pafl: Neue Publikation zu Denkmalpflege und Energiesparen: Denkmalpflege und Energiesparen - Konfliktsituation oder Ideallösung?
(ots)
Vaduz, 19. Oktober (pafl) -
Unter dem Titel "Denkmalpflege und Energiesparen - Konfliktsituation oder Ideallösung?" hat die Abteilung Denkmalpflege und Archäologie des Hochbauamtes eine neue Publikation herausgegeben. Sie soll Eigentümern, Baufachleuten und allen Interessierten Anregungen und Hinweise geben, wie in Beachtung der Bauphysik und der Bausubstanz energetische Massnahmen bei Altbauten sinnvoll eingesetzt werden können.
In Zusammenhang mit Renovationen und Modernisierungen von Altbauten stehen oftmals energetische Wärmeschutzmassnahmen im Widerspruch zu denkmalpflegerischen Aspekten. Es fehlten im Fürstentum Liechtenstein bislang Informationen, die aufzeigen, dass Wärmeschutzmassnahmen zum Erreichen des geforderten gesetzlichen Standards auch mit Mitteln erreicht werden können, welche den denkmalpflegerischen Vorgaben besser dienen und trotzdem dem Nutzer den gewünschten Komfort gewähren. Die liechtensteinische Denkmalpflege hat deshalb ein Forschungsprojekt in Auftrag gegeben, welches Hintergründe und Massnahmen aufzeigen soll, wie Altbauten einerseits wärmetechnisch und bauphysikalisch zweckmässig verbessert werden, wie anderseits dabei aber auch die grundsätzlichen Strukturen des geschützten, schützens- oder erhaltenswerten Denkmals respektiert werden können. Das Forschungsprojekt konnte erfolgreich abgeschlossen werden und die Publikation liegt nun vor.
Denkmalpflege und Ökologie
Die Publikation zeigt Hintergründe und Massnahmen auf, wie Altbauten, seien sie in Holz gezimmert oder in Stein gemauert, energetisch und bauphysikalisch sinnvoll und zweckmässig verbessert werden können. Das Ziel dieser Massnahmen liegt nicht primär nur in der Energieeinsparung, sondern vor allem sollen die angemessenen Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass eine Altbaute entsprechend heutigen Wohn- oder Nutzungsansprüchen sinnvoll weitergenutzt werden kann. Diese Weiternutzung soll jedoch auch gleichzeitig die grundsätzliche Struktur des geschützten oder erhaltenswerten Objektes respektieren. Derart soll ein respektvolles Miteinander zwischen Eigentümer- und Nutzerinteressen einerseits und den Interessen der Denkmalpflege und damit den öffentlichen Interessen erreicht werden. Gelingt die dauerhafte Nutzung und damit auch Erhaltung eines Baubestandes, wird gleichzeitig auch ein massgeblicher ökologischer Beitrag erbracht. Die Nutzung von Bestehendem schont die Ressourcen wie Baumaterialien und Energie, schont die Umwelt. Eine möglichst sanfte Renovation und Weiternutzung eines Baubestandes stützt sich auf althergebrachte Materialien und Bauweisen. Auch ist ein Umbau aus ökologischer und denkmalpflegerischer Sicht immer besser als ein Abbruch. Integrale Denkmalpflege schliesst somit diesen Bereich ein, dass alte Bauten mit traditionellen und damit auch ökologischen Bauweisen und Materialien restauriert oder renoviert werden oder dass die Weiterentwicklung der Siedlungen und Quartiere ebenso mit ökologischen, energiesparenden Bauweisen und Materialien erfolgt. Dieser Auftrag gilt gleichermassen für Alt- und Neubauten. Die in der neuen Broschüre festgehaltenen Ergebnisse und Anregungen sind ein wichtiger und wertvoller Beitrag zur Pflege und Weiterentwicklung der traditionellen Baukultur und somit gesamthaft der Kulturlandschaft im Fürstentum Liechtenstein.
Die Publikation Denkmalpflege und Energiesparen - Konfliktsituation oder Ideallösung? (ISBN-10: 3-9522933-3-4, ISBN-13: 978-3-9522933-3- 1) kann für CHF 25.- /EUR 18.- (plus Versandkosten) bestellt werden bei:
Hochbauamt - Abt. Denkmalpflege und Archäologie Städtle 38 FL - 9490 Vaduz Tel. 00423 236 62 82 denkmalpflege@hba.llv.li