pafl: Vorbereitungen zur EURO 08 laufen planmässig
Vaduz (ots)
Vaduz, 1. April (pafl) - Knapp 60 Tage vor Beginn der Fussball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz sind die Vorbereitungen der Polizei für den grössten Einsatz ihrer Geschichte nahezu abgeschlossen. Neben hochrangigen Vertretern aus 22 europäischen Staaten nahmen an einer grossen Anrainer-, Transit- und Teilnehmerstaatenkonferenz in Wien auch Vertreter des Österreichischen Fussballbundbundes, des SFV, der UEFA, Interpol, Europol, Eurojust, Frontex und FairPlay teil. Liechtenstein wurde dabei von einer Delegation vom Ressort Inneres und der Landespolizei vertreten. Im Mittelpunkt der Konferenz stand vor allem die polizeiliche Zusammenarbeit während der Fussball-Europameisterschaft 2008, die vom 7. bis 29. Juni 2008 in Österreich und der Schweiz stattfinden wird.
Friedliche Grossveranstaltung
Weit über 99 Prozent der Fans werden in friedlicher Absicht nach Österreich und in die Schweiz kommen, dennoch sind umfangreiche Sicherheitsvorbereitungen notwendig. "Damit die drittgrösste Sportveranstaltung nicht von einigen wenigen Störenfrieden boykotiert werden kann, ist neben einer guten Vorbereitung in beiden Ausrichterländern eine intensive und enge internationale Zusammenarbeit notwendig. Bei der Konferenz in Wien wurden die Details der Zusammenarbeit in allen wichtigen Fragen, wie personelle Unterstützung, etc. endgültig fixiert", so Regierungsrat Martin Meyer.
3-D-Philospohie
Wie in Deutschland und Portugal forciert die Polizei in der Schweiz und Österreich während der EURO 2008 die international bewährte 3-D-Philospohie: Dialog, Deeskalation und Durchsetzung. In der Phase des Dialogs wird die Polizei den Gästen und Zuschauern bei Fragen und Problemen freundlich, unterstützend und hilfsbereit zur Seite stehen. Bei kleineren Störungen wird die Polizei deeskalierende Massnahmen setzen. Während der EURO 2008 werden 27'000 Polizeikräfte aus Österreich inklusive Einsatzeinheiten, WEGA, Cobra und Ordnungspolizei im Einsatz sein. Es gilt eine Urlaubssperre während der gesamten Europameisterschaft. Für die Fanbetreuung werden rund 170 Szenekundige Beamte eingesetzt, die mit den Fussballfans in unmittelbarem Kontakt stehen werden. "Die Einsatzeinheiten in Österreich und die Polizeikräfte in der Schweiz werden zusätzlich von je 850 deutschen Kollegen unterstützt. Ohne internationale Zusammenarbeit ist eine Grossveranstaltung wie die EURO 2008 nicht mehr durchführbar", so Regierungsrat Martin Meyer.
Internationale Unterstützung fixiert
Alle Staaten haben bereits personelle Unterstützung zugesagt: Kroatien wird 31 Polizisten entsenden, Polen 25 Beamte, Schweden 15 Beamte, Griechenland 12 Beamte sowie Russland und Spanien je elf Beamte. Deutschland wird zu den zusätzlichen Beamten der Einsatzeinheiten 31 weitere Beamte entsenden. Teilweise werden die Beamten ihren Dienst in ihren jeweiligen Uniformen an Bahnhöfen, Flughäfen sowie bei Public-Viewing-Veranstaltungen versehen, in erster Linie zum Zweck der Prävention. Es ist ein wichtiger Aspekt der Prävention, wenn Fans bei der EURO 2008 auf Polizisten treffen, die eine Uniform ihres Heimatstaates tragen und in der eigenen Sprache angesprochen werden können. Ebenso werden die Veranstalterländer so genannte "Spotters" einsetzen. "Diese szenekundigen Beamten bewegen sich in Zivilkleidung unter den Fans und informieren ihre zuständen Polizeikollegen über Risikosituationen", informiert Stephan Gstöhl von der Landespolizei. "Mit diesen Massnahmen werden von Anfang an eine positive Stimmung und Vertrauen erzeugt. Sie haben aber auch den Vorteil, dass eventuelle Gewalttäter wissen, dass sie von ihrer eigenen Polizei erkannt werden."
Temporäre Grenzkontrollen
Seit Ende 2005 laufen die Umsetzungen des 500 Seiten umfassenden Sicherheitskonzepts, deren Ausarbeitung im Mai 2004 begonnen hat. 2006 wurden die in Deutschland gewonnenen Erfahrungen der Fussball-Weltmeisterschaft in das Konzept aufgenommen. Im Mai 2007 wurden die Sicherheitsvorbereitungen von einer internationalen Expertenkommission evaluiert. Eine sechsköpfige Kommission, bestehend aus hochrangigen internationalen Sicherheitsfachleuten, stufte die Vorbereitungen der Polizei in Österreich und der Schweiz als vorbildlich ein. Regierungsrat Martin Meyer: "Während der EURO 2008 werden von Österreich temporär und lagebedingt die Grenzkontrollen zu den Nachbarstaaten wieder eingeführt um die Einreise amtsbekannter Gewalttäter nach Österreich zu verhindern."
Kontakt:
Ressort Inneres
Erik Purgstaller, Mitarbeiter der Regierung
Tel.: +423/236 60 92
erik.purgstaller@mr.llv.li