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Fürstentum Liechtenstein

pafl: Liechtenstein verstärkt europäische Steuerkooperation mit Betrugsbekämpfungsabkommen

Vaduz (ots)

Vaduz, 27. Juni (pafl) - Die seit über einem Jahr
andauernden Verhandlungen zum Betrugsbekämpfungsabkommen zwischen 
Liechtenstein und der EU und ihren Mitgliedsstaaten konnten am 
Freitag weitgehend abgeschlossen werden. Es erfolgen noch die 
Bereinigungen der Abkommenstexte sowie die Überprüfung des 
Verhandlungsergebnisses durch die für die Verhandlungen 
verantwortlichen politischen Behörden. Das Abkommen sieht einen 
verstärkten Informationsaustausch bei Steuerdelikten sowohl bei den 
indirekten als auch den direkten Steuern vor. "Wir haben mit dem 
Betrugsbekämpfungsabkommen eine europäische Lösung für ein Thema 
gesucht, das eine gesamteuropäische Dimension hat", sagte 
Regierungschef Otmar Hasler.
"Der Finanzplatz Liechtenstein mit seinen vielen Standortvorteilen
und diversifizierten Dienstleistungen soll nicht Steuervergehen 
Vorschub leisten", sagte Hasler. Die in diesen Verhandlungen zum 
Ausdruck gekommene Politik der liechtensteinischen Regierung ist es, 
in Zukunft bei Verdacht auf Steuerbetrug und ähnlichen Delikten den 
Steuerbehörden der Vertragspartner Unterstützung zu leisten und die 
Steuerkooperation generell zu erhöhen. Im Abkommen wird auch die 
Möglichkeit vorgesehen, im Rahmen von für den Industriestandort und 
den Finanzplatz wichtigen Doppelbesteuerungsabkommen, weitergehende 
bilaterale Regelungen zur Kooperation mit ausländischen 
Steuerbehörden zu treffen.
"Mit diesem Abkommen entspricht Liechtenstein dem europäischen 
Standard auch in der Frage der Kooperation bei Steuern", sagte der 
Regierungschef weiter.
Für die direkten Steuern bedeutet das Abkommen Rechts- und 
Amtshilfe in Fällen von Steuerbetrug und ähnlichen Delikten. Bei den 
indirekten Steuern deckt der gegenseitige Informationsaustausch 
grundsätzlich alle Delikte ab. Weitere Bestimmungen betreffen die 
Bekämpfung der Geldwäscherei und die Zusammenarbeit der 
Steuerbehörden bei der Betrugsbekämpfung. Der Einsatz von 
Zwangsmitteln im Vollzug ist auch zukünftig nur durch Entscheidungen 
eines unabhängigen Richters möglich.
"Der strikte Schutz der Privatsphäre und der Grundrechte der 
Bürgerinnen und Bürger wird weiterhin in Liechtenstein und auf seinem
Finanzplatz gelten. Mit diesem Kooperationsabkommen werden aber den 
europäischen Standards entsprechende Massnahmen gegen gesetzwidriges 
Verhalten vorgesehen", sagte Otmar Hasler.
English Version
Liechtenstein strengthens European tax cooperation with Anti-Fraud
Agreement
Vaduz, 27 June 2008 - The negotiations on an Anti-Fraud Agreement 
between Liechtenstein and the EU and its Member States, which lasted 
for over a year, were largely concluded on Friday. The treaty texts 
will now be finalized, and the results of the negotiation will be 
reviewed by the political authorities responsible for the 
negotiations. The agreement strengthens information exchange in the 
case of tax offenses, with respect to both indirect and direct 
taxation. "Through the Anti-Fraud Agreement, we have sought a 
European solution for a topic that has a pan-European dimension," 
Prime Minister Otmar Hasler said.
"The Liechtenstein financial center, with its many location 
advantages and diversified services, should not abet tax offenses," 
Hasler continued. The policy of the Liechtenstein Government 
expressed in these negotiations is to henceforth provide support to 
the tax authorities of the Contacting States in cases of suspicion of
tax fraud and similar offenses and to enhance tax cooperation in 
general. The agreement also provides the possibility of concluding 
more far-reaching bilateral rules on cooperation with foreign tax 
authorities, in the framework of double taxation treaties of 
importance to the industrial location and the financial center.
"With this agreement, Liechtenstein meets the European standard 
also with respect to tax cooperation," the Prime Minister said.
In the area of direct taxes, the agreement entails mutual legal 
assistance and administrative assistance in cases of tax fraud and 
similar offenses. In the area of indirect taxes, mutual information 
exchange essentially covers all offenses. Other provisions cover 
anti-money-laundering and cooperation among tax authorities in 
combating fraud.
The use of coercive measures in enforcement will continue to only 
be possible by way of independent judicial decisions.
"The strict protection of privacy and the basic rights of citizens
will continue to apply in Liechtenstein and its financial center. 
With this cooperation agreement, however, measures against unlawful 
conduct will be provided that meet the European standards," Otmar 
Hasler concluded.

Kontakt:

Stabsstelle für Kommunikation- und Öffentlichkeitsarbeit
Government Spokesperson's Office
Tel.: +423 236 74 61
press@liechtenstein.li
www.liechtenstein.li

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