pafl: Gesund und passend: Aktion Kinderfüsse wird fortgesetzt
(ots)Gesund und passend: Aktion Kinderfüsse wird fortgesetzt
Rund 70 Prozent der Kindergartenkinder tragen zu kurze Finken, rund 33 Prozent zu kurze Schuhe. Untersuchungen durch das Amt für Gesundheit in einigen ausgewählten Kindergärten in Liechtenstein haben gezeigt, dass Kinder oft keine passende Schuhe und Finken tragen. Regierungsrat Martin Meyer: "Kinderfüsse und Kinderschuhe müssen deshalb regelmässig gemessen werden. Wir werden auch im kommenden Schuljahr dafür sorgen, dass wir mit entsprechenden Aufklärungsmassnahmen für gesunde Füsse unserer Kinder sorgen."
Zu kurze Schuhe schädigen unsere Kinder nachhaltig. Gerade bei kleinen Kindern ist diese Gefahr sehr ausgeprägt, da sie selbst noch nicht spüren können, ob ihnen Schuhe oder Finken wirklich passen. Das Nervensystem ist noch nicht genügend ausgereift, das Gefühl dafür fehlt. Wenn Schuhe oder Finken zu klein sind, rollen die Kinder die Zehen ein, und der Schuh "passt." Zudem gewöhnen sich die Kinder so frühzeitig an dieses Gefühl in zu kleinen Schuhen und sehen es später als "normal" an, wenn sich ein Schuh an ihrem Fuss so eng anfühlt.
Mehr Platz
Studien zeigen immer wieder, dass Eltern über die gesundheitlichen Folgen von nicht passenden Schuhen kaum informiert sind. Helen Näf vom Amt für Gesundheit: "Die Eltern kennen meistens keine effizienten Methoden, um die tatsächliche Passform von Schuhen und Füssen zu überprüfen." Auswertungen von Fragebögen in Liechtensteiner Kindergärten machen deutlich, dass sich Eltern zwar regelmässig darum bemühen, die Passform der Kinderschuhe zu messen. Sie wissen jedoch kaum, mit welchen Methoden dies verlässlich durchgeführt werden kann. Die Daumenprobe ist dabei das gebräuchlichste, jedoch leider ein wenig zuverlässiges Messinstrument. "Da sich ein Fuss durch die Bewegung beim Gehen ausdehnt, benötigt er mehr Platz als die eigentliche Fusslänge. Man geht von einem Wert von plus 12 mm aus, damit ein Fuss sich ungehindert bewegen kann", so Helen Näf.
Eine Veränderung des Grosszehenwinkels ist nur eine Auswirkung, welche durch das Tragen von zu kurzen Schuhen entstehen kann. Im Rahmen des Österreichischen Forschungsprojektes "Kinderfüsse-Kinderschuhe" konnte dies erstmals nachgewiesen werden. Ferner sind Auswirkungen auf die Körperhaltung und das Bewegungsmuster anzunehmen. Daraus sind negative Folgen für den gesamten Bewegungsapparat ableitbar.
Nicht drin was darauf steht
Erschwerend für die Eltern kommt hinzu, dass nur gerade rund vier Prozent aller Schuhe die korrekte Grössenbezeichnung tragen. Also ist demzufolge bei 96 Prozent der Schuhe und Hausschuhe nicht wirklich drin, was drauf ist. Dies bedeutet, dass Eltern Schuhe nicht einfach nach der Grösse kaufen können. Es müssen die Füsse gemessen werden, dann muss zu der Fusslänge 12 mm dazu gegeben werden um das korrekte Mass, das ein Fuss in der Bewegung braucht, zu erhalten. Dann muss der Schuhinnenraum gemessen werden, um festzustellen, ob der Schuh oder Finken wirklich die richtige Passform für das Kind hat. Nur so kann sicher gestellt werden, dass die Kinder Schuhe und Finken tragen, die wirklich passen und die Kinder keine gesundheitlichen Schäden davon tragen.
Um Füsse und Schuhinnenräume richtig zu messen, stellt das Amt für Gesundheit den Kindergärten in Liechtenstein einfache Messgeräte zur Verfügung. Je jünger Kinder sind, um so öfter sollten die Füsse und Schuhe nachgemessen werden, da die Füsse pro Monat durchschnittlich einen Zentimeter wachsen. Gerade Hausschuhe dürfen dabei nicht vergessen werden. Getragene, gute Schuhe dürfen weitergegeben werden, aber: sie müssen passen. Das heisst auch hier wieder: messen und regelmässig überprüfen. Regierungsrat Meyer zur Initiative Kinderfüsse an den Kindergärten: "Wir sind von dieser Aktion überzeugt. Gesunde Füsse brauchen passende Schuhe."
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