ikr: Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein und innovativer Wirtschafts-und Finanzstandort Liechtenstein begeisterten Japan
Vaduz (ots/ikr) -
"Unsere Japan-Reise war ein voller Erfolg". Die gemischte Delegation von staatlichen Vertretern sowie Experten des Finanz- und Wirtschaftsstandorts rund um Erbprinz Alois von Liechtenstein und Regierungschef Klaus Tschütscher zog eine positive Bilanz des Arbeitsbesuches in Japan. Im Mittelpunkt des ersten offiziellen Staatsbesuches stand der Empfang von Erbprinz Alois beim japanischen Kaiser Akihito und der Kaiserin Michiko sowie beim japanischen Kronprinzen Naruhito. Regierungschef Klaus Tschütscher traf sich an den vier Besuchstagen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Noda, dem Wirtschafts- und Industrieminister Edano und auch dem neuen Finanzminister Jojima. "Wir haben unsere Rolle auch als Türöffner für eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Japan und Liechtenstein gesehen. Hauptziel des Besuchs war die Förderung der wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Zusammenarbeit. Dieses Ziel haben wir erreicht", erläuterte Regierungschef Klaus Tschütscher in Tokyo.
Hub für Europageschäfte
Im Mittelpunkt des Treffens von Regierungschef Tschütscher mit dem Finanzminister stand seitens Liechtenstein der Abschluss des Steuerinformationsabkommens (TIEA) und die angestrebte weitere Vertiefung der Steuerkooperation durch ein Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) sowie Fragen der Finanzstabilität. Ausserdem verwies Regierungschef Klaus Tschütscher auf die besonderen, attraktiven rechtlichen, institutionellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Liechtensteins durch den Zugang zu zwei Wirtschaftsräumen, zum europäischen Binnenmarkt über das EWR-Abkommen und zur Schweiz durch den Zollvertrag, sowie auf den hohen Industrialisierungsgrad und die starke Exportorientierung des Landes. Er zeigte auf, dass liechtensteinische Industrieunternehmen neben den 10'000 Arbeitsplätzen im Inland mehr als 40'000 Arbeitnehmende im Ausland beschäftigen. Die liechtensteinische Industrie ist bestrebt, diese Anzahl wie auch die Investitionen und Marktanteile im Ausland weiter zu erhöhen, unter anderem auch in Japan. Japan ist schon heute der achtwichtigste Handelspartner Liechtensteins. Gleichzeitig bietet sich der Standort Liechtentsein als Hub für die Europageschäfte japanischer Firmen im Industrie- und Finanzbereich an. Im Gespräch mit dem Wirtschaftsminister Edano lobte dieser die Spitzentechnologie und Innovationsstärke liechtensteinischer Unternehmen. Gemäss Edano ist auch Japan auf die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft angewiesen und strebt deshalb auch an, in der normorientierten Massenproduktion trotz der grossen Konkurrenz durch die Schwellenländer an der Weltspitze zu bleiben. Voraussetzungen dafür seien jedoch eine herausragende Bildungspolitik, die Stärkung des Unternehmergeistes inbesondere bei den jungen Menschen sowie dringliche Reformassnahmen. Minister Edano und Regierungschef Klaus Tschütscher waren sich einig, dass die globalen Freihandelsbestrebungen weiterhin unterstützt werden müssten, um protektionistischen Tendenzen entgegenzuwirken. Überzeugt waren sie auch davon, dass diese Besuche und die Aussicht auf eine weiter gehende Steuerkooperation ein wichtiges Signal für die beiden Wirtschaftsplätze seien.
Türöffner für enge Zusammenarbeit
Weitere Programmschwerpunkte der Liechtensteiner Delegation waren die Arbeitsgespräche mit verschiedenen japanischen Wirtschafts- und Finanzfachleuten, darunter mit Spitzenvertretern der japanischen Finanzmarktaufsicht, dem Japanischen Wirtschaftsverband (Keidanren), der International Bankers Association (IBA) sowie Vertretern der Tokyo Stock Exchange. Die japanische Wirtschaft birgt grosses Potential und Wachstumschancen, die auch Unternehmern aus Liechtenstein zugänglich gemacht werden sollen. Alle Delegationsmitglieder betonten, dass diese Treffen auf höchster Ebene ohne Zweifel zu einem Verständnis des Wirtschaftsstandorts und zu einer deutlichen Vertiefung der Beziehungen auf politischer und wirtschaftlicher Ebene zwischen Japan und Liechtenstein beigetragen haben. Auch Regierungschef Klaus Tschütscher betonte die Wichtigkeit solcher Gespräche und die positiven Signale der japanischen Gastgeber: "Japan ist ein Land, das von Stabilität geprägt ist und in dem der Wille zur Entwicklung und zum weiteren Wachstum spürbar ist. Japan zählt zu jenen Märkten, die eine Unmenge an Chancen für unsere innovativen Unternehmen aus Liechtenstein bieten", betonte Regierungschef Klaus Tschütscher vor seiner Abreise aus Japan.
Kultureller Brückenbau zwischen Japan und Liechtenstein
Ein eindrucksvoller kultureller Höhepunkt bildete die Ausstellungseröffnung der Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein in Tokyo. Alle grossen japanischen Printmedien und Fernsehstationen berichteten ausführlich über das bewusste Miteinander von Gemälden, Skulpturen und kunstgewerblichen Gegenständen sowie Möbeln. Bei ihrem Gastspiel in Japan, beginnend im National Art Center in Tokyo (3. Oktober 2012 - 23. Dezember 2012), im Museum of Art in Kochi (5. Januar 2013 - 7. März 2013) und anschliessend im Kyoto Municipal Museum in Kyoto (19. März 2013 - 9. Juni 2013), werden die Sammlungen des Fürsten eine beeindruckende Auswahl aus ihrem Bestand präsentieren. Erstmals wurden in Japan nicht nur einzelne Kunstwerke aneinandergereiht, sondern der Gedanke des Ensembles in den Mittelpunkt gestellt. Die Geschichte der fürstlichen Familie und ihre Besitzungen, das Thema der Kunstkammer sowie die Malerei des Wiener Biedermeier, die zum ersten Mal in Japan in dieser Form präsentiert wird, sind weitere zentrale Themen der Ausstellung. Zusätzliche Höhepunkte bilden eine Galerie der Meisterwerke und ein eigener Rubens-Salon, in dem Werke dieses auch in Japan immer mehr geschätzten flämischen Meisters gezeigt werden.
Chancen und Herausforderungen eines Kleinstaats in einer globalisierten Welt
Als weiterer wichtiger kultureller Programmpunkt des liechtensteinischen Staatsbesuchs ist auch der Vortrag von Erbprinz Alois von Liechtenstein an der renommierten University of the Sacred Heart zu werten, an der auch die Kaiserin studiert hatte. Sein Vortrag über die "Chancen und Herausforderungen eines Kleinstaats in einer globalisierten Welt" stiess auf grosses Interesse unter den mehreren Hundert StudentInnen. Der Staatsbesuch endete mit einer Abschlusszeremonie und Zweigniederlegungen durch Erbprinz Alois und Regierungschef Klaus Tschütscher im Rahmen eines Besuchs des Meiji-Schreins im Herzen Tokyos.
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