstentums Liechtenstein konnte das Nationalmuseum die wertvollsten Bände restaurieren und Lagerräume instand setzen. Wichtiges Kulturgut konnte so vor dem drohenden Verlust bewahrt werden. Anlässlich einer Sonderausstellung zeigt das Nationalmuseum in Prag nun Bücher, die vom Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen wurden, und gibt einen Einblick in die verschiedenen Stadien der Restaurierung. Wie die Verantwortlichen des Nationalmuseums erklärten, soll die Ausstellung gleichzeitig eine Danksagung an das Fürstentum Liechtenstein sein. Daher wird sie mit Bild- und Texttafeln zu Liechtenstein ergänzt. Informiert wird über das Fürstenhaus, Land und Leute sowie Geschichte und Gegenwart.
Die Eröffnung der Sonderausstellung fand am Montag statt. Zahlreiche geladene Gäste fanden sich dazu im Nationalmuseum ein. Liechtenstein war mit Botschafterin Maria-Pia Kothbauer, Josef Braun, Präsident des Kulturbeirats, und Thomas Büchel, Leiter der Stabsstelle für Kulturfragen vertreten. Generaldirektor Lukes bedankte sich anlässlich der Feier für die grosszügige Hilfe aus Liechtenstein. Botschafterin Maria-Pia Kothbauer ging in ihrer Rede auf den damaligen Beschluss zur Hilfeleistung ein und nutzte die Gelegenheit, den anwesenden Gästen Liechtenstein näher zu bringen. Sie zeigte anhand geschichtlicher Meilensteine auf, wie Liechtenstein die Souveränität erhielt und sich in den letzten 200 Jahren als selbständiger Staat behauptete. Besondere Ankerkennung fand auch der musikalische Rahmen der Eröffnungsfeier. Die Pianistin Elena Büchel, welche mit der Liechtensteiner Delegation angereist war, verzauberte das Publikum mit virtuosem Spiel auf dem bereitgestellten Flügel im Pantheon des Nationalmuseums. Der Anlass wurde so zu einer besonderen kulturellen Begegnung der beiden Länder.
Die Sonderausstellung im Nationalmuseum am Wenzelsplatz in Prag ist noch bis Januar zu sehen.